ADAC-Kindersitz-Test 2013
Teuer bedeutet nicht sicher
27 Kindersitze hat der ADAC in seinem neuen Test geprüft. Das Fazit: Kindersitze werden sicherer. Aber teuer bedeutet nicht immer gut.
München – Nur zwei von 27 getesteten Kindersitzen erhalten im neuen ADAC-Test die Bestnote „sehr gut“. Trotzdem zieht ADAC-Testleiter Andreas Ratzek nach 20 Jahren Kindersitzpflicht in Deutschland eine positive Bilanz. „Die Kindersitze sind deutlich sicherer geworden. Sowohl beim Frontal- als auch beim Seitenaufprall. Der Einbau ist auch wesentlich einfacher geworden.“ Außerdem fiel erneut kein Sitz hinsichtlich der Schadstoffbelastung durch.
Beim aktuellen Test prüfte der ADAC Kindersitze aus allen Gewichtsklassen in den Kriterien Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt, Reinigung und Verarbeitung. Die Bestnote erhielten der Peg Perego Primo Viaggio SL (und der identische Isofix Base 0+1) sowie der Kiddy Phoenixfix Pro 2.
Mit „gut“ schnitten 12 Modelle ab. Nicht zu empfehlen ist die Babyschale Jané Strata & Strata Platform. Sie entging nur knapp dem Urteil „mangelhaft“. Und das, obwohl sie mit einem Preis von 418 Euro das zweitteuerste Modell in der Gewichtsklasse bis 13 Kilogramm (Klasse 0+) ist.
Kindersitze: Neue UN/ECE-Regelung verschärft Bedingungen
Im Juli 2013 sollen die bisherigen gesetzlichen Richtlinien für Kindersitze von einer neuen UN/ECE-Regelung verschärft werden. Kindersitze müssen dann auch einen Seitenaufpralltest bestehen, wie ihn der ADAC bereits durchführt. Außerdem soll die Richtlinie dafür sorgen, dass Kinder länger in einem entgegen der Fahrtrichtung montierten Sitz befördert werden. Der Grund: Zu häufig wechseln Eltern zu früh von der Babyschale auf einen vorwärtsgewandten Sitz und riskieren so Verletzungen des empfindlichen Nackenbereiches beim Frontalaufprall.
Der ADAC testete deshalb vier Sitze für Kinder, die nicht mehr in eine Babyschale passen, aber zu jung sind, um vorwärtsgerichtet zu fahren. Sie werden mit diesen Sitzen entgegen der Fahrtrichtung gesichert. Mit dem Urteil „gut“ schnitten hier der Cybex Sirona und der Takata Midi & Isofix Base ab. Beide können auch in Fahrtrichtung eingebaut werden.
Quelle: ADAC
das gute Abschneiden von Takata habe ich erwartet! Alles andere wäre auch peinlich...
@ Redaktion
die Grafik mit den Testergebnissen könnte größer sein..... 😉
Hi Eric,
klick mal auf die Grafik und dann unten rechts auf die Lupe 😊.
Viele Grüße
Bianca
Mir fällt vor allem auf, dass die Kindersitze teurer geworden sind. 400 € für einen Kindersitz ist astronomisch; das bringt viele junge Eltern, für die das Kind ohnehin hohe Zusatzkosten bedeutet, an ihre Leistungsgrenzen. Früher haben die Kindersitze zwischen 50 und 200 € gekostet. Die waren vielleicht nicht ganz so sicher, aber man konnte sie bezahlen. Sicherheit schön und gut, aber früher gab es noch nicht mal Gurte auf den Rücksitzen, geschweige denn Kindersitze, und ich habe damit auch überlebt. Das soll nicht heißen, dass das gut war, aber man kann es auch übertreiben. Für 150 € sollte sich ein ausreichend sicherer Kindersitz bauen lassen, egal in welcher Größenklasse.
