2013: Fast ein Drittel aller Fahrzeugverkäufe waren Tageszulassungen
Tageszulassungen: wichtige Lockangebote
Der KFZ-Handel senkt mit Tricks die Preise: Sogenannte Tageszulassungen werden als Lockangebote immer wichtiger.
Berlin - Der Preiskampf im Autohandel treibt die kurzen Hersteller- und Händlerzulassungen auf ein Hoch. 29,7 Prozent der neu zugelassenen Wagen kamen im vergangenen Jahr auf diese Weise als Tageszulassungen oder junge Gebrauchte wieder auf den Markt, wie der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe am Donnerstag in Berlin mitteilte. "Privatkäufer bedienen sich - sehr nachvollziehbar - immer öfter im Segment der jungen Gebrauchten", sagte Verbandspräsident Robert Rademacher. Die Kunden bekommen sie deutlich unter Neupreis, obwohl die Autos in der Zwischenzeit kaum oder gar nicht bewegt wurden.
Die Autohändler litten auch 2013 unter der Rabattschlacht: Die Rendite sank laut Verband von 1,4 Prozent auf 1,3 Prozent. Wünschenswert seien 2,5 Prozent wie in den USA. Für 2014 ist die Branche angesichts guter Konjunkturausschichten aber etwas optimistischer. Etwa drei Millionen neue Autos wollen die Betriebe verkaufen, sagte Rademacher. Im vergangenen Jahr war die Zahl auf 2,95 Millionen zurückgegangen.
Die Bilanz rettete dem KfZ-Gewerbe das Geschäft mit Gebrauchtwagen, Reparaturen und Wartung. Es glich die Verluste beim Neuwagengeschäft aus, so dass der Umsatz insgesamt bei 138,6 Milliarden Euro stagnierte. "Hätten wir aus der Sicht des Kfz-Gewerbes für das Autojahr 2013 eine Schulnote zu vergeben, dann würde das vermutlich eine "Drei minus" werden", sagte Rademacher.
Offenbar haben wenigstens Teile der Autoindustrie kapiert, dass die Klaferzen inzwischen alle viel zu teuer sind.
Mich würde mal interessieren, ob Dacia auch 30% Tageszulassungen braucht, um die Autos zu verkaufen...
Das ist weil die Fixkosten so hoch sind. Entwicklungskosten fallen nur einmal an. Material fällt nicht so sehr ins Gewicht. Löhne sprich Köpfe können nicht so leicht reduziert werden. Die Werke kosten also sehr viel, auch wenn sie fast stillstehen.
Also besser die Autos billig verscherbeln, aber Stückzahlen machen: Tageszulassungen, Mitarbeiter, Mietwagen....Die Preisliste ist nur symbolisch gemeint.
Wundert mich nicht bei den Mondpreisen (Listenpreisen) für neue Fahrzeuge speziell hier in Deutschland.
Soll ich für eine Golf-Blechkiste mit ein paar Extras jetzt 30.000 € zahlen, sehe ich gar nicht mehr ein.
Entweder 20 % Rabatt oder eine Tageszulassung oder ein Gebrauchter.
Dafür lieber 3 Wochen in die Karibik! 😎
Es gibt mittlerweile soviele Leasingrückläufer/Mitarbeiterautos/Mietrückläufer, die jung sind und z.T. sehr wenige Kilometer gelaufen haben und aufgrund der Menge unglaublich günstig gehandelt werden.
Da kaufen halt viele lieber so einen Jungwagen, als dass sie ganz neu bestellen.
Für einen Re-Import bekommt man ja auch 20-30% Rabatt! Die Listenpreise sind Phantasiepreise! Wer die zahlt ist selbst schuld...
Angebot und Nachfrage. Ich wünsche mir auch 5.000 EUR netto im Monat 🙄
Meinen hab ich 10 Monate nach (Prager) Erstzulassung mit 12.900 km auf der Uhr gekauft. Von diesen 10 Monaten ist er nur 8 überhaupt bewegt worden. Dann kam er zum deutschen Händler. Neupreis in Deutschland zum Zeitpunkt meines Kaufes: Fast 53.000 Euro. Ich hab die Hälfte bezahlt. Und lag somit knapp 12000 EURO unter Listenpreis eines, wenn man die modellbezogenen Einschränkungen (vergleichsweise einfaches Navi-Infotainment, 6 Gang DSG anstatt 7 Gang Wandlerautomatik, 140 statt 170 PS) VW Jetta 2,0 TDI Highline als Neuwagen in Kauf nimmt...
Gar nicht zu reden vom Fertigungsort dieses Jetta: Mexiko......
Eben. Die dienen nur (noch) dem Dummenfang und damit der Aufpolierung der Bilanzen.
Das "Jonglieren" mit den Verkaufspreisen ist nur eine Seite der Medaille.
Eine Tageszulassung bedeutet, daß das Auto auf das Autohaus beim KBA in Flensburg zugelassen
ist. In der Zulassungsstatistik des KBA gelten Pkw mit TZ als verkauft.
Die Zulassungsstatistik gilt als Basis für die Ermittlung des Marktanteils einer Marke/eines Models
bezogen auf einen Zeitraum/einen Zeitpunkt. Somit wird der Marktanteil manipuliert, indem verkaufte
Autos einbezogen werden, welche tatsächlich beim Händler auf dem Hof stehen.
Man sollte also derartige Statistiken nicht so ernst nehmen, wie auch die vom ADAC veröffentlichten.
Interessant und das trotz gerigerer Fahrzeugpreise in den USA!
Die Geschaeftskosten sind niedriger.
Gruss, Pete
Das ist doch im Grunde alles nur ein Statistikspiel zur Kaschierung überhöhter Neuwagenpreise. Der "Junge Gebrauchte" mit Tageszulassung ist doch nur statistisch ein "Gebrauchter", weil nur Fahrzeuge, die erstmals auf den Käufer zugelassen werden, "Neuwagen" sind. Faktisch sind doch auch Tageszulassungen Neuwagen. Manche Händler lassen das Auto auch noch ein Wochen als "Vorführwagen" laufen, um noch mal was nachlassen zu können. Alle diese Tricks dienen doch nur dazu, Listenpreise halten zu können, die nur noch von ganz Ahnungslosen gezahlt werden und nach außen einen "Wert" vorspiegeln sollen, den das Auto am Markt gar nicht hat. Diese Schummelei geht letztlich zu Lasten der Glaubwürdigkeit von Herstellern und Händlern. Doch, welcher Hersteller traut sich als erster, die Luft abzulassen? Denn wenn VW z.B. den Neuwagen-Listenpreis des Golf z.B. um 20% senken würde, würden alle früheren Käufer sich verar***t fühlen. Meistens allerdings zu unrecht. Tatsächlich hätte sich nur ihr vermeintlicher Rabatt als die Luftnummer erwiesen, die sie schon immer war. Der Kaufpreis spiegelt letztlich nicht den materiellen Wert der Sache dar, sondern den Gegenwert, den der Käufer bereit ist, für die Sache herzugeben.