Motorsphere
Togliatti meets Fribourg: Lada 4x4 mit Raupenantrieb
Man muss schon einen kleinen Sprung in der Schüssel haben, wenn man sich so liebevoll um die Marke Lada kümmert wie die Gebrüder Jerjen vom derzeitigen Schweizer Lada-Importeur in Alterswil im Kanton Fribourg.
Von Peter Ruch
Denn mit den Wagen aus der ehemaligen UdSSR lässt sich nun wirklich kaum Geld verdienen. Umso höher ist es den beiden Brüdern anzurechnen, dass sie die Fahne der Autos aus Togliatti hoch halten. Die Wirren um die Marke gehen auch Jahrzehnte nach dem Niedergang der Sowjetunion immer weiter. Niemand weiß wirklich genau, wie die Besitzverhältnisse im einst so mächtigen Autowerk geregelt sind.
Und sogar den kultigsten Modellnamen ihrer Geschichte haben die Russen verloren. Der Lada Niva, einst Inbegriff des geländegängigen Kompakt-Offroaders, darf nicht mehr Niva heißen. Er heißt nur noch Lada 4×4, denn die Bezeichnung Niva prangt jetzt an einem kleinen Geländefahrzeug von Chevrolet. Der Chevy ist deutlich moderner als der Lada, doch er ist in Europa nicht erhältlich.
Doch widmen wir uns unserem Testfahrzeug, einem doch in die Jahre gekommenen Auto, dass, aufgrund seines Alters, noch Niva heißen darf. Doch weder die etwas angeschlagene Karosserie noch der 1700er-Vierzylinder-Benziner sind die Highlights des kantigen Offroaders.
Nein, es sind die Raupenpakete, welche anstelle der schmalbrüstigen Reifen montiert sind. Mit diesem Raupenantrieb wird der Lada zum ultimativen Schneemobil. Entwickelt wurde die Idee in der oft verschneiten Gegend des Importeurssitzes, fabriziert werden die Dinger in den USA. Die Montage ist denkbar einfach: Auto anheben, Räder abschrauben und die vier Raupenpakete an die Radnaben schrauben – fertig. Das Ganze dauert nur wenig länger als ein normaler Radwechsel.
Noch kurz über die asphaltierte Straße (das mag der Niva gar nicht!) und dann geht es ab aufs freie Feld. Genauso lustvoll wie er vibriert, wühlt sich der Lada nun durch den Schnee. Bergauf, bergab, mit Schmackes über die Ebene – ganz egal, was man dem Russen abverlangt, er macht es einfach. Je weicher der Schnee, desto komfortabler wird die Fahrt. Ein Pistenbulli für Arme, aber mit einem enormen Spaßfaktor.
Gefahren wird grundsätzlich in der Geländeuntersetzung, denn die Raupen fressen ordentlich Leistung. Und die ist ja beim Lada nicht gerade im Überfluss vorhanden.
Erstaunlich ist, dass der Wendekreis trotz der breiten Raupen einigermaßen okay ist, ein sportlicher Alfa 147 GTA ist da auch nicht besser. Schon kommt die nächste Steigung. Mitten im heftigen Anstieg anhalten, ersten Gang einlegen und wieder losfahren – kein Problem, dabei liegen unter dem Auto mindestens dreißig Zentimeter weicher Neuschnee. Auf hartem Untergrund ist die Fahrt dann nicht ganz so angenehm. Wir raten, falls sich jemand so ein Ding zulegen will, den Dachhimmel im Kopfbereich mit Schaumstoff zu polstern oder sich Sechspunktgurte montieren zu lassen.
Das beste am Ganzen: man kann das Teil wirklich kaufen. Denn die Brüder Jerjen importieren nicht nur den Lada 4×4, sondern lassen auf Wunsch auch das Raupenpaket (natürlich ohne Strassenzulassung) herstellen. Und die Kombination ist gar nicht mal so teuer.
Einen neuen Lada gibt es in der Schweiz für 17.900 Franken (14.800 Euro). Die Raupen kosten dann noch mal genauso viel. Dennoch, schaut man sich an was ein modernes Schneemobil kostet (um die 25.000 Franken), ist die Sache wiederum sehr preiswert. Denn den Lada kann man mit den konventionellen Rädern auch im Sommer fahren… Und er hat vier statt nur zwei Sitzplätze.
