Studie belegt: Raser orientieren sich am Bußgeldkatalog
Temposünder wissen, wie weit sie gehen können
Laut einer Studie scheinen Temposünder den Bußgeldkatalog recht genau zu kennen. Sie richten demnach ihr Tempo so aus, dass die Strafe nicht all zu hoch ausfallen würde.
Quelle: dpa / Picture Alliance
Wuppertal/Portsmouth - Mal ehrlich: Fast jeder ist doch schon mal wissentlich ein paar km/h schneller gefahren als erlaubt. Aber eben nicht zu schnell. Viele Fahrer setzen sich selbst ein Limit, wie weit sie die offizielle Höchstgeschwindigkeit überschreiten.
Maßgeblich für die Einschätzung ist wohl der Bußgeldkatalog. Das lässt jedenfalls eine Gemeinschaftsstudie der Hertie School of Governance, der Universität Wuppertal und der University of Portsmouth vermuten. Temposünder in Deutschland wissen demnach recht genau, wie weit sie gehen dürfen ohne all zu hohe Strafen zu riskieren. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Journal of Public Economics" veröffentlicht.
Bei vielen Autofahrern könne man sehen, dass sie den Bußgeldkatalog gut kennen, schreibt Ansgar Wohlschlegel, Mitautor der Studie. "Manche Fahrer wollen das Risiko eines Bußgeldes bis zu einer bestimmten Höhe eingehen, aber nicht darüber hinaus", heißt es.
Mehr als 150.000 Bescheide ausgewertet
Die Wissenschaftler wollten herausfinden, inwiefern Autofahrer mit dem stufenweisen Anstieg der Bußgelder in Deutschland vertraut sind. Eine solche Regelung existiert längst nicht in allen Ländern. In den Niederlanden zahlen Fahrer beispielsweise einen festen Geldbetrag pro Stundenkilometer, sobald sie die Höchstgeschwindigkeit überschreiten.
Die Wissenschaftler hatten Daten von mehr als 150.000 Bußgeldbescheiden wegen Geschwindigkeitsübertretungen auf deutschen Autobahnen untersucht. Hinzu kamen die Daten von 290.000 Geschwindigkeitsmessungen auf zweispurigen Landstraßen.
Quelle: dpa
Na klar, Raser sind doch nicht blöd, die haben den Bußgeldkatalog auswendig gelernt. 😉
Bedauerlicherweise wird im Polizeijargon jeder als "Raser " tituliert, auch wenn auf den Weg zur Arbeit mal 12 km/h auf einer Bundesstraße zu schnell ist, ohne jede Gefährdungslage.
Wow, geht wohl weniger ums Bußgeld, als um die Punkte bzw. die 26km/h-drüber-Bewährungsregel.
Ja, schuldig, ich kenne den Bußgeldkatalog auch (zumindest die unteren Regionen). 😉
Gruß Metalhead
Na wie denn auch sonst?
Innerorts 25-30 mehr, außerorts 35-40; und schon geht auch der Verbrauch bei mir runter.
Ja und?
Ist doch so gewollt. Mit den "Expresszuschlägen" als "Strafe" wird gut Geld verdient. In einigen kommunalen Haushaltsplanungen findet man das als "Inputquelle" vor.
Glückwunsch also an unsere "rough drivers", mit ihrem Protest gegen Limitierungen zeigen sie mal so richtig was Sache ist - und finanzieren halt n bissl mehr mit 😉 Sollen sie tun, ich sehe es nicht ein mein Geld für so eine Scheiße auszugeben, dafür gibts soviel anderes.
Wow, welche Erkenntnis. Dazu brauchte es jetzt ne Studie, oder wie? Krass.
Mußt du aber für ein Jahr nach unten korrigieren wenn du damit mal erwischt wurdest. 😉
Gruß Metalhead
Wie wäre es mal mit einer Studie, wie viele der Blitzanlagen aus finanziellen Gründen aufgestellt wurden und mit Verkehrssicherheit, Unfallverhütung oder ähnlichen Gründen rein nichts zu tun haben?
Die Akzeptanz von Limitierungen wäre vermutlich höher, wenn deren Sinn verständlich wäre. Baustellen, an denen wochenlang keine Menschenseele zu sehen ist, freie, voll einsichtbare Strecken, auf denen gefahrlos LKW's überholt werden können, wo aber dann geblitzt wird.
Das Ergebnis würde vermutlich als Staatsgeheimnis eingestuft werden und würde nie veröffentlicht. 😉
Gruß Metalhead
Was würde das denn bringen? Solange diese das Geld einbringen, haben sie recht damit 😉
Man könnte sich ja auch einfach an das geltene Limit halten, egal ob man das nun versteht oder nicht.
Und nein, ich verstehe auch manche Limits nicht und überschreite diese sicher auch mal.
Ich jammer danach aber nicht, dass ich "abgezockt" wurde, sondern ich bezahle dafür, dass ich mich nicht daran gehalten habe.
Muss man ja auch nicht akzeptieren. Gegen einen Obolus an die entsprechende Behörde kann man dagegen protestieren. Ob es was hilft? Hilfreich ist auf jeden Fall zu wissen, in welcher Höhe der Obolus ausfallen wird und ob eventuell das Punktekonto tangiert wird.
Der Bußgeldkatalog scheint bei Vielen bekannt zu sein in solchen Fällen.
Viele aber wissen nicht, daß Sie oftmals zu Unrecht geblitzt worden sind (Abzocke, falsch aufgestellte Blitzanlagen oder eben falsch abgelichtet)
Was unseren klugen Rasern entgeht, ist,eigentlich ist schneller fahren
sinnlos, denn der Zeitgewinn ist beim schneller fahren unwesentlich.Dies
haben die vielen Tests schon lange bewiesen. Besonders wenn sich die
zu schnell gefahrene Geschwindigkeit in bezahlbarem Rahmen bleibt.
Die wenige Zeit, die bei der erlaubten Geschwindigkeit "verloren" wird,
kommt man entspannter am Ziel an. Der beste Rat dazu, rechtzeitig mit
Zeitspanne losfahren. Die Staus kommen von ganz alleine.......
Seit ich Auto fahre gilt bei mir und vielen, vielen anderen Autofahrern die Regel Innerorts bis zu 10 km/h und Außerorts bis zu 20 km/h über zulässiger Höchstgeschwindigkeit ist okay.
Strafen bisher: vernachlässigbar, blitzt eh kaum jemand irgendwo.
Strafen hatten doch schon immer einen abschreckenden Charakter, daher ist es doch nicht verwunderlich das jeder seinen Abschreckungsfaktor individuell festlegt. Das gilt aber für alle Bereiche. Ich bin mir z.B. sicher das viele in Bus und Bahn nur deshalb eine Fahrkarte kaufen, weil die Strafe im Verhältnis so hoch ist. Auch wird es wohl entsprechend wenig Bankräube geben, weil keiner Lust hat in der Zelle zu sitzen 😉