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Todesfall überschattet Al-Attiyahs Tagessieg
Nasser Al-Attiyah steht kurz vor seinem ersten Sieg bei der Rallye Dakar. Der Katarer gewann am Donnerstag (13.1.) die elfte Etappe in Argentinien von Chilecito nach San Juan. Überschattet wurde die Tageswertung von einem tödlichen Unfall.
Die Rallye Dakar beklagt ihr 60. Todesopfer in der mehr als 30-jährigen Geschichte. Ein 42 Jahre alter Einheimischer starb nach dem Zusammenstoß seines Kleinlasters mit dem Toyota-Team Eduardo Amor/Horacio Alejandro Fenoglio (Argentinien).
Das Team Amor/Fenoglio kollidierte mit seinem Hilux in der Nähe der Stadt Tinogasta (Provinz Catamarca) mit dem Pickup. Dessen Fahrer wurde nach Angaben der Rennleitung mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus von Tinogasta gebracht, wo er kurz darauf seinen schweren Verletzungen erlag. Der Mann stammte aus Tinogasta, war Landarbeiter und hinterlässt Frau und Kinder. Die beiden argentinischen Rallye-Fahrer erlitten keine ernsthaften Verletzungen.
Untersuchung des Unfalls
Die Behörden der Provinz Catamarca ordneten eine Untersuchung an, um die Unfallumstände zu klären. Die beiden Fahrzeuge waren um 6.10 Uhr (Ortszeit) auf der Ruta Nacional Nr. 60 etwa zehn Kilometer von Tinogasta zusammengestoßen. Der Pickup-Lastwagen wurde durch die Wucht des Aufpralls völlig zerstört. Der Toyota-Hilux mit der Rennnummer 410 wurde an der Front stark beschädigt.
Im vergangenen Jahr war kurz zu Beginn Rallye in Argentinien eine 28-jährige Frau bei einem Unfall getötet worden. Sie war das 59. Todesopfer der Rallye Dakar seit der ersten Austragung im Jahr 1978.
Nasser Al-Attiyah feiert vierten Tagessieg
Die sportlichen Schlagzeilen bestimmte wieder einmal Nasser Al-Attiyah. Mit dem vierten Tagessieg bauten sie ihren Vorsprung im Gesamtklassement weiter aus. Den zweiten Platz auf der elften Etappe sicherte sich mit 1:13 Minuten Rückstand der französische BMW-Pilot Stéphane Peterhansel. Dritte wurden 4:52 Minuten zurück die VW-Piloten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz.
In der Gesamtwertung führen Gottschalk/Al-Attiyah vor de Villiers/Zitzewitz (51:49 Minuten zurück) und Titelverteidiger Carlos Sainz (Rückstand: 1:27:27 Stunden). Dessen Hoffnungen auf eine Wiederholung des Vorjahressieges platzten, nachdem er wegen einer gebrochenen vorderen Aufhängung mehr als 70 Minuten verlor.
Sainz geht zu viel Risiko
Sainz ging auf der elften Etappe noch einmal volles Risiko und bezahlte dafür: "Wir haben heute wirklich attackiert und waren im Staub von unserem Teamkollegen Nasser Al-Attiyah auf etwa 25 Sekunden dran. Das ist ein riskantes Spiel und das wussten wir. Wir haben im Staub ein Loch übersehen, in das wir auf der Bremse stehend hineinrutschten. Die Aufhängung brach", beklagte der Spanier.
"Glücklicherweise waren unsere Teamkollegen Mark Miller und Ralph Pitchford mit Ersatzteilen direkt hinter uns und wir konnten die zerstörten Komponenten in Rekordzeit bei unglaublich hoher Hitze wechseln. Dank der Hilfe von Mark und Ralph haben wir das Ziel auf dem dritten Platz der Gesamtwertung noch erreicht. Dafür bin ich dankbar. Aber heute bin ich nicht einfach nur ausgepumpt, ich brauche einen neuen Körper."
Al-Attiyah denkt noch nicht an Sieg
Al-Attiyah kann nun fast schon gemütlich dem Ziel in Buenos Aires entgegenfahren: "Ich habe mir schon vor Tagen vorgenommen, bis zum Ziel möglichst clever zu Werke gehen zu wollen. Heute gab es gleich zwei Wertungsprüfungen, in denen man hellwach sein musste. Wir haben im ersten Teilstück das Material so gut wie möglich geschont, um im zweiten Teil gut aufgestellt zu sein. Das hat sich ausgezahlt. Und obwohl wir eher verhalten unterwegs waren, haben wir am Ende die Wertungsprüfung gewonnen."
An seinen Premierensieg will er aber jetzt noch nicht denken. Wir haben einen komfortablen Vorsprung, doch der bedeutet nichts, wenn man nicht in Buenos Aires ankommt. An den Sieg verschwende ich noch keinen Gedanken. Schließlich liegen noch zwei extrem harte Tage vor uns."
Kahle knapp in den Top Ten
Buggy-Pilot Matthias Kahle hat die zehnte Position in der Gesamtwertung trotz der Elektrikprobleme auf der zehnten Etappe und des daraus resultierenden Zeitverlusts von über fünf Stunden verteidigt. Zwei Etappen vor dem Ziel hat er einen knappen Vorsprung von 14.47 Minuten auf Eric van Loon (Mitsubishi Racing Lancer). Die Buggy-Wertung führt das Duo Kahle/Schünemann mit fast zweieinhalb Stunden weiter souverän an.
Ursprünglich wäre die elfte Prüfung mit 622 Kilometer die längste der gesamten Rallye gewesen. Allerdings sorgten Regenfälle im Gebiet um San Juan zuletzt für tiefe Auswaschungen und neue Schluchten. Aus Sicherheitsgründen strich der Veranstalter deshalb im letzten Teilstück der Prüfung 93 Kilometer. Damit verkürzte sich die Distanz auf 530 Kilometer. Am Fuß der Anden durchquerten die Teams zu Beginn Canyon-Landschaften mit viel Busch-Vegetation, danach bewältigten sie einen Anstieg auf über 3.200 Meter, bevor die Prüfung auf rund 800 Metern Höhe über dem Meeresspiegel endete.
Quelle: Auto Motor und Sport
Tja, die Formel1 ist sicherer, da auf abgesperrten Strecken gefahren wird. In der Formel 1 würde es einen Aufschrei geben, hier ist es normal.
So was darf nicht passieren. Warum wird so was tolleriert?
Und anstatt VW mit ihren 1 Millionen Euro Tourages durch die Wüste fegt, sollten sie mal mehr in die Entwicklung stecken, was alternative Antriebe angeht.
Mercedes eilt voraus...