Einen brauchbaren Vergleich bezahlbarer Kindersitze gibt der ADAC-Test nicht her; dafür sind pro Größenkategorie zu wenige Modelle vertreten. Generell wurden viele Hersteller wenig bis gar nicht berücksichtigt. Es wäre vermutlich besser gewesen, wenn der ADAC sich auf eine Größenkategorie pro Test beschränkt und die dafür gründlich gemacht hätte.
aaaaaahhhhhhhhhhh 😉 😆
Wir haben vier Kiddy-Sitze (Guardian Pro) und sind sehr zufrieden! Ein Vorteil ist, dass die Kleinen die Arme nicht selbst aus einer sicheren Position herauswinden können, was wir bei anderen Sitzen erlebt haben. Nur ein Gurt stellt für ein normal bewegliches Kind keine Herausforderung dar - die fetten Kiddy-Kissen sind unüberwindbar.
@Werkstatt, es wäre vernünftig, dass Start-Stock-Bild mit der Tabelle zu ersetzen, so dass man die auch lesen kann. Im Augenblick geht das nur, wenn man auf die Tabelle am Ende des Artikels klickt.
@DeathAndPain, erstmal: sehr interessanter Nutzername, solange Du in solchen Threads kommentierst. 😱 Bin ansonsten einig, aber die Sicherheit der Kinder ist's wert. Ausserdem werden die Sitze nur wenige Jahre benutzt - wir haben "geerbt" und "vererben" von anderen Kleinkindfamilien. In dem Sinne wäre es interessant, zu wissen, wie lange Schaumstoffe etc ihre Funktion nach Design erfüllen. Ein ADAC-Test von Kindersitzen alt gegen neu - wie bei Autos - wäre super!
Lieb Gruss
Oli
Das Kind auf dem Bild ganz oben schaut so skeptisch, war bestimmt die Cheftesterin😉.
die kleine denkt über ihre persönlichkeitsrechte und das copyright ihres bildes nach 😉
Aus der Testübersicht geht nicht hervor, bei welchen 4 Sitzen es sich um Reboarder handelt ! Die zwei genannten erhalten lediglich 1+ bei der Sicherheit. Andere vorwärtsgerichtete Kindersitze jedoch 2++ bei der Sicherheit obwohl hier die Gefahr schwerer Halswirbelsäulenverletzungen besteht... Was ist das bitte für ein aussagekräftiger Test...?
😆 😆 😆
Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Sitze ablaufen. Soll heißen, sie dürfen nur eine gewisse Anzahl von Jahren benutzt werden, weil dann der Kunststoff altert und brechen kann etc. Kenne aber die genauen Vorschriften in dieser Hinsicht nicht.
Alte Kindersitze mit neuen zu vergleichen ist nicht ganz trivial. Die meisten der heutigen Modelle wird es vor ein paar Jahren noch nicht gegeben haben und umgekehrt. Soll heißen: Ein besonders langlebiges Modell von vor 5 Jahren bekommst Du heute nicht mehr neu, und der neue Sitz, den Du heute kaufst, kann eine ganz andere (bessere oder auch schlechtere) Lebenserwartung haben als das Modell desselben Herstellers von vor fünf Jahren.
Teuer (oder teurer) bedeutet selten besser😜. Nur manchmal😊.
TAKATA Mitarbeiter, gell? 😉
Gruß Patrick
Frag mal die Eltern die damals ohne anschnallen ihre Kinder verloren haben, die denken sicher anders.
Und was machst Du, wenn Du heute Dein Kind bei einem Unfall verlierst, den es mit dem Sitz, den es erst in 10 Jahren geben wird und der dann 1.000 € kosten wird, überlebt hätte? Oder mit dem spezialangefertigten, in Dein Auto handeingepassten Sondersitz für 50.000 €, den Du Dir als junger Vater leider nicht leisten kannst?
Ich habe ja schon gesagt, dass das damals keine gute Lösung war. Aber man kann auch das Kind mit dem Bade ausschütten. Ich propagiere keine 10 €-Sitzerhöhungen, aber ein geeigneter Kindersitz darf preislich nicht völlig aus dem Rahmen laufen.
Klar, aber ich kann nicht mehr hören, früher hatte man dies nicht für Kinder, das ging auch alles ohne.
Ansonsten geb ich dir natürlich Recht.