Opel-Interessent PSA legt Jahresergebnis vor
Tavares: Opel muss sich selbst sanieren
PSA hat die Ergebnisse für 2016 vorgelegt. Sie sehen gut aus: Finanziell könnten die Franzosen einen Opel-Deal stemmen. CEO Carlos Tavares äußerte sich deutlich zu Opel.
Paris – Peugeot und Citroën, diese Namen kennt man. Den Namen des Dachkonzerns PSA kannte bis vor einer Woche nicht jeder. Das hat sich durch die geplante Übernahme von Opel durch die Franzosen gründlich geändert. Heute hat dieser PSA-Konzern sein wirtschaftliches Ergebnis 2016 vorgestellt.
Es kann sich sehen lassen: Nach harten Jahren und einer ebenso harten Sanierung meldet PSA das zweite Jahr in Folge schwarze Zahlen. Der Konzern verdoppelte seinen Gewinn auf 1,73 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 18 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro.
3,15 Millionen Fahrzeuge konnte PSA 2016 ausliefern, der Umsatz schrumpfte bedingt durch den Wechselkurs dennoch leicht um 1,2 Prozent auf 54 Milliarden Euro. Was für PSA-Chef Carlos Tavares die entscheidende Größe sein dürfte: Der Gewinn pro Auto wächst. Die operative Marge kletterte gegenüber 2015 von 5 auf 6 Prozent. Ein Wert, den der VW-Konzern bei seinen Volumenmarken auch gerne hätte. Erstmals seit 2011 will PSA wieder eine Dividende von 0,48 Euro je Aktie ausschütten.
Opel muss Sanierung selbst planen
Gute Nachrichten also für die Franzosen, aber: Im Grunde wartete alles nur auf neue Informationen zum möglichen Opel-Deal. PSA verfüge über Nettobarmittel von 6,8 Milliarden Euro, sagt der Finanzvorstand Jean-Baptiste de Chatillon. Wie PSA Opel bezahlen will, ist also schon mal geklärt. Wie sich PSA die gemeinsame Zukunft vorstellt, erläuterte dagegen Konzernchef Tavares.
Vollzug kann der schmächtige Portugiese nicht vermelden, aber er rechnet wohl nicht mehr damit, dass etwas grundlegend schiefgeht. Denn Tavares äußert sich recht konkret. Opel solle im Falle einer Übernahme ein deutsches Unternehmen bleiben, sagt Tavares. Das sei im PSA-Interesse. Es gebe Kunden, die keine französischen Marken in Betracht zögen, deshalb sei es für PSA mit den Marken Peugeot und Citroën wichtig, eine deutsche Marke wie Opel zu haben.
"Der Deal ist nicht abgeschlossen", sagte Tavares. Er bekräftigte, dass alle bestehenden Abmachungen mit den Opel-Beschäftigten eingehalten werden sollten. Allerdings machte Tavares klar, dass Opel eine Sanierung benötige. Der Plan dazu müsse vom Opel-Management kommen, nicht von PSA. Opel sei in einer vergleichbaren Lage wie PSA vor mehreren Jahren.
Einigung Anfang März?
„Wir können Opel auf das Niveau der Effizienz bringen, das PSA heute schon hat“, sagte Tavares. "Opel hätte mit PSA einen großen Vorteil: Opel kann dann seine Fahrzeuge auch außerhalb Europas verkaufen und dadurch die in der Tat unbefriedigende Kapazitätsauslastung seiner Werke steigern", zitiert die "Automobilwoche" den PSA-Chef.
Dass die Technologie der Opel-Mutter General Motors für ihn nicht der entscheidende Faktor an dem Geschäft ist, machte Tavares deutlich: „Es geht nicht darum, zwischen dem technischen Angebot der Konzerne abzuwägen“.
Opel wird wohl in einem deutsch-französischen Verbund zunehmend auf PSA-Technik umgestellt. Ob das bereits für laufende Entwicklungsprojekte gilt, wie den nächsten Opel Corsa, der bislang für 2018 erwartet wird? Solche Details werden nicht vor einer grundsätzlichen Einigung zwischen General Motors und PSA geklärt. Die soll zeitnah erfolgen - bis Anfang März wird es wohl nichts. PSA habe einem entsprechenden Medienbericht explizit widersprochen, berichtet die "Automobilwoche".
