Toyota Auris Facelift: Premiere in Genf
Toyota saniert das Motorenregal
Zwei alte raus, zwei neue rein: Beim Auris-Facelift geht es vor allem um Motoren und Euro 6. Aber nicht nur: Im Innenraum wird es deutlich hübscher und leiser.
Genf – Warum liftet Toyota schon nach rund zwei Verkaufsjahren das Kompaktmodell Auris? Zum einen ist da natürlich die Hoffnung, mit kleinen Nachbesserungen mehr Käufer gewinnen zu können. Zum anderen ist das Stichwort: Euro 6.
Bis September muss Toyota alle Motoren auf die neue Schadstoffnorm umstellen, da kann man gleich noch etwas mehr tun. Deshalb erfolgten bei dieser OP die größten Eingriffe unter der Motorhaube. Bisher kauften mehr als die Hälfte aller Auris-Kunden in Westeuropa einen Hybrid. Da ist Toyota Marktführer. Was auch heißt: bei Benzin und Diesel war noch Luft nach oben.
Neuer Benziner
Dabei hofft Toyota auf die komplett neue Benziner-Generation. Im Auris ersetzen die Japaner den 1,6-Liter-Benziner durch einen neuen 1,2-Liter-Vierzylinder. Der hat alles, was heute en vogue ist: Turboaufladung, Direkteinspritzung, eine auf 10:1 erhöhte Verdichtung, variable Ventilsteuerung, optimiertes Wärmemanagement. Bei geringer Last kann der Motor laut Toyota "im Atkinson-Zyklus betrieben werden".
Unterm Strich stehen eine Leistung von 116 PS sowie ein maximales Drehmoment von 185 Newtonmeter. Es liegt zwischen 1.500 und 4.000 U/min an. Mit dem neuen Motor benötigt der Auris 10,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h. Der Spritverbrauch gemäß NEFZ-Norm: 4,7 Liter pro 100 Kilometer. Mit CVT-Automatik werden es 4,6 Liter.Die Diesel
Für Euro 6 muss man vor allem beim Diesel etwas tun. Im Auris ersetzt deshalb der 1,6-Liter-Motor aus der Kooperation mit BMW das alte 2,0-Liter-Aggregat. Der neue Motor leistet 112 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 270 Nm. Er beschleunigt den Auris in 10,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 190 km/h. Der Normverbrauch: 4,1 l/100 km. Im Vergleich zum Vorgänger dehnt Toyota das Service-Intervall auf 20.000 Kilometer aus.
Der kleinere Diesel mit 90 PS aus 1,4 Litern Hubraum darf bleiben. Seinen Stickoxid-Ausstoß halbiert Toyota mittels eines Speicherkatalysators. Damit erfüllt die komplette Motorenpalette nun Euro 6.
Weniger Lärm, neue Assistenten
Die übrigen Maßnahmen zum Facelift: An Front und Heck erfolgten kleine Retuschen. Den Innenraum wertete Toyota mit neuen Materialien, einer neuen Armaturentafel und einem neuen 4,2-Zoll-Display auf.
Außerdem verbesserte Toyota die Fahrwerksabstimmung und senkte mit mehr Dämmung die Geräuschlast im Innenraum. Hinzu kommt ein neues Assistenten-Paket, bei Toyota „Safety Sense“ genannt. Ab Sommer steht es in Auris, Yaris, Avensis und Aygo zur Verfügung.
Das Paket enthält je nach Modell unterschiedliche Ausbaustufen des Notbremsassistenten, daneben einen Fernlicht-Assistent, Verkehrszeichenerkennung und einen adaptiven Tempomat. Inwieweit sich die Preisliste für den Auris ändert, hat Toyota noch nicht kommuniziert. Dies soll aber zeitnah im Frühjahr passieren.
Die Front sieht schon mal deutlich gefälliger aus. Das Heck war noch nie meins und der Innenraum sieht nach wie vor zum Gruseln aus. Derart zerklüftet und mit unterschiedlichsten Oberflächen, dazu das Navi, das aussieht wie aus dem Baumarkt gepaart natürlich mit der obligatorischen asiatischen 7-Segment Anzeigen Uhr aus den 90ern - würg.
