Britische Gefangenentransporte
Tiefenentspanntes Verbrecherverladen
Was Getriebe können, ist manchmal erstaunlich: Weniger Verschleiß, glückliche Kraftfahrer, erhöhte Verkehrssicherheit – da wird der Weg zum Knast zum Kinderspiel.
Nie im Vordergrund – und doch immens wichtig für den Gesamteindruck. Nein, es geht hier nicht um Peter Ramsauers Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer – es geht ums Getriebe. Genauer: Getriebe und Gefangenentransporte; noch genauer, Transporte von verurteilten Verbrechern in England. Dafür braucht man einen Transporter, und der braucht zum Fahren ein Getriebe. Und das ist scheinbar gar nicht so einfach.Bei einem Gefängnistransporter, hier: holländische DAF LF Lkw, handelt es sich natürlich um eine Spezialanfertigung. Schwer gepanzerte, reich bestuhlte Trucks mit Sichtscharten statt Fenstern lohnen keine Massenfertigung. Zumal die Fahrzeuge besondere Belastungen aushalten müssen:
„Unsere Fahrzeuge transportieren Gefangene der härtesten Kategorie im Wesentlichen auf zwei Arten“, erklärt Mike Sanchez, Manager Technischer Service beim Justizministerium.
„Bei der ersten werden die Gefangenen ohne Blaulicht zu den Gerichten und zurück transportiert; bei der zweiten wird mit Blaulicht gefahren, sehr eng umringt von Polizeiautos und Motorrädern.
Diese Blaulicht-Transporte erfordern eine hohe Fahrpräzision von unseren Berufsfahrern, um bei verschiedensten Geschwindigkeiten und Verkehrsbedingungen den exakten Abstand zu den Polizeifahrzeugen einzuhalten.“
Schaltgetriebe verschleißen zu schnell
Die Präzisionsarbeit, die Mensch und Maschine hier abverlangt wird, bleibt nicht ohne Folgen: Sanchez beklagt einen stark erhöhten Kupplungs- und Getriebeverschleiß. „Man musste ständig mit schleifender Kupplung fahren. Das verursachte höheren Verschleiß und mehr Zeit und Kosten in der Werkstatt“, sagt der Experte für schwere-Jungs-Schwertransporte.
Aber das ist jetzt vorbei; in den LKW wurden Hightech-Automatikgetriebe des US-Anbieters Allison Transmission installiert. Die britischen Knastfahrer sind begeistert: Dadurch, dass man nicht mehr schalten muss, gibt es eine Sache weniger, über die man sich in stressigen Situationen Gedanken machen muss. Nur noch Gas geben, bremsen – fast wie im Go-Kart. Das Vollautomatikgetriebe mit integriertem Drehmomentwandler macht’s möglich.Endlich die Landschaft genießen
„Die Fahrer sind begeistert von der einfachen Bedienung und den Sicherheitsverbesserungen. Sie können sich konzentrieren und nehmen ihre Umgebung viel mehr wahr“, sagt der Flotteningenieur John Kerr.
Damit geht es ihnen wohl besser als den meisten Autofahrern – wer hätte das gedacht. Wenn Ihr also künftig die Kraftfahrer des britischen Justizministeriums nur noch tiefenentspannt von lieblichen Landschaften rund um denkmalgeschützte Cottages schwärmen hört, wisst Ihr Bescheid: Automatik macht’s möglich.
Quelle: MOTOR-TALK
Ist mir zu eckig, zu unübersichtlich trotz verm. mehrer Kameras ... kein Sat-TV Entertainm. für die Mitreisenden hinten verfügbar!? Schwach!?
Hä?Wieso wird darüber berichtet?
Ist halt ein Automatikgetriebe, wie es zig Millionen und ich fahre.
Und für die schlaue Überlegung braucht es wieviel Jahre?
Beamte am Werk?
Was eine Innovation, WOW.
Hammerhart. Ein Automatikgetriebe.
Wenn die Knastfahrer wüssten, dass die Knastplaner privat auch Automatik fahren... 😆
Ja, und - was ist daran so neu? - jeder innerstädtische Autobus hat Automatikgetriebe😕
Mit einem Autobus hat das hier vorgestellte Fahrzeug allerdings keinerlei Gemeinsamkeiten (außer vielleicht das Automatikgetriebe).
für Gefangenentransporte in Deutschland fehlen aber noch Massageliege, Sat TV und Minibar im klimatisierten Einzelabteil... So ein Spezialbus ist aber total diskriminierend, besser 5* Reisebus mit Panoramascheiben. 😊
Schon klar - ich meinte auch das Automatikgetriebe für "schwerere" Fahrzeuge 😉
LG r
Ich finde es gut, dass die freiheitsreduzierten Mitbürger im Vereinigten Königreich nun auch endlich einen wohlverdienten Campingurlaub machen können.
So gelingt die Resozailisierung noch besser und schneller als ohnehin schon.
Demnächst Transport per Sänfte...............
Naja ist schon bezeichnend, dass ein amerikanisches Getriebe verwendet werden muss, weil man in Europa jeden Laster mit Schaltgetriebe baut.
Heute bin ich Transit gefahren. Wer empfindliche Sachen transportiert, der würde sich über eine ruhige Wandlerautomatik im Transit sehr freuen.
Aha. Und das Bose Fahrwerk?
Kuppeln und Schalten ist nicht dein Ding? 😆
Stimmt doch gar nicht.
Bei uns sind viele Schwer-LKW's im Kommunalbereich mit ZF Ecomat bestückt, das sind vollautomatische 6-Gang Wandlergetriebe. Für Busse gibt es Voith Turbo DIWA Automatic bei den meisten Zermedes / MAN Stadtbussen.
DAF nimmt eben nur die Allison, weil DAF-Leyland zu einem Amerikanischem Konzern gehört (PACCAR Kenworth-Peterbilt-Leyland-DAF), und sich bevorzugt mit US-Komponenten versorgt.
Haben die Inselaffen tatsächlich das Automatikgetriebe für sich entdeckt - Wahnsinn. Ich bin begeistert.
Die Frage ist nur, welchen Informationsgehalt hat eine solche News? Interessanter wären ein paar Bilder vom Innenraum o.ä. als eine Information darüber das die Fahrer sich jetzt nicht mehr um 3 Pedale zu kümmern brauchen.