Massenrückruf bei Toyota
Toyota ruft 6,4 Millionen Autos zurück
Vier Jahre nach einer spektakulären Pannenserie ruft der Autobauer Toyota erneut Millionen Autos in die Werkstätten. 92.000 deutsche Fahrzeuge sind betroffen.
Köln/Tokio - Erst General Motors, dann Chrysler und jetzt Toyota: Nach den Riesenrückrufen der Konkurrenz muss nun auch der japanische Autohersteller massenhaft Autos in die Werkstätten rufen, wegen unterschiedlicher Mängel. Insgesamt sind nach Angaben von Toyota 6,39 Millionen Autos betroffen, davon etwa 92.000 in Deutschland. Das teilte der japanische Autobauer am Mittwoch in Tokio und Köln mit.
Update: Bei Toyota Yaris und Urban Cruiser (Bauzeitraum 2005 bis 2010) könnte es demnach bei 8.737 deutschen Fahrzeugen Probleme mit den Sitzschienen geben. An den gleichen Modellen könnte außerdem bei 78.167 Fahrzeugen ein Befestigungspunkt der Lenksäule reissen. Bei RAV4 und Hilux (2004 - 2010) sei ein Bruch im Fahrzeugkabelbaum nicht auszuschließen. 5.434 Autos sind von diesem Problem betroffen.
Insgesamt gehe es um fünf Bauteile, aufgrund derer weltweit 27 Toyota-Modelle zurückgerufen werden müssen. Die betroffenen Bauteile würden geprüft und falls nötig kostenlos ausgetauscht. Bislang seien gut 1.000 Fälle gemeldet worden, hieß es. Unfälle habe es aber in diesem Zusammenhang keine gegeben.
Rückrufe als Qualitätsoffensive
Die Aktion erfolgt rund vier Jahre nach Toyotas spektakulärem Millionenrückruf. Damals hatten die US-Behörden dem japanischen Branchenprimus vorgeworfen, Rückrufe wegen rutschender Fußmatten und klemmender Gaspedale verzögert bzw. deren Ausmaß vertuscht zu haben. Erst vor wenigen Tagen hat Toyota im Rahmen eines Vergleichs 1,2 Milliarden Dollar gezahlt, um ein Strafverfahren in den USA abzuwenden.
Als Folge der Rückrufserie in den Jahren 2009 und 2010 hatte Toyota eine umfangreiche Qualitätsoffensive gestartet. Der Konzern versprach, dass Qualität fortan vor Expansion komme. Vor diesem Hintergrund erfolgt nun der nächste große Rückruf. Sollte es einmal Zweifel an der Qualität der verkauften Autos geben, so betont der Branchenprimus, stehe man zur eigenen Verantwortung und hole konsequent alle infrage kommenden Fahrzeuge in die Werkstätten.
Das ist doch konsequent, und so sollte es auch sein. Wenn ein Produkt fehlerhaft ist, sollte der Hersteller dazu stehen, und es ersetzen. Das schafft Vertrauen, und gibt das Gefühl, nicht nach der Unterschrift fallen gelassen zu weden!
Ich bin mir aber sicher, das einige da nicht meiner Meinung sein werden.
Ja, ich zum Beispiel; es ist in letzter Zeit doch ein wenig zuviel des Guten, oder ?
@Hoodiestyle: Wäre es dir lieber, wenn du ein Auto mit einem Defekt hast und es dem Hersteller egal ist? Die Fertigung passiert nunmal durch Menschen und Menschen machen bekanntlich Fehler...
Lieber das Auto einmal mehr überprüft und KOSTENLOS ausgebessert als selbst auf dem Schaden sitzen u bleiben und gesagt zu bekommen: Das kann passieren, ist aber kein "Massenfehler" (so wie es z.B. einige Premiumhersteller machen...
Vorallem gibt es in meinen Augen keinen Grund, Toyota wegen der Rückrufaktionen schlecht zu reden.
Sehr viele Autohersteller, vorallem die deutschen "Premiummarken" machen ihre Rückrufe nur selten öffentlich... Da werden die Besitzer zwar angeschrieben, aber es wird nicht öffentlich gemacht, weil es ja dem Image schaden könnte...
Durch die öffentlichen Rückrufe erreicht man aber auch die Autobesitzer, die vom Werk selbst gar nicht mehr angeschrieben werden können, weil die Fahrzeuge nicht in Verbindung mit den Besitzern gebracht werden können (z.B. durch Verkauf usw...)
Probleme an Sitzschienen oder an der Lenksäule klingen für mich sicherheitsrelevant. Da reden wir hier nicht von einer freiwilligen Rückrufaktion im Rahmen einer Qualitätsoffensive, sondern von einer Rückrufaktion, zu der der Hersteller vom Gesetzgeber verpflichtet wird. Solche Rückrufaktionen müssen öffentlich gemacht werden, egal ob der Hersteller aus Asien kommt oder aus Deutschland.
Ich wundere mich immer, wieso Rückrufaktionen von Toyota meist als positiv und fürsorglich hingestellt werden, bei anderen Herstellern jedoch immer in Verbindung mit schlechter Qualität!?!
