Motorsphere
Toyota 2000 GT
Nicht vielen Fahrzeugen wird die Ehre zu Teil vom berühmtesten Geheimagenten aller Zeiten gefahren zu werden – ein Ritterschlag für jedes Gefährt! Doch wer den Toyota 2000 GT zu Gesicht bekommt, der hegt angesichts der dynamisch, eleganten Linienführung des Japaners keinen Zweifel daran, dass dieser Ritterschlag durch und durch verdient ist.
Der Urvater aller Toyota Sportwagen vereinte unter Anleitung des Designers Saturo Nozaki Attribute westlicher Sportcoupés mit innovativer Eigenständigkeit und schaffte es auf Anhieb, bei seiner Präsentation auf der Tokyo Motor Show 1965 die Massen zu begeistern, wobei die Produktion und der Verkauf erst zwei Jahre später, also 1967, anliefen. Bei einem Preis von damals 2,38 Millionen Yen ( umgerechnet ca. 18.000 €) war der Toyota 2000 GT das teuerste japanische Auto seiner Zeit und sollte damit für den Ottonormalbürger ein unerreichbarer Traum bleiben. Da in der gesamten Produktionszeit bis 1970 gerade mal 351 Fahrzeuge dieses Typs vom Band liefen, müssen Liebhaber auch heute noch horrende Preise, nämlich bis zu 300.000 €, für einen dieser außergewöhnlichen Japaner auf den Tisch legen, zumal es keinen offiziellen Import nach Deutschland gab.
Die optische Dynamik des Toyota 2000 GT resultierte sowohl aus der sehr geringen Höhe von 1160 Millimetern, wie auch aus dem fast stromlinienförmig anmutenden Design mit seiner langen, gewundenen Motorhaube und der langsam abfallenden Dachlinie. Neben den Klappscheinwerfern und der abgerundeten Panoramascheibe fallen besonders sie seitlichen Klappen auf, die Wartungsarbeiten erleichtern sollen. Auch das Cockpit des japanischen Imageträgers überzeugte ganz im Stile der 60er Jahre mit dynamisch-schicker Eleganz.
Unter der ewiglangen Motorhaube versteckte sich ein leistungsstarker Sechszylinder-Reihenmotor 1988 cm³ Hubraum, der es auf 150 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von 210 km/h brachte. Für den Motorsport wurde die Motorenleistung von Yamaha später noch erhöht. In Punkto Technik, Leistung und Fahrwerk konnte der Toyota 2000 GT allemal mit seinen westlichen Konkurrenten mithalten und leistete in einigen Bereichen sogar Pionierarbeit.
Als erster japanischer Sportwagen überhaupt und nicht zuletzt dank seiner spektakulären Glanzleistung im Bond-Film “Man lebt nur zweimal” (You only live twice) ist der Toyota 2000 GT heute nicht nur unter Sammlern sehr gefragt. Für das Bond-Abenteuer von 1967 wurden eigens zwei Kabrioversionen des eleganten Flitzers gebaut. Bei der atemberaubenden, filmischen Verfolgungsjagd braucht der Japaner sich nicht hinter seinen namhaften Kollegen, zum Beispiel einem Aston Martin oder einem Bentley R Continental zu verstecken. Der schnittige Erfolgswagen überzeugt durch Anmut und Grazie aber auch durch Kraft und Dynamik – eine Kombination, die nicht nur ein Bond-Herz zum Schmelzen bringen kann.
Daten:
Produktionszeitraum: 1967-1970
Produktionszahl: 351
Typ: Sportcoupé (plus zwei Kabrios in Sonderanfertigung)
Leistung: 150 PS
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
Gewicht: 1.120 kg
Links:
Infos und Fotos zu japanischen Klassikern
Quelle: AutomaTick
Guten Tag zusammen
Einfach nur ein wunderschönes Auto, da gibt es nicht viel mehr zu sagen.
Toyota sollte aber wieder an diese Zeiten anknüpfen und einen neuen, schönen Frontmotor, Heckantrieb Sportler rausbringen. Aber bitte keine Rollende Playstation wie der GT-R von Nissan.
MFG, ein Sindar
Wurden sogar zwei 2000GT in den USA von Carrol Shelby für die SCCA C/Production Serie aufgebaut. Shelby war zu der Zeit selbst Toyota Händler und die Fahrzeuge sollten gegen Porsche, MG und Konsorten antreten. Beide Fahrzeuge bebelgten in der ersten Saison Platz 3 und 4.
