Toyota FCV Concept
Toyota will einen neuen Prius-Effekt
1997 war der hybride Prius ein Bote aus der Zukunft. Das möchte Toyota mit der Wasserstoff-Technik und dem FCV Concept noch einmal schaffen.
Tokio - Zwar soll das erste wasserstoffbetriebene Auto von Toyota erst übernächstes Jahr auf den Markt kommen. Aber viel fehlt nicht mehr zur Serienreife. Das will Toyota auf der Tokyo Motor Show (23. November bis 1. Dezember) zeigen.
Das Toyota FCV Concept hat in etwa die Ausmaße einer Mercedes E-Klasse, mit einer Länge von 4,87 Meter und einem Radstand von 2,78 Meter. Die Brennstoffzelle liefert eine Leistung von mindestens 100 kW und treibt einen Elektromotor an.
Mit einer Reichweite von wenigstens 500 Kilometern ist die Limousine als Langstrecken-Fahrzeug konzipiert: Von reinen Elektroautos hält Toyota wegen der Reichweitenprobleme bekanntlich wenig.
Tanken in drei Minuten
Die neuen 700-Bar-Hochdruck-Wasserstofftanks sollen in rund drei Minuten vollgetankt sein. Das Platzangebot reicht für vier Passagiere. Möglich machen das eine neue, besonders kompakte Brennstoffzelle sowie platzsparend unter dem Fahrzeugboden montierte Wasserstofftanks.Als Pioniere des Vollhybrid-Konzepts nutzen die Japaner nun eine Variante, bei dem die frühere Rolle des Verbrennungsmotors von einem Brennstoffzellenpaket übernommen wird.
Die Leuchtturmfunktion des Prius, der vor 16 Jahren als erster Serien-Hybrid Premiere feierte, erhofft man sich auch vom Brennstoffzellen-Auto. Die Formel könnte heißen: mehr attraktive Fahrzeuge gleich mehr Tankstellen gleich gesunkene Kosten.
2015 soll das wasserstoffbetriebene Auto auf Europas Straßen fahren. Auch andere Hersteller wie Daimler, Ford, Nissan und Hyundai planen Brennstoffzellen-Fahrzeuge in Serie. Gegenentwurf dazu ist das Tesla Model S, das dank einer großen Batterie auf eine Norm-Reichweite von 480 Kilometer kommt.
Quelle: SP-X
Das liest sich ja erst mal alles ganz gut. Also Laie auf dem Gebiet fallen mit aber spontan ein paar Fragen ein:
1. Wasserstoff klingt in meinen Ohren hochexplosiv, wie stehts da mit der Sicherheit?
2. Wo tankt man so was? Es gibt ja schon kaum Elektrotankstellen, eine Wasserstofftankstelle habe ich noch nirgendwo gesehen
3. Was soll das Ganze mal kosten? Klingt nicht billig ...
Huiuiui da sin 700 Bar Druck drauf.. Auch schon ein völlig ungefährliches Gas würde unter solchem Druck bei starker beschädigung des Behälters eine riesen Explosion verursachen. Aber dann auch noch Wasserstoff.. Zur Sichherheit müssten die schon mit gigantischen Kanonen aufwarten damit ich mich in so ein Auto setzen würde..
BTW: lässt so viel Druck Wasserstoff nicht schon einfrieren? Immerhin verflüssigt er sich doch schon bei 60 Bar oder so..
Keine Ahnung woher solche Aussagen kommen.😕 Ich fahre regelmäßig mit solchen Fahrzeugen und habe diese auch schon selber betankt - und ja - ich lebe noch. Nur weil in Hollywood-Filmen generell alles was einen Unfall hat gleich in die Luft fliegt hat das noch lange nichts mit der Realität zu tun.
Nur weil ein Behälter (stark) beschädigt ist fliegt noch lange nichts in die Luft - dafür braucht es einen Zündimpuls. Das gilt für "normale" Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel genauso wie für Fahrzeuge mit LPG oder CNG. Der Druck tut da erstmal gar nichts zur Sache.
Der Gefrierpunkt von Wasserstoff liegt übrigens bei -259°C, d.h. da gefriert noch lange nichts. 😉
Normale Hydraulikschläuche haben schon 600 bis 650 bar, eine Dieselpumpe teilweise 2000 bar, wo ist das Problem?
Benzin brennt auch gar fürchterlich, LPG ebenso. Alles eine Frage der Dimensionierung und der Materialien. Und wenn Toyota das Fahrzeug so konzipiert wie 1997 den ersten Prius, gehe ich davon aus, dass das ein gutes Teil wird. Die Frage ist halt nur, wo man so etwas betanken kann.
Mit unserer Energiewende-Mutti wird diesbezüglich auch keine Rechtssicherheit eintreten, und man muss ja jeden Mist durchregulieren, anstatt die effizienteste und kostengünstigste Antriebsart im Wettbewerb mit anderen Arten gewinnen zu lassen - wie in einem freien Markt eigentlich üblich.
