Bericht: Takata strebt Vergleich im Airbag-Skandal an
Takata-Airbags: Vergleich mit US-Justiz möglich
Im Skandal um defekte Airbags strebt der Zulieferer Takata laut einem Zeitungsbericht einen Vergleich mit der US-Justiz an. Eine Einigung Anfang 2017 ist möglich.
New York/Washington - Der Airbaghersteller Takata strebt offenbar einen Vergleich mit den US-Behörden an. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, wird derzeit darüber verhandelt, ob Takata ein Schuldgeständnis im Skandal um defekte Airbags abgeben werde, berichtet das Blatt unter Berufung auf unterrichtete Kreise.
Der Hersteller stehe im Verdacht, irreführende Angaben zum Airbag-Debakel gemacht und Informationen zurückgehalten zu haben. Ein für Januar angepeilter außergerichtlicher Kompromiss zur Beilegung der strafrechtlichen Ermittlungen dürfte laut den Kreisen auch eine Geldstrafe von bis zu einer Milliarde Dollar umfassen. Takata wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren.
Defekte bei Takata-Airbags machen der Autoindustrie schon seit Jahren schwer zu schaffen. Die Mängel haben in den USA zum Rückruf von fast 70 Millionen Airbags geführt. Anstatt Fahrer beim Aufprall wie eigentlich vorgesehen zu schützen, besteht bei einigen Airbags laut US-Behörden das Risiko, dass sie zu stark auslösen. Dadurch könnten Splitter der Metallverkleidung durchs Fahrzeug geschleudert werden.
Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA geht von mindestens elf Todesfällen im Zusammenhang mit dem Problem aus. Im November 2015 hatte Takata bereits einen zivilrechtlichen Vergleich mit der Behörde geschlossen. Das Unternehmen musste 70 Millionen Dollar zahlen. Weitere 130 Millionen Dollar drohten die Aufseher für den Fall an, dass Takata sich in Zukunft nicht an Vereinbarungen hält oder es weitere Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften gibt.
Quelle: dpa
Es erscheint wohl wie ein kleineres Wunder, daß der Zulieferer nach einem Rückruf von 70 Mio. Airbags noch existiert. Man darf wohl vermuten, daß es da wohl ein Stillhalteabkommen mit der japanischen Automobilindustrie gibt, und die sich nicht alle wie die Geier auf den am Boden Liegenden gestürzt haben. Da können sich die Europäer mal ein Beispiel nehmen.
Nach dem was ich gehört habe, ist es auch so. Von mehreren japanischen Unternehmen sowie der japanischen Regierung sollen wohl Gelder in einem Fonds gesammelt worden sein um den Konzern im Notfall retten zu können.
Takata ist so groß das Sie nicht mal einfach so von anderen Zulieferern ersetzt werden können. Die Kunden können es sich schlicht nicht leisten das der Laden die Tür endgültig zusperrt.
Wenn man nur konservativ mit 100 Euro Pro Airbag rechnet ist man mal eben bei 7 Mrd. und das bei einem Umsatz von weniger als 5 Mrd.
Unter normalen Umständen hätte der Laden schon lange zu sperren müssen.
Was noch erstaunlicher ist wie kann man mal eben 70 Mio Airbags zusätzlich produzieren um sie auszutauschen?
Es werden doch wohl nicht solche Überkapazitäten brach liegen.
Eben weil so viele Airbags zusätzlich benötigt werden kann man die Firma nicht zumachen, man braucht die Kapazitäten. Ein Insolvenzverfahren würde die Produktion zumindest für eine kurze Zeit stilllegen und dann würde es erst Recht Probleme geben.
Die Frage ist wie viele der 70 Millionen Airbags tatsächlich getauscht werden. Von den ganzen Fahrzeugen dürften Viele nicht mehr existieren, nach Unfällen usw schon deswegen Umgerüstet sein oder es lohnt gar nicht Sie umzurüsten sondern die Kisten werden verschrottet.
das betrifft auch neuere Autos, die weder verunfallt, noch verschrottet sind.
