Lkw-Fahrer will helfen und wird getötet
Tödliche Hilfeleistung
Er wollte helfen und wurde zum Opfer: Ein 35-jähriger Lkw-Fahrer entdeckte auf der A 3 ein verunfalltes Fahrzeug in der Leitplanke und eilte zu dem Fahrer. Dabei wurde er von einem Auto erfasst.
Neumarkt/Oberpfalz - Seine Hilfsbereitschaft ist einem Lastwagenfahrer in der Oberpfalz zum tödlichen Verhängnis geworden. Nach Angaben der Polizei stoppte der 35-Jährige am Montagabend seinen Lastwagen auf der linken Spur der Autobahn 3 bei Neumarkt und eilte zu einem leicht verletzten Autofahrer, der mit seinem Wagen in die Leitplanke geschleudert war.
Während sich der Lkw-Fahrer um den Verletzten kümmerte, übersah ein weiterer Autofahrer die Unfallstelle und raste mit seinem Wagen in das verunglückte Fahrzeug. Dabei erfasste er den Ersthelfer. Der 35-Jährige wurde etwa 80 Meter durch die Luft geschleudert und starb noch an der Unfallstelle.
Fünfjähriger Sohn sah alles mit an
Auf dem Beifahrersitz des Lastwagens saß der fünf Jahre alte Sohn des Mannes. "Eine Mitarbeiterin der Freiwilligen Feuerwehr, die Kindergärtnerin ist, hat sich sofort um den Jungen gekümmert und ihn zunächst zur Wache mitgenommen", erläuterte Manfred Forster von der Autobahnpolizei Parsberg. Dort kümmerte sich dann das Kriseninterventionsteam um den Fünfjährigen.
Der 29 Jahre alte Unfallverursacher kam mit Augenverletzungen in ein Krankenhaus. Gegen ihn wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Die Autobahn war für etwa vier Stunden gesperrt.
Am Unfallort gilt kein Tempolimit, zum Zeitpunkt der Tragödie war es noch hell. Nach Angaben der Autobahnpolizei ist der Bereich jedoch sehr kurvig, durch das Gefälle würden hohe Geschwindigkeiten erreicht. Autobahnpolizist Forster riet daher den Autofahrern, die bei einem Unfall auf der Autobahn helfen wollen: "Sie sollten sofort mit den Verletzten hinter die Leitplanke in den Böschungsbereich gehen. Dort ist es etwas sicherer."
Wahrscheinlich hatte er die schon vorher - deshalb der Unfall...
Heftig... Da hat es mal wieder den Falschen erwischt, der im Gegensatz zu vielen anderen nicht weggeschaut hat.
Gefährliche Aussage, er sollte lieber darauf hinweisen, dass zuallererst die Unfallstelle gesichert werden muss! Neben den obligatorischen Warnblinkern, heißt das, Warndreieck in ausreichender Entfernung (mindestens 200 m auf Autobahnen, bei kurviger Strecke evtl. mehr) aufstellen. Danach die Verletzten aus dem akuten Gefahrenbereich möglichst hinter die Leitplanken retten und den Notruf absetzen (was man aber auch schon auf dem Rückweg vom Warndreieck erledigen kann, wenn man schnell ist).
Vermutlich war ein fehlendes oder falsch platziertes Warndreieck einer der Gründe, warum der Unfall derart heftig ausgefallen ist.
Ich sehe oft genug Leute nach einem Unfall auf der linken Spur herumspazieren, das Warndreieck keine 30 Meter entfernt. Da ist eine Menge Gefährdungspotential vorhanden (selbst mit Tempolimit und ohne Kurven), solange sich noch kein schützender Stau um die Unfallstelle gebildet hat.
Ich erlebe es regelmäßig, dass entweder kein Warndreieck aufgestellt wird oder der Abstand zwischen Warndreieck und Fahrzeug einfach viel zu kurz ist, idealerweise in Kombi mit "kein Warnblinker". Wenn dann einer in die Unfallstelle reinfährt braucht man sich nicht zu wundern.
Was mich hier allerdings wundert: Der Junge der in dem LKW mitfuhr hat das mit angesehen.