Dabei sind die neusten Offroader aus Russland gar nicht so schlechte Autos. Wir sind die neuste Version gefahren, nachdem das Auto die Spezialbearbeitung des Importeurs durchlaufen hatte. Nach wie vor wird er von einem Vierzylinder mit einem Hubraum von 1690 ccm angetrieben. Er erfüllt die Euro-5-Abgasnorm, verfügt über eine Multipoint-Benzineinspritzung von Bosch, ABS, Servolenkung und leistet 83 PS. Und er ist leicht, der kleine Russe. Mit 1200 kg Leergewicht und den schmalen Reifen ist er ein echter Geländefloh und muss in der neusten Version beim Fahrkomfort seinen einzigen Konkurrenten – den Suzuki Jimny – nicht wirklich fürchten.
Quelle: radical mag
Ein wunderschöner, kompakter Geländewagen mit dem unverwechselbaren, russischem Charme (wobei... im Gegensatz zu einem UAZ doch sehr "verwestlicht" ^^).
Hätte er sich für meine Fahrverhältnisse wirtschaftlich rentiert, wäre glatt in meine engere Wahl gekommen.
geiler scheiß😆
Wenn sich das Raupenpaket so einfach installieren lässt, müsste es ja bei jedem Auto möglich sein...
Ich hab da schon ein paar Bilder im Kopf😆
Es gibt schon nen Hummer und einen Subaru Impreza mit Raupen aus Ami-Land. Sicherlich kann man jeden 4X4 damit nachrüsten.
Gerade beim Fahrkomfort ist der Jimny nach wie vor überlegen, weil er bei ähnlich mäßiger Federung die Insassen mit weniger Wind-, Getriebe- und Motorgeräuschen malträtiert, und vor allem mit weniger Vibrationen, da Suzuki es im Gegensatz zu Lada schafft die Kardanwellen vernünftig auszuwuchten... 😉
Der Radkettenantrieb (den man ja nun an beinahe jeden Offroader anschrauben kann) wirkt auch fast schon wieder normal, wenn man berücksichtigt dass es mit dem Niva Marsh schonmal eine deutlich monströsere Variante gab.
Gruß
Derk
der passt zu russland-->vielleicht gibts ihn ja bald als sondermodell?😆😆😆😆
Scheiße ist das Geil!
Ich stell mir grad den Gesichtsausdruck von ein paar unbeteiligten Spaziergängern vor 😆😆
Mit der Dreieck-Raupenkonstruktion anstelle eines Rads läßt sich eine gewaltige Bodenfreiheit ohne große Veränderungen am sonstigen Fahrwerk realisieren. Hut ab vor dieser technischen Lösung.
Dagegen sehen selbst die Portalachsen des Unimog alt aus 😆
Gaaaaaaaaaaaaaaannnnnnnnnnnnnnnnnzzzzzzzzz alter Hut!Nicht am Lada,am Hummer aber gleicher Kettenantrieb!
Da müßte sich ja das Problem beim Lada einfach lösen lassen, in dem man die Kardanwellen ausbaut und in einem Fachbetrieb feinwuchten läßt...
Drahkke - Am Niva (auch wenn Lada die Bezeichnung gerne weglassen würde, das wird sich wohl nicht durchsetzen... 😉) lässt sich alles "einfach" lösen - wenn man ihn einfach einmal komplett zerlegt und all' das nachholt, was der Hersteller hätte tun sollen. Die Kardanwellen waren lediglich ein auf den Fahrkomfort bezogenes Beispiel. Nur liegt die Motivation, ein <10000-Euro-Fahrzeug nochmals endzumontieren in den meisten Fällen nicht sonderlich hoch... ;)
Die Mattracks am Hummer H2 sind im Grund genommen ebenfalls ein alter Hut - erstmals in größerer Öffentlichkeit wahrgenommen wurde der Kettenantrieb '98 bei der Winterolympiade in Nagano, dort hatte Toyota Landcruiser J9 mit den Ketten als Pistenfahrzeuge gestellt.
Gruß
Derk
nennt sich mattracks und sind für viele fahrzeuge erhältlich.
HIER kann gekauft werden, fragt aber nicht nach dem preis
gannz einfach: 22.000 stecken auf den tresen legen und dann ketten bekommen die nicht einmal straßenzugelassen sind😆
wer sagt, dass die nicht zugelassen sind? firma geiger in münchen verkauft die mit zulassung!!!!!
ich fahre spikes mit zulassung!!!!