Uber will Verkehrsprobleme mit gemeinsamen Fahrten lösen
Uber macht sich für Fahrgemeinschaften stark
Der Fahrdienst-Vermittler Uber will Autos künftig besser auslasten. Mit UberPool sollen Reisende, die in die gleiche Richtung fahren, online zusammengebracht werden.
San Francisco - Der umstrittene Fahrdienst-Vermittler wirbt mit Nachdruck dafür, dass sich mehrere Leute ein Auto teilen. "Wir müssen die populärste Form der Fortbewegung in der Welt - Autos - effizienter nutzen", schrieb Uber-Chef Travis Kalanick in einem Gastbeitrag im "Wall Street Journal" am Dienstag. "Wenn wir alle leeren Sitze ausfüllen, können wir unsere Autobahn-Straßen leerer machen und die Kosten für Fahrgäste senken."
Der nach jüngsten Geldspritzen mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertete Online-Dienst hat dafür das Angebot UberPool entwickelt, bei dem die Software Nutzer zusammenführt, die in eine Richtung wollen. In der Uber-Heimatstadt San Francisco wurde der Service im Spätsommer 2014 eingeführt. Mittlerweile wird das gemeinsame Fahren in über 30 Städten angeboten. In Europa ist UberPool bislang nur in London und Paris verfügbar. Wann der Service in Deutschland starten könnte, ist unterdessen unklar - Uber sieht unter anderem rechtliche Hürden.
Uber geriet in der Vergangenheit immer wieder mit Behörden und der Taxi-Branche aneinander. Vor allem der Dienst UberPop, bei dem Privatleute mit ihren eigenen Autos Fahrgäste beförderten, wurde als unfairer Wettbewerb gesehen. Nach mehreren Gerichtsentscheidungen auch in Deutschland wurde er in Europa inzwischen fast überall eingestellt. Stattdessen kommen nun ausgebildete Fahrer mit Mietwagen vor allem im Service UberX zum Einsatz, auch UberPool soll auf dieser Basis aufsetzen.
Uber-Chef trifft Daimlers Vorstandsvorsitzenden
Kalanick ist diese Woche in Deutschland und will am Mittwoch in Berlin mit Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Internet-Konferenz NOAH über die Zukunft des Verkehrs diskutieren. Dem Mercedes-Hersteller gehört die Taxi-App MyTaxi und er betreibt mit Car2Go einen eigenen Carsharing-Dienst. Auch andere Autohersteller zeigten zuletzt massives Interesse an Mobilitätslösungen. So stieg Volkswagen mit 300 Millionen Dollar beim Uber-Rivalen Gett ein.
Unterdessen geht die Kontroverse um UberPop in Deutschland weiter: Am Donnerstag soll vor dem Oberlandesgericht Frankfurt die Berufung von Uber gegen die Klage der Genossenschaft Taxi Deutschland verhandelt werden, mit der der Service im März 2015 hierzulande gestoppt wurde. In Deutschland ist Uber aktuell nur noch in zwei Städten aktiv. In Berlin werden nur Taxis vermittelt, in München auch Wagen von UberX.
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😆
Grüße vom Ostelch
Eines kann man ihnen nicht unterstellen :
Einfallslosigkeit.
Mir stellt sich allerdings die Frage, wie so ein Unternehmen 60Mrd wert sein kann?
Dieser Mr Uber ist kein Unbekannter. So möchte er selbst die Regeln mitbringen, zu denen man ihm dienen soll. Für solche Privatfahrsammelfahrten gilt pro km ca 35 Ct./Fahrzeug damit es nicht gewerblich ist und der günstige Privat-Pkw-Versicherungsschutz bestehen bleiben kann.
Wie wird Uber das jedoch im Detail berechnen, wenn bei einem Privatfahrer unterwegs verschiedene Leute einsteigen/zusteigen/aussteigen wieder zusteigen ? Auf der "geteilten" gemeinsam gefahrenen z.B. 10km/Strecke dürfte der Privatfahrer maximal ca € 3,50 erhalten. Wie will Uber das berechnen und wo/wie berechnet Uber seinen Gewinn. Der Mr Uber wird vermutlich alles andere machen, als sich an diese Regel halten. So hat er es ja bereits mit seinen Uberpop Hobbychauffeuren versucht, was auch als Mitfahrzentrale deklariert war und die Fahrer sind regelrecht Bestellungen/Fahraufträge gefahren. Allerdings zum höheren Preis. Als er dann auf ca 35 Ct runter musste, kam das Ganze mangels Fahrer zum Stehen (zuletzt in Berlin ?).
Das ist Investoren-Arithmetik und ein bisschen wie beim Briefmarkensammeln. Man muss daran glauben.
Grüße vom Ostelch
@ limotogo
Also hier in den USA kann ich fuer 35 Cent/km oder 56 Cent/Mile !!! sehr bequem meinen eigenen Wagen fahren und brauch keinen Sammeldienst, egal ob Uber oder Stadtwerke... 😮
Wird wohl so sein was Ostelch sagt...
Pete
Mir ist schleierhaft, wie Uber mit der Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten das große Geld machen will. Das sind doch alles Miniumsätze, wenn es legal bleiben soll. Wer regelmäßig Leute gegen Geld (Kostenbeteiligung) mitnimmt, muss aufpassen, dass er damit keinen Gewinn erzielt, denn dann ist der Versicherungsschutz futsch und das Finanzamt und die Zulassungsbehörde stellen unangenehme Fragen. Wenn das dann nach einem Unfall rauskommt, sind Fahrer, Fahrzeughalter und Mitfahrer aber in Teufels Küche. In der Beziehung ist Uber ja recht "robust". Man hat ja schon versucht, über UberPop Privatfahrer zu illegalen Taxifahrern zu machen. Die Konkurrenz in Sachen echter Mitfahrgelegenheiten wie Bla-Bla-Car ist in Europa auch schon lange auf dem Markt.