US-Ultimatum für VW endet morgen
Tage der Entscheidung für Wolfsburg
Im VW-Konzern dürfte die Anspannung steigen. In den nächsten Tagen stehen mit der Vorlage der Bilanz und des auslaufenden US-Ultimatums richtungsweisende Termine an.
Wolfsburg - Der April ist der Monat der Wahrheit in der Abgas-Affäre. Am Donnerstag läuft in den USA bereits das zweite Ultimatum des Richters aus, der über nahezu alle US-Klagen gegen VW entscheidet.
Richter Charles Breyer - Markenzeichen akkurater Seitenscheitel und Fliege - verlangt eine Einigung mit den US-Behörden: "Fast 600.000 Fahrzeuge sind bis zum heutigen Tag auf den Straßen unterwegs - ohne gültige Zulassung", sagte Breyer im Februar beim Auftakt des Mega-Verfahrens. Die Autos müssten die Abgas-Grenzwerte einhalten oder aus dem Verkehr gezogen werden. Das heißt für die Wolfsburger: Nachbessern oder Autos komplett zurückkaufen.
Wie steht der VW-Konzern finanziell da?
Wie die Einigung mit den US-Behörden aussieht, wird maßgeblichen Einfluss auf die Bilanz haben, die dem VW-Aufsichtsrat diesen Freitag vorgelegt werden soll. In den vergangenen Jahren veröffentlichte VW die wichtigsten Kennzahlen in der Regel unmittelbar, nachdem der Aufsichtsrat den Jahresabschluss abgenickt hatte. So dürfte es auch diesmal laufen.
Experten werden vor allem auch darauf schauen, wie viel Geld VW noch auf der hohen Kante hat, um mögliche Milliardenstrafen und Schadenersatzforderungen zu begleichen. Kunden, Händler, Konkurrenten - und nicht zuletzt die USA selber - haben Volkswagen verklagt.
Die Vorwürfe sind heftig. "Dieser Fall hat seinen Ursprung in einem der unverschämtesten Unternehmensverbrechen der Geschichte", heißt es in einer 700 Seiten starken Kundensammelklage aus den USA. Auch über diese Ansprüche entscheidet Richter Breyer.
Allein in der im Januar eingereichten Klage des US-Justizministeriums werden Strafen von über 45 Milliarden Dollar (40 Mrd. Euro) gefordert. Dass VW wirklich zur Zahlung einer solchen Summe verdonnert wird, ist zwar unwahrscheinlich. Doch beim Feilschen um einen Vergleich legen die US-Regulierer die Latte damit hoch. Ein Kompromiss mit der US-Umweltbehörde EPA muss rasch her, um Richter Breyer milde zu stimmen. VW-Anwalt Robert Giuffra beteuerte, dass der Konzern "rund um die Uhr" an Lösungen arbeite.
Was droht, wenn Breyers Frist nicht eingehalten wird? Der Richter könnte unter Androhung von Strafen anordnen, die VW-Diesel, deren Schadstoff-Ausstoß die zulässigen US-Grenzwerte übersteigen, aus dem Verkehr zu ziehen. Zudem würde das Gericht dann ernsthaft erwägen, bereits in diesem Sommer mit dem Prozess zu beginnen. Durch ein beschleunigtes Verfahren würde die Zeit für einen Vergleich knapp.
Entscheidung zu Manager-Boni
Trotz der drohenden Milliardenbelastungen schwelt bei VW noch immer ein Streit über die Boni für den Vorstand. Betriebsrat und das Land Niedersachsen dringen auf einen merklichen Verzicht der Manager. Gleichzeitig wollen die Arbeitnehmervertreter eine möglichst hohe Anerkennungsprämie für die 120.000 VW-Tarifmitarbeiter herausholen.
Und die Aktionäre? Die bangen um ihre Dividende. Die Zeit üppiger Gewinnbeteiligungen dürfte vorerst vorbei sein. Unklar ist, ob in diesem Jahr überhaupt mehr fließt als ein Minimalbetrag. Laut Satzung müsste VW nur knapp 38 Millionen Euro an seine Aktionäre ausschütten, um keine Nachzahlungspflichten für die Jahre danach anzuhäufen. Wenn der Vorstand und die Tarif-Mitarbeiter dennoch größere Prämien erhalten, dürfte die Hauptversammlung im Juni, wo Anleger dem Konzern die Meinung sagen können, recht stürmisch werden.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Scheinbar sind da schon erste Details nach außen gedrungen; anders kann ich mir die aktuellen 5%+ der VW Vz bei gleichzeitigem Minus des DAX und nur moderaten Anstiegen der Wettbewerber nicht erklären...
Kurzfristige Schwankungen sind völlig normal, der Kurs ist nach wie vor schlecht unterwegs: http://www.finanzen.net/aktien/Volkswagen-Aktie
Was soll das mit dieser hässligen roten Fliege? Das sieht doch scheiße aus...
rot und blau sind die Farben der Flagge, da siehst die Gesinnung. Der Herr Verkehrsminister hat ja auch so tolle Krawatten, vielleicht sollten wir dem mal eine Mail schreiben.
Bitte Aluhut abnehmen.
In den USA hat man teilweise einen anderen Geschmack. Habe das schon öfter bei Hemden und Krawatten gesehen. Auf uns wirkt das eher komisch.
Der Richter hat VW Aufschub gewährt, nachdem ihnen die Behörden schon Jahre Zeit gegeben hatten. Sicherlich keine Selbstverständlichkeit.
Na Jungs (VW USA) schon mal den letzten stand Eurer Rücklagen für den Gerichtskampf "überprüft"?
Jetzt kriegt VW mal Dampf von der Justiz aus USA 😆
Fliegen sind cool das wusste schon der Dr.
Der DAX schmiert ab, aber Volkswagen steht im Plus. Nachtigall ick hör dir trapsen...
Warum bringt man dann Heute eine Schlagzeile?
Damit man morgen noch einen Artikel mit entsprechenden Klicks generieren kann.
Um die Vorfreude zu steigern 😆
Frag den User Eike.Immendorf aka Herr_Lehmann2012 aka usw.😉
Er hat nach seinen Aussagen doch Kunden bei Volkswagen. Er ist doch der Guru in Sachen Volkswagen AG.🙄
Als fast Insider hat er Info's an die er uns doch Teilhaben lassen könnte.
Tum Thema.
Ich denke wir werden schon früh genug erfahren was wirklich mit Volkswagen passiert.
Bis jetzt haben sie sich nicht gerade "Offen und Ehrlich" präsentiert. Das wird so ein Richter honorieren.🙁
Gruß aus Berlin
Da schmiert nix ab, mußt diu mich so erschrecken?
Ist Euch mal aufgefallen dass gerade diejenigen die dicke Ami Schluckspecht V8 Brüller fahren ganz schön über Diesel meckern?
Natürlich habe ich keine offizielle Statistik die meine Aussage untermauert, genauso wenig wie 99% der Antworten hier bei MT.