In der zweiten Saison zog sich Toyota leider aus der Rennserie zurück.
http://japanesenostalgiccar.com/blog/2007/10/12/2000gt-when-shelby-raced-the-toyotas/
Guten Tag
Das sie sogar von Shelby vertrieben wurden, wusste ich nicht um ehrlich zu sein. Die gezeigten Exemplare sind aber wirklich nett anzuschauen. ;-) Danke.
MFG, ein Sindar
Ich hatte eigentlich im Hinterkopf, dass ein deutscher Designer des Autos war. Graf Albrecht von Goertz.
Nichtsdestoweniger ein wunderschönes Auto!
Dieser Goertz-Mythos ist großer Humbug. Das Auto wurde von Satoru Nozaki und seinem Team bei Toyota designed.
Goertz war nur kurz bei Yamaha und Nissan als Designberater unter Vertrag. Groß designed hat er dort aber nichts.
Entgegen den meisten westlichen Medien hat er also eigentlich weder mit dem 2000GT, der Nissan Silvia noch dem 240Z zu tun gehabt....
Wahrscheinlich hat man den damaligen japanischen Designern nicht zugetraut so etwas schickes auf die Beine zu stellen.
Hast du dazu auch quellen? Würde mich interessieren?
Guten Abend
Zuerst einmal, hieß der Herr Albrecht Graf von Goertz und zweitens, kommt man über einige seiner Arbeiten und Projekte spätestens im zweiten Semester diverser Design Studiengänge nicht drumherum, bei Recherchen. Auch ich habe ihn somit etwas kennelernen können, wenn man es so sagen kann. ;-)
Zuersteinmal muss klargestellt werden, das von Goertz von Yamaha engagiert wurde für die Kooperation mit Nissan deren Designteam als Berater für Full Scale Modelle zu dienen. Aus diesen Prototypen mit der vorläufigen bezeichnung Silvia 1600 (?) entstand später eben der Datsun 240Z.
Fast zur selben zeit wurde von Goertz allerdings auch von Yamaha unabhängig von der Kooperation mit Nissan, beauftragt, ein 2 Sitziges Coupe zu entwerfen, das zuerst den Namen Datsun 2000GT trug, da man damals hoffte, das Datsun dieses Fahrzeug auch abnehmen und zur Serie bringen könnte.
Das Project für dieses Auto wurde jedoch verworfen und Toyota begann kurze Zeit später auch ein 2-Sitziges Coupe zu planen. Da bot Yamaha kurzerhand den 2000GT als praktisch fertig designtes Auto an und Toyota stimmte zu, da sie ein solches Fahrzeug am besten schon gestern haben wollten. Das war dann wohl die Gelegenheit mit Yamaha zu kolaborieren. ;-)
Satoru Nozaki selber hatte nur die Rolle als Chief Designer von Toyota die endgültige Fertigstellung zu beobachten und groß Hand angelegt hat der gute Herr nicht am Design vom Herrn von Goertz.
MFG, ein Sindar
Das Design der CSP311 Silvia ist von Kazuo Kimura. Goertz war hier nur beratend tätig. Nicht jedoch gestalterisch. Das Design der ersten Silvia war schon auf dem Papier bevor Goertz seinen kurzen Vertrag bei Nissan unterschrieben hat.
@240Z und Goertz:
Nissan schrieb 1980 folgenden Brief an Goertz um einen langwierigen Prozess in den USA diesbezüglich zu verhindern, da dieser sich wiederholt mit diesen Federn schmückte. Dieser Prozess wäre bei den damaligen Marktanteilen der Japaner in den USA und der generellen Stimmung gegen die Japaner dort nach hinten losgegangen. Insbesonders da Goertz zu dieser Zeit sehr eng mit den amerikanischen Automedien verbunden war.
Das ganze Design des S30 Z stammt von Yoshihiko Matsuo. (Nachzulesen in Fairlady Z Story von Yutaka “Mr. K” Katayama und Yoshihiko Matsuo, ins englische übersetzt von by Brian Long)
Im Falle des 2000GT kann man dies in diversen japanischen Büchern u.a. in Shin-Yoshikawa’s Toyota 2000GT: the Complete History of Japan’s First Supercar (ISBN 0-932128-10-6) nachlesen.
Das ganze ist zurückzuführen auf die wenigen damaligen englischen Infos aus Japan.
http://japanesenostalgiccar.com/blog/?s=goertz