Mercedes G 63 AMG 6x6
Tanz mit einem Elefanten
Der Mercedes G 63 AMG 6x6 ist vielleicht der spektakulärste Geländewagen aller Zeiten. Für ihn verlassen selbst Paschas ihre Paläste und Beduinen ihre Zelte.
Dubai - Sanfte Dünen, dörre Palmen, ein paar Gazellen - auf den ersten Blick wirkt die Wüste südlich von Dubai friedlich. Doch dann grollt es in der Ferne, wie vor einem Gewitter. Der Boden unter den Füßen beginnt zu vibrieren und die Sonne verschwindet hinter einer Wolke aus Sand und Staub.
Dieses apokalyptische Szenario rührt nicht etwa von einem Wüstensturm, sondern ist von Menschen gemacht. Von Menschen wie Roland Fischer. Er ist Testfahrer für Magna und Mercedes. Sein aktueller Job: Er prügelt eine G-Klasse durch die Wüste, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat: Fast sechs Meter lang, mit rund zwei Metern fast genauso breit wie hoch und vor allem mit sechs statt vier Rädern lässt sie selbst den GL aus der Begleitflotte wie ein Spielzeug aussehen.
Ein Spaßgerät für die Wüste
Ursprünglich war dieser neben dem Land Rover Defender konkurrenzlose 6x6 für das australische Militär gedacht. Doch nach acht Jahren Entwicklungs- und zwei Jahren Bauzeit hat Mercedes einen Linkslenker konstruiert und festgestellt, dass vielleicht auch Zivilisten ihren Spaß mit dem Kaventsmann haben könnten.
Vor allem in der Wüste, wo die Begeisterung fürs Auto größer ist als irgendwo sonst auf der Welt, sollte sich so ein Spaßgerät verkaufen lassen. Das glaubt zumindest Baureihen-Leiter Axel Harries und denkt an die vielen Scheichs, die ihre Garagen mit Autos füllen, wie Kinder ihre Zimmer mit Spielsachen.Wo die Militärs mit einem schmächtigen Diesel Vorlieb nehmen müssen, rollt Testfahrer Fischer standesgemäß mit dem V8-Motor aus Affalterbach durch die Emirate. „Hier, wo der AMG-Anteil unter den rund 1.000 G-Klasse-Zulassungen im Jahr bei weit über 90 Prozent liegt, kam für uns gar kein anderer Motor in Frage“, sagt Harries.
Außerdem kann ein bisschen Leistung ja nicht schaden, wenn ein Gebirge von fast vier Tonnen Stahl so leichtfüßig und schnell durch die Wüste stürmen soll wie die Gazellen, die der Testfahrer gerade mit einem weiteren Gasstoß aus der Mittagsruhe vertrieben hat.
Ein Ritt über die Dünen
Dann bäumt sich der Koloss ganz kurz auf, bevor die 544 PS und 760 Nm den Viertonner nach vorn katapultieren, als wäre er ein Spielzeugauto: Im 90 Grad-Winkel schießt er die Hügel hoch, mit einem schnellen Griff ins Lenkrad und einem gezielten Stoß Zwischengas lässt man oben das Heck kommen und dann reitet der Riese auf Dünen wie ein Surfer auf der Welle.
Links, rechts, links, rechts – während draußen die Sandfontänen meterhoch in den Himmel steigen, groovt sich der Fahrer ein und carvt förmlich über die Kämme. Dass man diesen Tanz mit einem ausgewachsenen Elefanten tanzt, hat man da längst vergessen. Denn in der Einsamkeit der Wüste und mit der Macht der acht Zylinder wirkt selbst der 6x6 zierlich, zumindest bis zum Größenvergleich ein normaler G ins Bild fährt oder man aussteigen will und dafür die 70 Zentimeter vom Trittbrett auf den Boden springen muss.
Luxuslounge aus Lack und Leder
Der Motor ist ein ebenso guter wie alter Bekannter. Das Interieur ist überraschend geräumig und mit vier Einzelsesseln zu einer Luxuslounge aus Lack und Leder umfunktioniert.Doch wirklich spektakulär ist die Technik unter dem vornehmen Wüstenkaftan. Denn von der Gürtellinie abwärts ist der 6x6 eher Kampfmaschine als Luxusliner: Die extremen Achsverschränkungen und die langen Federwege der Gasdruckdämpfer aus dem Rallye-Sport garantieren festen Tritt auf jedem Terrain, sechs angetriebene Räder und fünf Differentialsperren sorgen für schier immerwährende Traktion und die Portalachsen für eine ungeahnte Bodenfreiheit.
Mit ihren 37-Zöllern nimmt die G-Klasse selbst 46 Zentimeter hohe Hindernisse zwischen die Räder. Und falls sich bei den seltenen Regenfällen mal die Wadis in reißende Flüsse verwandelt, watet der grobe Sechsender durch ein Meter tiefes Wasser.
Preisfrage ist Nebensache
Noch ist das G-Modell nur ein Prototyp, aber eine Kleinserie scheint nicht unwahrscheinlich. „Ab Oktober könnten wir liefern“, sagt Axel Harries und spielt selbst die Preisfrage zur Nebensache herunter. Denn ob der 6x6 nun doppelt oder dreimal so teuer wird wie ein G 63 AMG spielt eigentlich keine Rolle: „Diesseits des elektrischen SLS für gute 400.000 Euro wird er auf jeden Fall der teuerste Mercedes im Modellprogramm“, sagt Harries und wirkt dabei eher stolz als schockiert. Wahrscheinlich sogar zu Recht. Denn für die Scheichs hier am Golf und die Oligarchen in Russland ist so ein Superlativ weniger Hemmnis als Anreiz.
Quelle: spx
Da müsste der Bund zugreifen.
Endlich mal wieder ein wirklich spektakuläres Modell von MB.
Was für ein Wägelchen :-):-):-)
Die Symbiose zwischen G-Modell und Unimog...😉
genial 😆 wie ein kleiner lkw 😊
....Im 90 Grad-Winkel schießt er die Hügel hoch...
Wie soll das denn funktionieren😊😕
Dubai...das wird sein wo sonst!
Mit einer leistungsstarken Seilwinde an der Front ist auch das möglich...😆
MEGA Gerät. Nur: warum is da "nur" der 63er drin und nicht der 65er?
schaut ziemlich beschissen aus.
Man sollte dabei aber auch berücksichtigen, daß dieses Fahrzeug nicht für Poser gebaut wird.
wo bleiben die kommentare? "braucht kein meeensch, absoluter schwachsinn, was ist mit der umwelt, such damit mal ein parklatz, wer soll den kaufen..."
für alle die meinen das auto wäre sinnlos, nutzt es doch als carport für euren renault twizzi
Wow, einfach ein beeidruckendes Automobil. Der G selbst ist schon eine Burg, doch dieses Gefährt ist mit Abstand das extremste Fahrzeug in der MB-Flotte.
Bestimmt sehr nützlich auf Deutschlands "geräumten" Straßen im Winter!