Variante 1: Der LKW hat das verunfallte Fahrzeug passiert und der Fahrer ist zurückgelaufen. Der Junge ist auch ausgestiegen oder so (auf der Autobahn?!), hat also auf seinen Vater gekuckt -> sehr ungeschickt, man sollte das Fahrzeug als Prellbock verwenden (EDIT: Im Fahrzeug verbliebene Insassen unbedingt so angeschnall bleiben wie während der Fahrt, falls wirklich einer reinkracht). Andererseits gebe ich zu, dass bis man sinnvoll einschätzen kann ob Hilfe nötig ist oder nicht (steht schon jmd. nicht winkend neben dem Fahrzeug?) und ob man noch gefahrlos runterbremsen kann, meist mehr Zeit vergeht als man sowas vorher erkennen kann.
Variante 2: Der LKW stand eher weit hinter dem Unfallfahrzeug. Der Junge hat also optimales Blickfeld aus dem Führerstand und eben z. B. wg. fehlender Absicherung (da hätte hinter den LKW ein Warndreieck gehört) bzw. irgendwie dachte der 2. Unfallfahrer...
Variante 3: Wie 2. (evtl. sogar mit korrekt aufgestelltem Warndreieck) aber der 2. Unfallfahrer kam auch ins Schleudern oder so, sodass auch der "optimale" Abstand zwischen LKW und PKW (ja, schwierig zu definieren) nichts geholfen hat?
Bei sowas versuche ich eher vorsichtig den Verkehr etwas zu bremsen (wenn ich es rechtzeitig sehe -> Warndreieck!) statt dass mir so ein Unfall wie dem LKW-Fahrer passiert, (auch) weil der Verkehr halt noch ungebremst fuhr...
notting
Bedenke aber auch, dass solche Überschriften:
"FÜNFJÄHRIGER SOHN SAH ALLES MIT AN"
eher den Leser bewegen sollen und nicht unbedingt akurat das wiedergeben, was passiert ist.
Ich halte jedenfalls Variante 1 für am wahrscheinlichsten, der Sohn hat es dann evtl. im Rückspiegel gesehen oder eben den Unfall akustisch mitbekommen. Bei einer Schleuderweite von 80 Metern kann es auch gut sein, dass der Vater am LKW vorbei direkt in das Sichtfeld seines Sohnes geschleudert wurde, das mag ich mir jetzt aber nicht weiter ausmalen...
Seien wir froh, dass der Vater zumindest seinen Sohn in der Sicherheit der Fahrgastzelle zurückgelassen hat. Wer weiß was passiert wäre, hätte er ihn mit raus genommen...
Sry, ich kapier das gerade nicht. Der Lkw-Fahrer war doch bei dem Verletzten an der LEITPLANKE. Wie kommt denn jetzt dieser 29-Jährige dahin? Ist der seelenruhig über die Standspur gesegelt oder gab es diese dort nicht? Die Meldung enthält recht wenig Infos.
Ereignete sich auf der linken Spur, also kaum Platz an der Leitplanke.
Nie und nimmer hätte ich nach dem verunfallten Fahrzeug auf der linken Fahrspur angehalten und wäre zurückgelaufen. Selbst ein Warndreieck kann man da getrost stecken lassen... das Ding hat auf der linken oder am linken Rand der linken Spur einer Autobahn eine Lebenserwartung von weniger als einer Minute bis es der erste plättet... bis man zurück am verunfallten Fahrzeug ist, ist das Teil zu Klump gefahren.
Das einzige was so eine Unfallstelle sinnvoll absichern kann ist ein 40 Tonnen Prellbock 50m hinter dem verunfallten Fahrzeug... natürlich mit dem Risiko, dass spätestens die erste Schlafmütze tödlich im Heck des LKW einschlägt... vorrausschauende Fahrweise ist für den größten Teil der Verkehrsteilnehmer leider ein Fremdwort.
@patze_86, hier die Meldung eines regionalen Nachrichtendienstes mit näheren Details... Tragischer Unfall auf der A3 (bk-media)
Ich kann nicht nachvollziehen, warum an dieser Stelle der BAB trotz der Kurven und des Gefälles kein Tempolimit eingerichtet wurde.
