Studie: Wirtschaftskraft der Automobil-Konzerne
Subaru schlägt sie alle
VW, Toyota und GM könnten 2014 mehr als 10 Millionen Autos verkaufen. Doch Größe allein macht nicht stark. Einer der stärksten bei der Rendite ist ein Überraschungssieger.
Bergisch-Gladbach - Überholt VW Toyota schon 2014 als Nummer eins beim weltweiten Auto-Absatz? Sehr wahrscheinlich, und doch scheint das die beteiligten Konzerne kaum zu interessieren. Viel wichtiger ist: Was bleibt an Profit im Unternehmen hängen? Und: Wie entwickeln sich die zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Krisenherde?
Die drei Großen auf dem Auto-Weltmarkt wachsen und wachsen. Egal wer 2014 Spitzenreiter wird, er hat am Ende nur einen hauchdünnen Vorsprung: Das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach rechnet zum Jahresende mit 10,1 Millionen verkauften Fahrzeugen der Volkswagen AG und 10,05 Millionen verkauften Toyota. 10,0 Millionen Pkw könnte der drittgrößte Konzern General Motors verkaufen.
Diese drei liegen bei der Größe also fast gleichauf, und zwar mit Abstand nach unten: Auf Rang vier folgt Hyundai mit acht Millionen prognostizierten Verkäufen, Ford könnte in diesem Jahr 6,6 Millionen Fahrzeuge absetzen.GM: Groß, aber kaum profitabel
Entscheidend für die Autobosse ist aber nicht die Größe. Wichtig ist: Was wird am Ende verdient. Und da schlägt niemand Toyota: Im ersten Kalenderhalbjahr verdienten die Japaner vor Steuern und Zinsen (EBIT) 8,1 Milliarden Euro, VW folgt in respektvollem Abstand mit 6,2 Miliarden Euro. Das ist der Grund, warum Martin Winterkorn gleichzeitig von Rekord zu Rekord und von Sparprogramm zu Sparprogramm eilt.
Und dass Größe eben nicht alles ist, zeigt General Motors: Der US-Konzern, beim Absatz fast gleichauf, erwirtschaftete im ersten Halbjahr nur 1,4 Milliarden Euro. Auch durch die gigantische Rückrufwelle in den USA sank die Profitabilität bei GM enorm.
Subaru mit der besten Marge
Ein wichtiges Indiz für die Wirtschaftskraft ist auch die EBIT-Marge, also der Gewinn im Verhältnis zum Umsatz. Und da gibt es eine dicke Überraschung: Subaru überholte mit einer Marge von 13,3 Prozent BMW (12,3 Prozent). Der kleine japanische Allrad-Spezialist arbeitet am profitabelsten.
CAM-Direktor Stefan Bratzel erklärt dies gegenüber MOTOR-TALK: Subaru verbessere sich konstant seit zwei Jahren. Man habe die Modellpalette grundlegend erneuert und profitiere stark von Sondereffekten bei der japanischen Mehrwertsteuer.
Mit einem Verdienst von 1,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2014 bleibt Subaru trotzdem ein kleiner Hersteller, der ohne die Verflechtung mit Toyota global vermutlich weniger effektiv wäre. Toyota (9,6%) liegt auf Rang drei, gefolgt von Hyundai.
Und die Deutschen? Daimler stürzte bei der Marge von elf auf acht Prozent ab. Hauptursache: Im vergangenen Jahr verdienten die Stuttgarter viel Geld mit Anteilsverkäufen. VW bleibt konzernweit mit 6,3 Prozent Marge leicht unter dem Durchschnitt (6,5%).Freuen können sich die französischen Hersteller: Renault (3,7%) und PSA (1,7%) schafften es zurück in die Gewinnzone.
Der Markt wächst, aber die Risiken steigen
Die französischen Konzerne blühen dank steigender Pkw-Nachfrage in Europa auf (+ 4%). Auch der US-Markt wuchs um vier Prozent. Globaler Wachstumsmotor bleibt aber China: Der größte Markt der Welt legte um satte 11 Prozent zu. Insgesamt rechnet Bratzel mit einem Anstieg der weltweiten Nachfrage von 72,3 Millionen im Vorjahr auf 75,5 Millionen Pkw.
Stefan Bratzel mahnt trotzdem: "Die Wettbewerbsintensität bleibt enorm hoch und die Unsicherheiten nehmen zu.“ Denn weltweit sinkt die Zahl der stabilen Märkte: In Südamerika brechen Brasilien und Argentinien ein, in Südeuropa bleibt die wirtschaftliche Situation instabil.