Weiterlesen: Tavares sichert zu, bestehende Verpflichtungen einzuhalten
Quelle: m. Material v. dpa
Na das hört sich doch ganz gut an was Herr Tavares da verkündet.
Dann warten wir mal ab was bis Ende 2018 an Hiobsbotschaften verkündet werden....
Was wollen die mit so nem alten Modell wie dem Mokka? Die haben doch genug selber in der Pipeline.
Man darf gespannt sein, was da für Opel so kommt in Zukunft.
Nun hat Tavares auch ausgesprochen, weshalb er Opel kaufen will, er möchte die Marke und sie aufbauen.
Er hat schon richtig erkannt, dass franz. Autos teils keinen guten und außereuropäisch keinen Ruf haben. Opel hingegen hat vor allem in Osteuropa einen recht guten Ruf und zwar hat Opel außereurop. auch keinen Ruf hat allerdings den Vorteil damit werben zu können deutsch zu sein und hat damit beispielsweise in mittelfristig in China etc., was ja dann u.U. in den Blickpunkt rücken könnte, einen Vorteil.
Das bestätigt auch meine Vermutung, dass PSA Opel nicht wegen Technologie, Plattformen (die ja eh' GM gehören) oder Modellen kaufen will. Da wurde ja von den Medien teils ganz schöner Quatsch berichtet. Als ob PSA Opel wegen der Elektrotechnologie kaufen wöllte. Zum einen werden alle Opel E-Autos von Chevrolet entwickelt und zum anderen ist es ja kein Hexenwerk ein Elektroauto zu bauen, Elektromotoren sind eigentlich sehr simpel und Akku- und Ladetechnologie kommt im Zweifel sowieso von Samsung, LG, Panasonic und Co.
Und bezüglich der konventionellen Technologien sehe ich PSA mindestens ebenbürtig zu Opel.
Ich glaube auch, dass Opel mit dem China-Geschäft einiges durch die Lappen gegangen ist. Gut verdienende Chinesen kaufen gerne deutsche Autos, und da Opel im Gegensatz zu "Neugründungen" wie Borgward eine ununterbrochene Historie hat, dürften die potenziellen Kunden auch auf die technische Expertise von Opel im Autobau vertrauen. 😊
Problematisch war auf diesem Markt bisher die fehlende Identität der Marke Opel. Man sieht es ja jetzt, da werden Astra, Insignia und Mokka als Buick verkauft und es geht für GM weiter wie bisher. Mit einer Betonung der deutschen Wurzeln könnte das ganz anders werden.
War ja bei den ersten Meldungen eher skeptisch bis ablehnend.Aber was man jetzt so hört,hört sich sehr gut an.Auf jeden Fall für Opel um einiges besser,als wie unter GM.
Für Opel eine der größten Chancen seit Jahrzehnten.Vielleicht auch,um das wieder zu werden,was es einmal war. Wünsche für Opel alles Gute und an das Managment und die Arbeiter:sobald Deal perfekt haut ordenlich rein.Lasst den Blitz wieder glänzen!
Die Sanierung lohnt sich anscheinend richtig. Genug Barmittel sind wohl da.^^
Würde Citroen neue Modelle bringen, könnte PSA noch erfolgreicher sein. Der C4 sowie C5 gehören abgelöst... . Peugeots 308, 208, 3008 sind soweit ganz gut und verkaufen sich in meiner Gegend auch gut. Technisch sind diese Fahrzeuge mittlerweile auch in Ordnung. Lediglich der THP Motor sollte endlich mal beerdigt werden, so etwas zu verkaufen, was nur kaputt geht, ist doch dämlich.
Opel für die Märkte zu nutzen, die für PSA nicht mehr erreichbar sind, ist sehr sinnvoll. Die müssen sowieso expandieren. Das ist eine gute Möglichkeit, zumal Opel auch durch die aktualisierten Fahrzeuge positiver dasteht.
