Autofahren im Ausland: Bei Delikten drohen hohe Bußgelder
Teure Knöllchen aus dem Ausland
Im Ausland können Verstöße gegen die geltenden Verkehrsregeln schnell ein Loch in die Reisekasse reißen. Denn in den Urlaubsländern drohen deutlich höhere Strafen.
Stuttgart - Wenn deutsche Autofahrer im Ausland gegen Verkehrsregeln verstoßen, kann es teuer werden. In Großbritannien beispielsweise werden bis zu 7.010 Euro fällig, wenn Autofahrer betrunken am Steuer erwischt werden. Das berichtet die Zeitschrift "Auto Straßenverkehr" (Heft 14/2015) unter Berufung auf Daten des ADAC. In Deutschland müssen Autofahrer mit einer Strafe von 500 bis 3.000 Euro rechnen, wenn sie alkoholisiert fahren.
Auch bei Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen hohe Bußgelder. So müssen Autofahrer, die in Norwegen das vorgeschriebene Tempo um mehr als 50 km/h überschreiten, mindestens 940 Euro zahlen. In Deutschland startet das Bußgeld für ein derartiges Delikt bei 240 Euro, in Kroatien bei 660 Euro, in Spanien bei 600 Euro.
Wer in Portugal mit dem Handy am Steuer gestoppt wird, zahlt ab 120 Euro, in den Niederlanden mindestens 230 Euro. In Deutschland müssen Autofahrer lediglich mit 60 Euro Strafe rechnen, wenn sie das Handy ohne Freisprechanlage nutzen. Auch wenn es mehrere Monate dauern kann, bis ein Strafzettel aus dem Ausland ankommt, müssen Bußgelder aus EU-Mitgliedsländern beglichen werden, sofern sie mindestens 70 Euro betragen.
Strafzettel aus Griechenland, Irland und Italien können bislang in Deutschland kaum vollstreckt werden. Diese Staaten haben das sogenannte Geldsanktionsgesetz nicht umgesetzt, das die Vollstreckbarkeit von Bußgeldern aus dem Ausland regelt. Laut der Zeitschrift "Auto Straßenverkehr" müssen Autofahrer in der Regel nicht um ihren Führerschein bangen, wenn sie im Ausland gegen Verkehrsregeln verstoßen. Den Führerschein entziehen können nur deutsche Behörden.
Weiter Informationen zum Fahren im Ausland findet Ihr in unserer Serie "Ratgeber Urlaub":
- Tempolimit im europäischen Ausland
- Handy am Steuer im europäischen Ausland
- Bußgelder im europäischen Ausland
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
In USA hält man sich am Besten genau an das Limit, es sei denn auf der Interstate. Dort fahren alle 5-10 Milen schneller als das Limit.
In Italien kosten "zona traffico Limitato" in fast allen Touristenstädten 120€, welche per Video aufgezeichnet werden.
In der Schweiz kosten 6kmh zuviel über 100€. Also besser Tempomat reinmachen.
In Frankreich gibts oft die Pauschalstrafe von 90€, wenn vor ort muss bezahlt werden, wenn per Post, dann ignorieren.
In Österreich dürfen Polizisten schätzen, wie schnell man gefahren ist, wenn man auffällig war. Also immer gaaanz ruhig fahren.
Hm, wenn man das alles liest, ist der Strafenkatalog in Deutschland mehr als human. Da könnte man aus meiner Sicht besonders was das Handyverbot am Steuer angeht, durchaus nachbessern.
Nicht nur beim Handyverbot besteht Handlungsbedarf, Temposünden könnten auch schärfer geahntet werden! Bei vielen Vergehen ist noch viel Spielraum nach oben, unsere Staatskasse könnte dadurch schön aufgebessert werden!
Zumindest mit der Reform unseres Punktesystems im Verkehrszentralregister in Flensburg hat man hier schon einen, wenn auch kleinen, Schritt in die richtige Richtung unternommen.
So richtig Wirkung zeigt aber nicht, es sind noch viele Handy Nutzer ohne FSE unterwegs.
Extrem viele Leute telefonieren mit dem Handy in der Hand am Ohr. Das liegt daran, weil es einfach nicht eingesehen wird, warum Handy am Ohr schlechter sein soll als die Unterhaltung mit dem Nebensitzer.
Ich schaue während der Fahrt immer in die anderen Autos. Dabei kann ich feststellen, das es immer noch viel zu viele Leute gibt, die unangeschnallt fahren. Das kann ich persönlich gar nicht verstehen.
Ein hoher Prozentsatz von Leuten schreiben ganz offensichtlich Whatsapp während der Fahrt. Das hat massiv zugenommen. Zu Zeiten von SMS war das ja noch human. Vorallem weil man früher auch noch Blind per Tastatur SMS schreiben konnte. Heute muss man hinschauen, weil es nur noch Touch hat. Manche brauchen auch zwei Händen und Lenken mit dem Bein.
Verteidigend zu den teueren Knöllchen im Ausland muss man sagen, das gerade Italien und Frankreich immer noch ein bischen "Outlaw Land" sind. Wenn man weis wo, kann man dort sowohl zu schnell, als auch mit dem Handy am Ohr und Alkoholisiert fahren. Das ist dem Fakt geschuldet, das es einfach zu wenig Polizei gibt und die Länder zu weitläufig sind. Wer natürlich auf den Touristenrouten zu schnell fährt, oder in der Stadt mit dem Handy telefoniert, oder im Tunnel mit Gegenverkehr und durchgezogener Linie überholt oder direkt vor der Mautstelle wendet, der muss mit Strafe rechnen.
Für Norwegen kann man trotz der hohen Strafen allerdings dazu sagen, dass die Polizei im Grossen und Ganzen abgeschafft ist - selbst wohldokumentierte Einbrüche werden kaum strafrechtlich verfolgt. Verkehrsrelikte haben daher eine niedrige Priorität. Viel wichtiger ist es, sich auch "auf der anderen Seite" an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten, denn (vor allem deutsche und niederländische) Wohnmobile und Autofahrer, die in 70- und 80-Zonen 40, 50, 60 km/h fahren, teilweise anhalten, um Bilder zu machen, und die riesigen Staus, die sie generieren, nicht vorbeilassen, sind ein wesentliches Sommerproblem auf norwegischen Strassen.
Ausserdem als Tip nebenbei: Beim Wandern im Gebirge ist es wichtig, sich an ein paar Grundregeln zu halten. Deutschen Touristen sind stark vertreten was Unfälle und Todesfälle durch Mangel an Karten, Anpassung an Wetter, Streicheln von wilden Tieren wie Moschusochsen und Rentieren, und anderen durchaus vermeidbaren Situationen angeht.
@Wolfgang Wegner, vollkommen einig, was die unangeschnallten Fahrer und Passagiere angeht! Fast unglaublich, und diese Menschen sind auch sehr häufig in den Verkehrsnachrichten erwähnt. Wenn man bedenkt, dass es den Sicherheitsgurt in einigen Autos seit 55 Jahren gibt, sollte man annehmen, dass genug Generationen von Autofahrern sich an diese wichtige Ausstattung gewöhnt haben.
Lieb Gruss
Oli
Ein kleiner Unterschied, macht sich gerade bei einem "Hand"-Schaltgetriebe bemerkbar, wenn gleichzeitig noch der Blinker betätigt werden sollte: eine Hand ist durch das Handy-halten blockiert! Ganz einfach...oder?
Du hast Recht.
Aber Blinken wird überbewertet. 😆😆😆
Ist meist aber angebracht und sinnvoll, sofern der VT überhaupt in Kenntnis der Funktion der Lenkstockhebel ist....