Der russische Markt schrumpfte infolge der Ukraine-Krise um 19 Prozent. Ein drohender Importstopp würde in Deutschland besonders die Premium-Marken ärgern - auch, wenn 2013 nur 130.000 Fahrzeuge aus Deutschland nach Russland exportiert wurden. Denn bisher galt Russland als Wachstumsmarkt. Das ist vorläufig vorbei.
Quelle: CAM
Als ständiger Mitleser des Subaru Forums habe ich auch einige Meinungen dort gelesen, dass wohl auch bei Subaru die Quallitäen der BJ ab 2010 gelitten haben sollen.
Gemeint waren wohl die guten Quallitäten der letzten Jahrzehnte.
Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Gewinnmargen bei Subaru gestiegen sind.
Statistiken bedürfen der Interpretation, die Bilanzen der Unternehmen wurde hier zum Teil ja genommen. Die EBIT-Betrachtung gefällt mir. Masse ist nicht klasse, kann es aber trotzdem sein.
Der kürzlich veröffentlichte Auto Bild-Dauertest eines Subaru XV fiel desaströs aus... So viel zur Subaru-Qualiät! Irgendwie muss die Rendite ja zustande kommen...
Ist klar, Auto Bild 🙄 Für die Auto-Bild sieht die Rangfolge immer so aus;
1. VW
2. Audi
3. BMW
4. Skoda
5. Mercedes
6. SEAT
7. Ausländer
8. Ausländer
9. Ausländer
usw ......
Subaru verzettelt sich nicht mit der Produktion möglichst vieler Modelle.
Wenn dort mal eine Produktserie Probleme macht, ist es kein großer Akt, den Fehler in den Griff zu bekommen.
Wenn sowas bei einem Volumenhersteller passiert, sind verschiedene Modellreihen gleichzeitig betroffen, ohne das man bestebt ist die Ursache zu beheben.
Tausche Frostmotor gegen Frostmotor, die Ursache, Kurbelgehäuseentlüftung beseitigt man, vielleicht.
Viele hatten deshalb nicht nur einmal einen Motorschaden zu verzeichnen.
Wer nicht auf die Masse losgehen, sondern seinen Kundenstamm bedienen will, hat immer bessere Gewinnergebnis zu erzielen.
Egal, ob man in der obersten Oberklasse oder bis runter in die Mittelklasse- und Kleinwagensparte sein Geld verdienen möchte.
Wirklich sehr schade, grade Subaru ist mir von Grundauf hochsympathisch, Boxer + Allrad und (eigentlich haltbarkeit) sind top !
Ich hoffe sie erkennen das und Steuern gegen.
Auto-Bild würde ich jetzt nicht überbewerten.
Auto Bild ist eine Volkswagen-Werkszeitschrift, damit verglichen ist die "Gute Fahrt" eine Opel-Werbegazette...
Subaru ist die einzige asiatische Marke, die ich mir bei etwas schickeren Designs und passendem Gehalt (Stichwort Unterhalt) für mich vorstellen könnte. Außerdem mag ich solche sympathischen, kleinen Wadenbeißer 😊
Sind denn subarus im Unterhalt so teuer ?
Ich fahre schon seit einigen Jahren mit größter Zufriedenheit Modelle von Subaru (Forester und XV).
Also von nachlassender Qualität habe ich bisher wirklich nichts festgestellt, auch wenn es Unkenrufe in dieser Richtung gibt 🙄
Sogar mein Forri SH aus der Erstserie hatte bei über 120.000 km Fahrt im Erstbesitz keinen Motorschaden und läuft immer noch zuverlässig beim Zweitbesitzer.
Allerdings sind bei den 2009ern etliche Motorschäden bekannt geworden...
Ich glaube, der Boxer-Diesel ist nichts für die Vollgasfraktion und sollte sorgsam warmgefahren werden.
Bisher hatte ich noch keine zuverlässigeren Fahrzeuge (abgesehen von einem Audi B4).
Und wenn der 😊 in Ordnung ist, dann passt das auch. Da gibt es natürlich auch "schwarze Schafe" zu denen ich mein Fahrzeug niemals bringen würde.
Teuer im Unterhalt? Nicht wirklich - allerdings sind die Typklassen recht hoch und die Versicherung könnte echt günstiger sein. Zahle in der Werkstatt € 12,20 für den Liter Vollsynthetik-Öl.
Insgesamt sind die Inspektionskosten wirklich OK und Ersatzteile habe ich fast nie gebraucht...
nur warum sind die versicherungen so hoch ?
Die Typenklassen in der Kasko sind bei allen Asiaten über den der Europäer.
Ganz klar, die Ersatzteile sind eben teuerer.
Toyota profitiert indirekt über die Subaru-Beteiligung auch an dem guten Ranking.
Alles auf kosten der Qualität und so ein Nischen-Hersteller sollte sich das überlegen...
Zumal es da ein paar echt schlechte Berichte in der Presse gibt über Subaru.