Danke, das ist an mir vorbeigegangen.
Linke Spur ist natürlich sehr Heikel. Hilfe ohne erhebliche Eigengefährdung ist da kaum möglich. Zur Not muss es reichen rechts anzuhaltem, die Rettungskräfte zu informieren und vlt mittels Warndreieck den Nachfolgenden Verkehr zu warnen.
Dieser Unfall zeigt das mehr als eindeutig. Zweispurige Autobahn mit LKW-Verkehr, regennaße Fahrbahn (wodurch der erste Unfall ja überhaupt erst zu Stande kam) und eine sehr kurvige Strecke (sieht man bei Google Maps gut, die Autobahn macht in dem Bereich fast einen 90 Grad Knick).
Meine Beobachtung ist, dass viele auf einer unbegrenzten Autobahn ihr Hirn vollends abschalten und sich fühlen, als wären sie auf Schienen unterwegs. Der Astra wäre dem BMW so oder so reingerauscht, dass der LKW-Fahrer zufällig danebenstand war reines Pech. Und da er nach dem Zusammenstoß mit dem BMW noch genug Energie hatte, um den LKW-Fahrer 80(!) m durch die Luft zu schleudern, war da wohl ein beachtliches Tempo im Spiel...
Bleibt nur zu hoffen, dass der Astra-Fahrer eine gerechte Strafe bekommt und nicht mit einem blauen Auge davonkommt.
in einem stehenden fahrzeug hat auf der autobahn niemand etwas verloren...
...egal ob es sich dabei um die linke spur, oder die standspur handelt - schnellstmöglich unter beachtung des verkehrs hinter die leitplanke!
was den unfall selbst betrifft - sofern man keine katze mit 7 leben ist, sollte man nicht auf der linken spur rumhüpfen...hätte man als lkw-fahrer (mit dementsprechender fahrerfahrung) eigentlich wissen müssen!
Genau darum gibts die Regelung immer innerhalb der Sichtweite (bei Regen auf der Hälfte der Sichtweite) anhalten zu können.
Auch bei unbeschränkter Autobahn. Nur ignorieren das 95% der VT....
Mach 99% draus...
Immer wenn ich mal im eher dichten Verkehr unterwegs bin und mir grade denke, dass ich ganz schön nah am Vordermann bin, seh ich nebendran jemanden, der den Abstand noch um die Hälfte unterbietet. Dass jemand mal den vorgeschriebenen Abstand einhält, kommt ziemlich selten vor. Ich selbst versuch es so gut wie's geht, oft wird nix draus, weil dann sofort jemand in die Lücke zieht und den Abstand wieder minimiert.
Leider ist der Verstand der VT im Gegensatz zur Autobahn quasi immer beschränkt...
Vieles ist der Ignoranz der vielen VT´s geschuldet.
Erst vor zwei wochen im LKW erlebt:
Reifenplatzer an einem anderen LKW. Karkasse liegt mittig auf den zwei Spuren. Anstatt irgendwie den Verkehr zu bremsen (Man konnte die Karkasse schon von weitem sehen) wird munter drauf zu gerast um dann voll in die Eisen zu gehen....
Ich hab die Warnblinke rein, bin mitten auf die zwei Spuren und habe den Verkehr langsam runtergebremst. Der "Kollege" konnte die Karkasse von der Bahn ziehen und alles war gut.
Das geilste daran, natürlich haben die mittlerweile runtergebremsten PKW´s auf der linken Spur nichts besseres zu tun, als alles zu benutzen, was die Kiste hat. Lichthube, Hupe etc. pp.
Ein LKW, der mit Warnblinke mittig auf beiden Spuren führt und bremst, macht das natürlich nur, um PKW´s zu ärgeren...ist klar...🙄😕
Manchmal wünsche ich mir, das solche Deppen mal mit 180 Sachen in so eine Karkasse reinrauschen....
Ich würde jederzeit meinen LKW als "Prellbock" benutzen, wenn es geht .....irgendwie..
Der, wo daran zerschellt ist daran dann sicher nicht ganz unschuldig.