Aber dann hätte unsere Öko-Lobby ja nichts zu melden. Wie schade.
cheerio
Eine sehr interessante Perspektive. Bin echt mal auf dieses Auto gespannt.
Aber am Design könnte Toyota noch arbeiten 😮
Interessanter Gedanke. Es sieht so aus als ob 700 bar aus diesem Grund gewählt wurden. Ich konnte jetzt kein Phasendiagramm finden auf dem man es genau genug ablesen kann, aber das Erstarren bei Raumtemperatur passiert wohl irgendwo in diesem Bereich.
Übrigends wird Wasserstoff bei Raumtemperatur nicht flüssig. Bei 13 bar geht es in den überkritischen Zustand über. Flüssigkeit und Gasphase im Tank (wie bei Autogas) gibt es da nicht, man spricht von einem überkritischen Fluid.
Wasserstofftankstellen gibt es schon, allerdings viel zu wenig und auch nicht flächendeckend. Große Hersteller, wie Daimler, Linde, Total u.a. wollen ja als Verbund mit dem Aufbau eines Netzes beginnen.
Ähnliches plant man bereits in Dänemark und Schweden.
Erste Wasserstofffahrzeuge (iX35) wurden von Hyundai ausgeliefert (auf der website von Hyundai zu finden). In den USA bietet Honda schon seit 2008 ein Modell an: http://automobiles.honda.com/fcx-clarity/
http://hyundai.de/News.html?page=2
Zur Zeit ist das alles noch unerschwinglich teuer. Aber es ist ja auch der Anfang einer Entwicklung.
http://www.handelsblatt.com/.../8867384.html
http://www.total.de/.../wasserstoff_projekte.html
Wie wird denn Wasserstoff hergestellt? War da nicht was mit Elektrolyse?
Ist es überhaupt energetisch sinnvoll Strom zu benutzen, um Wasserstoff herzustellen, diesen mittels Strom hochgradig zu verdichten und dann in ein Auto zu füllen, um daraus wieder Strom herzustellen, der das Auto dann antreibt?
Irgedwie erscheint mir die direkte Abfüllung in Akkus sinnvoller. Sichere 500km Reichweite wird der Tesla S in 2 Jahren durch Fortschritte in der Akkutechnik auch haben.
Das 3 Minuten füllen ist natürlich ein Argument. Aber, wer mehr als 500km am Stück fährt, kommt mit 3 Minuten Pause eh nicht hin.
Ja, wenn man dazu Windkraft etc. benutzt. Ggü. Verbrennungsmotoren ergibt sich allerdings auch bei Kohleverstromung ein Effizienzgewinn, da der Wirkungsgrad von Kraftwerken höher ist als der eines normalen Automotors.
Wasserstoff unter Druck ist durchaus gefährlicher als andere Gase, weil es sich bei der "adiabatischen Drosselentspannung", die bei einem Loch in der Gasflasche auftritt, nicht abkühlt, sondern erwärmt (siehe Joule-Thomsen-Effekt, Inversionstemperatur. Das alleine kann zur Entzündung ausreichen.
Fest wird Wasserstoff bei Zimmertemperatur anscheinend erst mit etwa dem 10fachen Druck:
http://www.hysafe.org/download/1576/Wasserstofftechnologie_V2p3.pdf, Seite 8
Und wenn's wirklich einmal brennt, könnte das
so aussehen
(links Wasserstoff, rechts Benzin 60 sec nach Entzündung)
http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1157695/
Alles gut und schön und nichts gegen Toyota und deren Erfolge in Sachen Hybrid.
Den allergrößten Handlungsbedarf bei Toyota sehe ich momentan (und schon länger) allerdings im Bereich Design.
Ist ja einfach grottig, diese Studie.
Und wenn man sich mal einen Auris oder Auris Kombi von hinten ansieht, muss man sich schon fragen, ob den Heckstoßfänger wirklich jemand gestalten durfte, oder ob der durch simplen Heckaufprall entstanden und dann so in Serie gegangen ist.
Toyota kann ja was, aber in Sachen Design sind sie leider keine wirklichen Könner.
Bin gespannt was da noch kommt und wer das Rennen macht
Das reine Elektroauto oder das Wasserstoff-Auto.
In jedem Fall verliert jedoch der fossile Verbrennungsmotor und gewinnt der elektromotorische Antrieb.
Mit Wasserstoff forscht BMW schon seit Jahrzehnten, was praxistaugliches kam dabei noch nicht raus.
Und da will das Toyota in 2 Jahren schaffen? Wo aktuell noch gar kein Takstellennetz dazu existiert? Und der Preisvorteil nicht gegegben ist? Das ist sehr optimistisch - ich glaube da nicht dran!
Das gute dran: Toyota wird viel Geld verbrennen, das deren Marktposition schwächt und VW näher heranrücken lässt ...