Naja, der Motor wird unter Last saufen wie die anderen Turbos auch, aber wenigstens gibt es jetzt auch bei Toyota "Fahrspaß".
Das hatte ich mir nicht unter den neuen Atkinson-Benzinern vorgestellt, die Toyota angekündigt hat. Ein 1,5 Liter Sauger mit einer Verdichtung von 13:1 ließe sich mit Sicherheit sparsamer bewegen... aber eben ohne "Fahrspaß" 🙄.
Damit verliert für mich Toyota ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal. Anfällige, rußende Turbomotoren kann man überall bekommen, neuerdings auch bei Toyota. Nein, danke. Dann halt lieber einen Mazda.
Bleibt nur zu hoffen das auch der 1.2er eine kombinierte Saugrohr/Direkteinspritzung erhält, wie die bisherigen Lexusmodelle mit DI. (z.B. IS 300h, GS 300/450h etc.)
Dann sollten sich die Schadstoffwerte wirklich im Rahmen befinden. Erfreulich ist diese Entwicklung bei Toyota allerdings nicht...
Um sich da mit Rost und Nockenwellendefekten (die sogar durch Späne im Bremskaftverstärker die Bremswirkung gefährdet) rumzuärgern - na ja...
Ansonsten wird das neue Auris-Facelift auch nicht mehr Käufer finden - warum sollte es auch? Turbo und Direkteinspritzung gibt es auch woanders, die variable Ventilsteuerung war bisher immer eine technische Spielerei ohne Nutzen.
Wenn man bei netcarshow liest, findet man
und
Also kommt der 1.2T zusätzlich zum 1.33 und 1.6. Das klingt schon vernünftiger.
Die Auris-Fahrer, die ich im Strassenverkehr feststelle, sind meist im fortgeschrittenen Alter, Kunden, die Toyota über viele Jahre die Treue halten und die meist sowieso nur noch wenige km im Jahr fahren. Insofern hat der neue 1,2 l Turbo-Benziner durchaus seine Berechtigung. Viel wichtiger ist am Schluß, ob sich der gesamte Antrieb durch Zuverlässigkeit und Langlebigkeit auszeichnet. Bei Toyota darf man doch wohl davon ausgehen, dass Steuerkettenprobleme und Turboausfälle nicht als Serienproblem auftreten.
Auf jeden Fall ein interessanter Bericht bzw. Vorstellung.
Wenn das so ist ja. Die 1,33 und 1,6 Motoren erfüllen bekanntlich auch Euro 6, weil die für moderne Motoren die gleichen Grenzwerte hat wie Euro 5. Nur die Werte für Direkteinspritzer werden verschärft - auf Grenzwerte, die die Euro-5-MPI-Benziner sowieso locker schaffen.
Hier ist der neue Motor genauer beschrieben, falls es jemanden interessiert.
http://blog.toyota.co.uk/new-toyota-1-2t-engine
Aus der Pressemappe:
Volle Zustimmung. Möchte mal wissen was die Leute da bei Toyota geritten hat auf Turbo zu setzen. Bei dem anderen Thread mit der Ankündigung der Atkinson-Motoren hatte sich das irgendwie anders gelesen, so dass auf Turbo verzichtet werden kann.
Edit: Wenn dieser nur als Zusatzaggregat zu den bisherigen Stufen kommt ist es ja doch nicht so schlimm, wenn auch nicht optimal 😊
Sehr interessant. Die Leistungswerte erinnern an den 1,2 l TSI, 105 PS, von VW. Allerdings hat man bei Toyota vieles dann doch anders realisiert. Die Praxis muss es zeigen.
Nun gut, der Auris ist sowieso nicht meine Kragenweite und vom Aussehen her sah der "Alte" schon nicht gut aus.
Ich hoffe nur, dass der Avensis den 1.8er Sauger (mit CVT) behält, den habe ich im Auge (wenn es passen sollte nach der Probefahrt).
Ein Assi-Paket kommt für mich nicht in Frage, bin ja nicht behindert.
Ganz im Sinne von Bob Marley: "Legalize it". Was um alles in der Welt haben diese Designer geraucht??? Da passt ja überhaupt nichts zusammen. Weder außen noch innen.
Gruß
electroman