Zitat:
"Nach der Rückrufserie in den Jahren 2009 und 2010 hatte Toyota eine umfangreiche Qualitätsoffensive gestartet. Der Konzern versprach, dass Qualität fortan vor Expansion komme. Vor diesem Hintergrund erfolgt nun der nächste große Rückruf."
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Was soll dieser "latent" wertende Textabschnitt?
Die Fahrzeuge, die jetzt zurückgerufen werden wurden doch vorher konstruiert und grösstenteils gebaut. Was von dem Rückruf wg. der angeblich klemmenden Gaspedale zu halten ist, sollte sich auch herumgesprochen haben - so das der Begriff: "spektakulären Pannenserie" absolut unangebracht ist.
Vielleicht weil Toyota konsequent ist und "zeitnah" handelt, während bei anderen Unternehmen erst das Internet vor Probleme überquillt oder sich z.B. MT einschalten muss um etwas zu bewirken?
Ich kann die Autohersteller nur auffordern, ihr Augenmerk vermehrt auf die Zulieferer zu richten. Qualitätskontrolle, früher eine feste Burg in Japan, sollte nicht so dezentral behandelt werden wie heute. Die Zentralen in Japan haben seit Jahren den "Laissez Faire" Modus eingeschaltet und lassen ihre Produktionsstandorte weltweit einfach "machen". Da die meisten Zuliefererprodukte lokal gesourced werden, sind hier auch kulturelle Besonderheiten zu beachten. Ein "deutsches" Kugellager aus indischer Produktion sollte zwar so gut sein, wie sein deutsches Pendent. Ist es aber oft nicht. Es wurde erstens bereits konstruktiv "downgraded", um dem lokalen Marktgegebenheiten zu genügen und zweitens können solche lokalen Fertigungen alleine schon durch das oft geringere Know-How der Belegschaft nicht mit den Produkten gleichen Namens aus europäischer Fertigung mithalten. Um solche Produkte zu qualifizieren, werden dann auch noch die abenteuerlichsten Methoden seitens des Lieferanten angewandt. Stichwort in Asien speziell: "Special Favour".
Um eine bessere Detailqualität bei den Zulieferern zu ermöglichen, müssen die Hersteller kalkulatorisch den Anbietern aber auch die Luft zum Leben lassen. Ich rede hier aus Erfahrung als indirekter Zulieferer der Automobilindustrie. Verhandlungen mit Audi oder Opel werden von meinen Kunden als "Katastrophe" geschildert.
Nicht schlecht die sind wirklich loyal und auch wenn sie die größten auto hersteller der welt sind sind die noch aufm boden und wollen zufriedene kunden
Und wenn du dann zu Toyota fährst, damit dein Auto (auch wenn du schon der 4. Besitzer bist) kostenlos überprüft und repariert wird, bekommst du für die Dauer des Werkstattaufenthaltes kostenlos einen Leihwagen.
Das ist mir bei Fiat, VW oder Opel noch nicht vorgekommen.
Und dies auch bei 10 Jahre alten Toyota! Da gibt es einen Leihwagen, egal ob dein Auto 1 oder 20 Jahre alt ist.
Ich finde und fand diese ganzen Rückrufaktionen von Toyota schon immer gut. Die kommen nicht erst, wenn etwas passiert ist, sondern wenn ein Bauteil auffällig geworden ist.
Diese aktuelle Rückrufaktion ist ohne Zutun des Kraftfahrtbundesamtes zustande gekommen. Sie gilt freiwillig weltweit!
Mfg
Andi
PS: danke an "gtspecial". Absolute Zustimmung von mir!
Man sollte sich hier MT weit vielleicht an eine einehitliche Wertung halten, Sprich sind Rückrufe ein Zeichen von gutem Service oder misserabler Qualität?
Denn kommischerweise wird das in Toyota Threads immer positiv erwähnt und z.B. in VW Threads eher negativ. Verrückte Welt 😆 .
Ein sicherheitsrelevanter Rückruf ist immer öffentlich. Wenn Toyota mal Rückrufe wegen Qualitätsproblemen macht, die nicht sicherheitsbedingt sind, dann hast Du Recht. Bisher waren aber alle Toyota Rückrufe sicherheitsrelevant.
Man kann also getrost davon ausgehen, daß Toyota - genau wie alle anderen Hersteller - heimliche Rückrufe macht und auch da und dort die Kunden für eigenes Versagen bluten läßt.
Gruß Eike
Vielleicht sollte MT diese wertenden Überschriften und Texte prinzipiell sein lassen!
Es sollte doch möglich sein, beide Seiten einer Medaille zu beleuchten ohne eine Richtung vorzugeben.
Das ist eine weitverbreitete Unsitte, selbst die öffentlich rechtlichen Sendeanstalten werten oft vordergründig, anstatt ausgewogen zu berichten!
Vielleicht gibt´s da ja Vorgaben oder "Empfehlungen" dazu, wer weiß 🙄
Nichts desto trotz handelt Toyota in diesem Falle besser als GM... Bei denen mussten ja erst einige Leute aufgrund der defekten Zündschlösser sterben, welche seit guten 10 Jahren verbaut wurden, und GM von der Problematik wusste. Und das war auch ein definitiv Sicherheitsrelevantes Bauteil...