Harley-Davidson verkauft mehr Motorräder
Trendwende für ein US-Kulturgut
Der US-Motorradhersteller Harley-Davidson dreht auf. Im dritten Quartal stiegen die Verkäufe der Kultmarke im Vergleich zum Vorjahr um annähernd 16 Prozent auf 70.500 Maschinen.
Milwaukee - Harley hat ein beeindruckendes Comeback hinter sich: Die Firma hatte in der Wirtschaftskrise ums Überleben kämpfen müssen, die Verkäufe der teuren Maschinen waren eingebrochen. Wandell gab in der Not die Marken MV Agusta und Buell auf, strich Tausende Jobs und modernisierte die Produktion. Heute profitiert der Hersteller von seiner Neuaufstellung.
Der Hersteller konnte zuletzt vor allem im Heimatmarkt USA zulegen. Hier verkauft Harley zwei von drei Motorrädern. Parallel versucht das Unternehmen, auch außerhalb der US-Grenzen mehr Käufer zu locken. In Lateinamerika und Asien gelingt das einigermaßen, nur in der Region Europa, Naher Osten und Afrika stagnierten die Verkäufe nahezu.
Insgesamt kletterte der Umsatz um 8 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar (880 Mio Euro). Unterm Strich blieben davon 163 Millionen Dollar als Gewinn hängen - ein Plus von 21 Prozent. Die Aktie stieg vor Börseneröffnung in New York leicht.
Der gute Absatz im Sommer macht den lahmen Start ins Jahr vergessen, als die Verkäufe unter dem kalten Wetter litten. Im Gesamtjahr will Harley weiterhin bis zu 264.000 Maschinen an seine Händler ausliefern, ein Zuwachs von 7 Prozent zu 2012.
Eines muss man den Jungs aus Milwaukee ja lassen:
Im Cruiser-Bereich sind sie in meinen Augen wieder Benchmark.
ABS über die komplette Modellpalette, wo es bei anderen Herstellern vielleicht mal einen oder zwei ABS-Cruiser gibt (meistens aber gar keinen); elektrisch verstellbare Fahrwerke, in die Verkleidung integrierte Navis & ordentliche Soundsysteme bei den Dressern...
Die XL- und Dyna-Modelle sind preislich auch nicht soo weit von der Konkurrenz entfernt wie man vlt. denkt.
Harley macht vieles richtig und wenig falsch zur Zeit.
Von daher:
Glückwunsch, Harley!
Dass die HD-Marketing-Maschinerie obendrein eine der besten der Welt ist kommt noch hinzu.
Bei uns in der Gegend ist (gefühlt) jedes 2. Bike eine Harley. Wenn man bedenkt dass der nächste Händler und somit auch eine Vertragswerkstatt min. 100km weit weg ist....
Verstehe den Trend nicht warum die jetzt wieder so 'in' sind.
und die italienischen Marken 'krebsen' da so rum.
Ducati ist jetzt unter der AUDI-Decke
Moto Guzzi
Aprilia
Laverda
Benelli
:
:
Waren alles mal beliebte Exoten - jetzt kurz vor AUS 🙁 🙁
Sie waren vlt. beliebt, aber keiner hat sie gekauft.
Das ist ähnlich wie bei den R6-Saugern von BMW: jeder findet die Motoren toll, aber kaum einer hat sie gekauft.
Harley verkauft zum Motorrad eben ein Lebensgefühl dazu.
Wie "echt" dieses Gefühl ist sei einmal dahingestellt. Aber es zieht.
Obendrein sind die Moppeds deutlich besser als ihr Ruf.
Die meisten Neukäufer von Motorrädern sind ja mittlerweile ältere Herrschaften. Die haben ein gewisses finanzielles Polster, da kommt es nicht auf den letzten Euro an.
Die wollen sich (ob sie es zugeben oder nicht 😜) eben wieder ein Stück Jugend & Freiheit kaufen. Und das vermittelt Harley ziemlich gut (ähnlich wie BMW oder Guzzi).
Auch wollen sich diese Fahrer nicht auf einer Benelli krumm machen, die wollen eine gewisse Portion Komfort.
Vor diesem Hintergrund haben es Marken, die sich grundsätzlich eher sportlich ausrichten, eben nicht ganz so leicht. Auch bei den Japanern sind die Yoghurtbecher ja mittlerweile regelrechte Ladenhüter.
Guzzi bekommt das doch auch ganz gut hin. Die aktuelle Modellpalette ist ziemlich gut aufgestellt, bietet sowohl für die Nostalgiker was (V7 z.B.), für die Dresser-Fans (Cali Touring), für die etwas sportlicheren (1200 Sport), etc.
Was hier fehlt ist etwas moderne Technik. Für viele Modelle ist z.B. ABS überhaupt nicht lieferbar. Von verstellbaren Fahrwerken und dem ganzen andern Schnickschnack ganz zu schweigen.