Ja tolle Motivation zu wissen das es in 2-3 Jahren mit den Kündigungen und den Werksschließungen los geht 🙄
Den Betroffenen wünsche ich eine gleich fette Abfindung wie den Bochumern, PSA/Opel soll an die Arbeiter zahlen bis zum geht nicht mehr.
Außereuropäisch hat also Opel keinen Ruf. Wenigstens nach Deiner Meinung.
Südafrika: http://www.opel.co.za/
Modelle: http://www.opel.co.za/vehicles/view_all_vehicles/all_vehicles.html
In Argentinien und Chile sind sie auch vertreten. In Brasilien pappt das Bowtie-Logo von Chevrolet drauf, aber früher waren dort durchaus Opel vertreten. GM wollte das aber nicht mehr.
Gut!
Anwesend.
Nicht gut!
Bin mal gespannt was daraus wird. Hoffe noch auf einen Rückzieher seitens GM, wäre ja nicht das erste mal.
Wenn von "Sanierung" gesprochen wird bedeutet das im Umkehrschluss auch "sparen." Nach und nach werden die Opel Modelle auf PSA-Plattformen umgestellt (was aber einige Jahre dauern wird) und Projekte mit hohem Investitionsbedarf müssen mit Sicherheit pausieren bzw. fallen ganz weg.
Glaube schon, dass sich unter PSA einiges ändern wird. Jährliche Verluste werden (und können) die sich nicht so lange anschauen wie GM. Eng wird es mit Sicherheit zb für Modelle wie den Karl (wirtschaftlich ein Flop, würde im Verbund mit C1 / 108 / Aygo mehr Sinn machen), den Ampera-E (teures Prestigemodell, PSA sieht sich ja nicht gerade als E-Vorreiter und langfristig würde eine eigene E-Plattform mehr Sinn machen) sowie die englischen Werke.
Macht durchaus Sinn, mit German Engineering und drölfzig Jahren Erfahrung im Autobau in China zu werben.
Die Technik wird man eh irgendwann zusammen entwickeln, kann sich eigentlich keine Firma leisten, nach der Fusion das know-how der Hälfte der Firma wegzuschmeißen.
Argentinien? Nein. Chile ja, aber sehr geringe Stückzahlen.
Siehe http://www.opel.com/
Der Meriva A war eine Gemeinschaftsentwicklung von GM Brasilien mit Opel, aber der ist bei Opel von dem Meriva B abgelöst worden, und in Brasilien durch den selbstentwickelten Chevrolet Spin abgelöst worden, mit dem die auch in Südostasien dem Toyota Avenza Konkurrenz machen wollten. Das hat in Indonesien aber wohl nicht so gut geklappt; die dortige Fabrikation wurde eingestellt.
Ansonsten sind Chevy Cruze etc natürlich auf derselben Plattform wie ihre Opel-Brüder, aber gleiche Fahrzeuge mit anderem Label gibt es nicht mehr.
Was bedeutet, daß die Fahrzeuge wie jetzt auch auf Konzernplattformen stehen werden. Es ändert sich nur der Konzernname!
Im ersten Augenblick bin ich bei der Nachricht Opel zu PSA heftig erschrocken, aber nach wenigen Minuten war der Schreck weg.
Opel ist im Moment auf dem Weg nach oben. Rauf kann aber nur der, der vorher unten war und da GM ganz klar der Besitzer und Bestimmer von Opel war und ist, kann auch nur GM für die Talfahrt verantwortlich gemacht werden.
Ich glaube nicht, daß es Opel unter PSA schlechter als unter GM gehen wird und sehe dem gelassen entgegen.
Schwieriger ist es die Zukunft der Arbeitsplätze vorher zu sagen, denn durch Zusammenlegungen werden einige wegfallen. Durch Unrentabilität fallen aber auf kurz oder lang ALLE weg und das wäre in jedem Fall viel viel schlechter.
Nenne mir mal eine Marke die mit den Elektrokisten Kasse macht?
Ich hätte mir wie viele andere längst ein E Fahrzeug als Zweitwagen gekauft. Unser Corsa fährt nur Kurzstrecke und dafür wäre ein Stromer ideal, aber zig 1000.- Teuro Aufpreis um zu "sparen" oder ein eventuelles grünes Gewissen zu beruhigen, muss nicht sein.