Abgasskandal: Verkaufsverbot für Modelle von VW und Audi in Südkorea
Südkorea verbietet Verkauf von 80 VW-Modellen
Wegen mutmaßlich geschönter Emissionsdaten nimmt Südkorea 80 Modelle von VW und Audi vom Markt und verhängt eine Millionen-Strafe. VW erwägt rechtliche Schritte.
Seoul - Südkorea hat den Verkauf von 80 Modellen von VW und Audi gestoppt. Das Verkaufsverbot war bereits erwartet worden. Das Umweltministerium reagierte damit auf Unregelmäßigkeiten, die in Unterlagen zu Emissionswerten und Lärmtests gefunden worden waren. Es besteht der Verdacht, dass Volkswagen die Daten geschönt hat, um die Zulassung für Importautos zu erhalten.
Das Ministerium teilte nun mit, dass die Zulassung für 83.000 Autos der Marken Volkswagen, Audi und Bentley zurückgezogen wurden. Außerdem muss der Hersteller 17,8 Milliarden Won (14,3 Millionen Euro) Strafe zahlen.
Das Unternehmen werde alle "verfügbaren Maßnahmen" gegen den Verkaufsstopp in Erwägung ziehen, sagte eine Sprecherin von Audi Volkwagen Korea in Seoul. Dazu gehörten auch rechtliche Schritte. Es seien von dem jetzigen Verkaufsstopp 80 Modelle unter 32 verschiedenen Homolgation-Dokumenten betroffen. "Das ist eine der strengsten Sanktionen, die sie gegen uns verhängen konnten." Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft seien noch im Gange.
Volkswagen bedaure die jetzige Situation sehr, hieß es. Man werde weiter mit dem Umweltministerium kooperieren, "um das Vertrauen der Händler und Verbraucher zurückzugewinnen".Hat VW mangelhafte Rückrufpläne eingereicht?
VW war der Strafe der Behörden bereits vor anderthalb Wochen zuvorgekommen und hatte freiwillig die Auslieferung von 79 Modellen vorläufig gestoppt. Damit wollte Volkswagen nach eigenen Angaben der "Konfusion im Markt" etgegentreten.
Nach eigenen Abgastests bei mehreren Modellen der Marken VW und Audi hatten die Behörden im vergangenen November eine Rückrufaktion angeordnet. Betroffen sind Autos mit Dieselmotoren der Bauart EA 189, die vor allem zwischen 2008 und 2015 verkauft wurden. Dem Unternehmen wird allerdings vorgeworfen, bislang nur mangelhafte Rückrufpläne für mehr als 125.000 Diesel-Fahrzeuge eingereicht zu haben. VW hatte bei mehr als elf Millionen Fahrzeugen weltweit Abgastests manipuliert.
In Südkorea hatten ausländische Marken, insbesondere deutsche Marken, in den vergangenen Jahren ihre Marktpräsenz ausbauen können. Dennoch ist das Land für den VW-Konzern ein vergleichsweise kleiner Markt. In der ersten Hälfte 2016 hatten Audi und VW in Südkorea nach Angaben eines Branchenverbands mit mehr als 25 500 Autos zusammen einen Marktanteil bei Importwagen von etwa 22 Prozent. Der Absatz beider Marken ging in dieser Zeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.
Quelle: dpa
Scheinbar hat die "Hallo wach!"-Aktion aus Südkorea noch nicht ganz gereicht. Es ist allerhöchste Zeit an Stelle von rechtlichen Schritten endlich technische Schritte folgen zu lassen und die Volumenmodelle als Vollhybride anzubieten. (Den Jetta Hybrid hat man bei VW inzwischen eingestellt).
Japanese hybrid cars replacing German diesel vehicles in Korea
Südkorea ist für VW nicht unwichtig und ein Dieselmarkt.
Jetzt will auch Bayern aufgrund der Kursverluste VW verklagen.
So hätte das in D eigentlich auch laufen müssen. §19 StVZO ist da eindeutig.
In Deutschland würde man es nie so machen, dafür steckt der Staat zu weit mit drin und an die Zuständigen Personen fließt zufiel (Schmier-)Geld.
Ich finde Korea ist einfach konsequent...