Glaub mir, da gibts noch genug zu tauschende Airbags - ich geh mal davon aus, dass nicht nur die Fahrerairbags betroffen sind, sondern alle Airbags im Fahrzeug - zumindest wohl auch der Beifahrerairbag.
Mein Avensis hat 6 Airbags ... andere noch mehr. Ich geh davon aus, dass ich nächstes Jahr auch Post vom KBA bzw. meinem Freundlichen bekomme...
Bleibt trotzdem die Frage wer dort in Zukunft noch kauft.
Kennt den jemand die Kostenaufteilung?
Also was zahlt die Versicherung, was Takata und was die Hersteller, weil die Werkstätten werden sicherlich nicht umsonst arbeiten.
Was noch hinzu kommt die absurde Divergenz zwischen dem was ich als Kunde für einen Austausch zahlen würde und was was jetzt angeblich nur an kosten anfällt.
Würde man die Kosten aufrufen wie sie normal in den Werkstätten sind reden wir hier über Summen die den VW Skandal recht harmlos aussehen lassen.
Also von geschätzt 50 bis 100 Mrd ohne die volkswirtschaftlichen kosten wo wir da sicher die 100 Mrd marke überspringen würden.
Also gibt es Quellen die die Gesamtkosten beziffern und die Aufteilung?
Mal ein Zitat
Durch die verschiedensten Sicherheitssysteme können die Kosten für den Austausch und die Wartung der Airbags höchst unterschiedlich ausfallen. Je nach Modell bewegen sich die Kosten für Fahrer- und Beifahrer-Airbag ungefähr zwischen 800,- Euro und 1.500,- Euro pro Stück. Etwaige andere Airbags fallen hingegen etwas günstiger aus.
Es werden nicht wirklich Kunden abspringen, wohin wollen Sie auch? Wie bei einigen anderen Komponenten hat man nicht wirklich die Wahl.
Naja 70! Millionen Autos betroffen und dafür nur paar mille bezahlt und viele Leute in den Tod gerissen,,, läuft. Vw stinkt ein bisschen mehr als es sein muss und dafür bezahlen sie für paar 100 tausend Fahrzeuge 18 Milliarden. Zudem wurde zum großen Teil die Kosten von den Autohersteller für takata übernommen. Übrigens war das Problem und dje Gefahr nei takata seit Jahren bekannt.....
Naja schau, wenn man sich die Birne bei einem Unfall am Lenkrad kaputtschlägt ist es wenigstens ein schnelles Ende...... bei VW erleidest du den langsamen und qualvollen Erstickungstod, deshalb müssen die so viel zahlen.😉 Takata ist quasi das humanere Unternehmen.😎. Japanische Unternehmen haben das erkannt und deshalb einen Rettungsfond gegründet.
Too big to fail. Ein Großteil der Autoindustrie ist auf Takata angewiesen und verbaut weiterhin defekte Airbags oder hat dies bis vor kurzem getan in dem Wissen, dass diese in einigen Jahren getauscht werden müssen. Unter diesen Autoherstellern findet sich neben Japanern auch der ein oder andere deutsche Name wie Mercedes (auslaufendes E-Klasse Cabrio/Coupe, 2016er Sprinter) und VW/Audi (Audi R8, 2016er TT und VW CC).
http://www.usatoday.com/.../
bei Takata abspringen ist gut - welche Alternative hat man denn als Automobilhersteller auf die Schnelle...? Das ist nicht so einfach, wie mal eben den Bäcker zu wechseln, weil die Brötchen nicht mehr schmecken ...
Die Kernfrage ist doch wohl eher, mit welchem Alternativ-Zulieferer sie stattdessen Lieferverträge abschließen können.
eben ... mein ich doch!
ich glaub nicht (ohne es genau zu wissen), dass es einen weiteren grossen Zulieferer gibt, der mal eben auf die Schnelle solche Mengen produzieren und liefern kann...