Tödlicher Tesla-Unfall: US-Behörde legt Bericht vor

Tesla-Fahrer ignorierte Warnhinweise

MOTOR-TALK

verfasst am Tue Jun 20 14:49:51 CEST 2017

Im vergangenen Jahr verunglückte ein Tesla-Fahrer tödlich. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse zu dem Fall. Der Fahrer ignorierte Sicherheitswarnungen des "Autopiloten".

Laut Tesla hielt der "Autopilot" die Seitenwand eines Lastwagens für ein Autobahnschild
Quelle: Picture Alliance

Washington - Der Unfall im vergangenen Jahr erregte reichlich Aufsehen. Ein Tesla-Fahrer starb, nachdem der Autopilot offenbar einen Lkw "übersehen" hatte. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB hat den Fall untersucht und jetzt Ergebnisse veröffentlicht. Demnach hat der Fahrer vor dem Unfall mit dem vom Computer gesteuerten Tesla-Elektroauto mehrere Warnhinweise der Software ignoriert. Daten des Fahrzeugs zeigten, dass der 40-Jährige mehrfach aufgefordert worden sei, die Hände wieder auf das Lenkrad zu legen, heißt es in den veröffentlichten Unterlagen.

Der Mann war Anfang Mai 2016 ums Leben gekommen, als sein von Teslas Fahrassistenzsystem "Autopilot" gesteuertes Auto unter einen querenden Lastwagen-Anhänger raste. Nach Tesla-Angaben hielt die Software die weiße Seitenwand des Anhängers für ein hochhängendes Autobahnschild. Der Konzern betont stets, "Autopilot" sei nur ein Fahrassistenzsystem und mache die Teslas nicht zu komplett selbstfahrenden Autos. Deshalb müssten die Fahrer stets den Überblick und die Hände am Steuer behalten. Einige Tesla-Besitzer ignorierten das jedoch und veröffentlichten sogar Videos, in denen sie die Steuerung ihrer Autos komplett der Software überlassen.

Die mehr als 500 Seiten, die von der NTSB in der Nacht zum Dienstag veröffentlicht wurden, enthalten die zusammengetragenen Ermittlungsunterlagen. Schlussfolgerungen zur Ursache wird die Behörde erst später vorlegen. Die NTSB hatte - genauso wie die Straßenverkehrsbehörde NHTSA - bereits erklärt, dass der "Autopilot" wie von Tesla beschrieben funktioniert habe. Das System soll unter anderem Spur und Abstand zum vorderen Fahrzeug halten.

 

Quelle: dpa