Richtig erkannt. Konsequent kann nur der sein, der nicht involviert ist, weshalb die verschiedensten Staaten idR auch immer nur gegen ausländische/im Ausland produzierende/sitzende Marken, Hersteller oder Produzenten vorgehen und die "eigenen" Betriebe davon kommen lassen. Für diese Zwecke gibt es dann sowas wie "Ministererlaubnis".😉
@PIPD black:
So kann man es sehen, aber lenken wir nicht vom wahren Schuldigen ab. VW hat vorsätzlich gehandelt und die Menschen und Behörden betrogen und dann danach noch immer versucht den Betrug zu vertuschen.
Wäre VW eine Person wurde diese vermutlich mehrere Jahre ins Gefängnis gehen da es sich um eine kriminelle Person handelt. VW ist so gesehen eine kriminelle Organisation und kommt mit Strafzahlungen oder Verkaufsverboten noch glimpflich davon.
Da gibt es auch nicht schön zu reden.
Schlimmer finde ich, dass der deutsche Staat VW auch noch deckt und VW nicht mal "zum Papier sammeln im Park" verdonnert.
Je mehr Staaten jetzt auf VW hinsichtlich des Abgasskandals auf VW zukommen, umso mehr wird die "Duck und Weg" Strategie eines Herrn Dobrinth offensichtlich.
Das english-/koreanische Wort "Betrug" wird ins Deutsche als "Geschoent" uebersetzt? Interessantes Rechtsempfinden oder nur Beweis das die Presse kapiert hat auf welcher Seite ihr Brot gebuttert ist?
Bakschisch war doch frueher mal was das es nur im boesen Ausland gab?...
Ein Trauerspiel. Kein Wunder das die VW Oberen immer Groessenwahnsinniger wurden bis es geknallt hat. 😮
Pete
Jetzt geht´s Knall auf Fall, eigentlich ein Wahnsinn, wie lange das gedauert hat.
Eine Ende ist aber längst noch nicht in Sicht. Auch in Australien ist man noch nicht durch, und andere Länder, wie Indien, Japan oder wasauchimmer könnten folgen.
Unlängst schrieb ich von einem gehörigen Imageverlust für VW, was von einigen als nicht zutreffend abgetan wurde. Nun, Südkorea zeigt als ein Beispiel, dass es durchaus so ist.
Aber nicht nur das, selbst in D konnte im Juli nur Audi hauchdünn ein Plus holen (+1.1%), alle anderen VW-Marken lagen mit bis zu -18% weit unter Markt (siehe KBA).
Was da letztlich unterm Strich rauskommen wird, dürfte für jede Menge offene Münder sorgen...
Praktisch bedeutet das ganz einfach das Piech und Genossen in ihren Groessenwahn und Rechtsmissachtung die Firma gegen die Wand gefahren haben und die Existenz von VW/Audi auf der Kippe steht...
Das schlimme daran ist das es am Anfang eher harmlos aussah aber jetzt kein Ende in Sicht ist...
"Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...."
Pete
Ich frage mich dennich, wie VW dieses Halbjahr ein Plus in den Gesamtverkäufen erhaschen konnte!? Sind es vielleicht abertausende Tageszulassungen? Damitvdie Kernmarke bzw der Konzern nicht zu schlecht darsteht?
Ja, genau, dabei sollte man doch.. wenn man sich ein wenig mit dem Markt auseinandersetzt in den man liefern mag.. wenigstens die Gepflogenheiten anschauen und reagieren..
Offenbar hat VW das in Korea nicht getan, naja, verstanden haben sie eh noch nichts..
Damit das deutlich ist und auch für Deutsche verständlich: Ich finde die Reaktion von Korea absolut verständlich, nachvollziehbar und richtig. Allerdings.. ich hätte schon VIEL früher reagiert.
Na ja, so groß ist VW dort auch wieder nicht.
Südkorea 1.HJ2016
VW-Group: 27k4, -22.8%, MA 2.9%
Audi: 13k1, -10.3%, MA 1.4%
VW: 12k5, -33.1%, MA 1.3%
Porsche: 1k7, -18.3%, MA 0.2%
Solange der größte Markt VWs (China) läuft, werden sie diese ca. 50k p.a. nicht wirklich jucken...
Die Amtsmuehlen mahlen immer langsam, auch in Korea. 😉