Aber auch für jüngere Fahrer bietet Harley was: Die Sportys sind vom Preis her durchaus konkurrenzfähig zu den Japanern und Europäern, bieten aber schon ab Werk ungemeine Custom-Möglchkeiten und spätestens ab MJ2014 auch die deutlich modernere Technik im Vergleich zu den Europäern und Japanern in dieser Klasse.
Bei mir hat das auch gezogen, der Vertrag ist quasi schon unterschrieben..
Wenn man die Fahrer erst einmal angefixt hat, steigen die nach ein paar Jahren auf einen BigTwin um.
Harley vermittelt auch ein Gemeinschaftgefuehl das man mit anderen Motorraedern so nicht kriegt.
Gruss, Pete
Hmm, was soll ich aus dem kurzen Artikel herauslesen? Eine nähere Betrachtung der Aussage "nur in der Region Europa ... stagnierten die Verkäufe nahezu" hätte mich schon sehr interessiert. Stagnieren alle Modellereihen...? Kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen.
Grundsätzlich find ich, dass ne Harley auch bei niedrigen Geschwindigkeiten schon jede Menge Freude bereitet. Das gefällt scheinbar immer mehr Leuten. Trotzdem stagnierts - merkwürdig.
Tina
Dass es bei Harley in Europa stagniert stimmt so auch nicht. Mal wieder ziemlich unsauber recherchiert von der dpa, ist ja nix Neues.. 🙄
Von 2010 auf 2011 gingen die Europa-Verkäufe um 9% zurück. Von 2011 auf 2012 nochmals um 3%.
(Quellen: Harley-Davidson & Handelsblatt online)
In Deutschland konnte Harley von 2010 auf 2011 um ~11% wachsen, von 2011 auf 2012 um ~9%.
(Quelle: motorradonline)
Wie es bei den einzelnen Modellreihen aussieht: keine Ahnung. 😉
Meistverkauftes Modell ist die 48. Die Tourer tauchen in den Top50 nicht auf.
wo beginnt dieses Alter?
Das stimmt - zZ. sind ehre Naked bikes bevorzugt.
Die V7 gefällt meinem Sohn. Mir fehlt da eine Neuauflage der Moto Guzzi Le Mans - die 1200er Sport ist für mich keine 'Le Mans' 🙁
Ja und dann fahren viele kaum 2000km im Jahr. 😜
Das ABS hat Aprilia z.B. bei der Tuono auch zu spät gebracht. Potentielle Käufer haben sich dann für ein Modell eines Mitwettbewerbers entschieden.
Ohje - Hast auch schon Übergewicht wie die 'richtigen' HD Fahrer? - 😆
Mich bekommt der 'Fixer' nicht. 😜
Normal sind die Anderen 😆
Mein Motorradhersteller ist Vizemeister (letztes Jahr Meister) im der Super bike Klasse
Mein Autohersteller ist der Motorenlieferant vom VIERMALIGEN Formel 1 Weltmeister.
Wenn man seinen eigenen Zweirad- und Autohersteller besitzt, dann braucht man keine Harley zu fahren.
@MegaLagu:
Das Durchschnittsalter der Motorrad-Neukäufer liegt afaik bei ~42 Jahren.
In einem Interview mit einem der Harley-Oberen wurde erwähnt, dass der Harleykäufer im Schnitt 44 Jahre alt ist und damit 1,5 Jahre älter als der Durchschnitt.
Ob das jetzt aber nur auf Deutschland, Europa oder gar international gemeint ist müsste ich nachgucken.
Die V7 gefällt mir auch sehr gut. Wenn es die mit ABS gäbe wäre es durchaus eine Alternative für mich.
Ich brauche nichts (mehr) zum heizen. Motorradfahren pur, (fast) so wie es früher war.
Aktuell schwanke ich halt noch zwischen ein paar Modellen, aber die Sportys haben mich wirklich angenehm überrascht.
Die 1200 Sport würde ich eher als Hommage an die LeMans verstehen. Keine moderne Neuauflage, aber sie nimmt doch ein paar Anleihen. Finde ich persönlich auch nicht schlecht, aber in der Region hat Guzzi ein noch schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis als HD oder BMW. 🙄
Zum Übergewicht sagen wir einfach:
Zumindest wirke ich auf einem großen Motorrad nicht deplaziert. 😊
Und ich bin von meiner Midlife-Crisis noch einige Jahre entfernt und kein Zahnwalt. 😜
@Tina:
Wahre Worte. 😎
Ja, ja - wisst doch wie ich das meine.
@flossen23:
bin (fast) eine Dekade älter als der durchschnittliche MO-Käufer - aber trotzdem ist HD nix für mich.
Größe wie Max Biaggi
Gewicht wie Stefan Bradl
😆 😆 😆
Heizen muss ich auch nicht - aber halt 'flott' fahren.
😆