VW T-Prime Concept: Ausblick auf den Touareg 3

Über dem Tiguan bleibt Platz für den Touareg

Constantin Bergander

verfasst am Wed Jun 29 16:05:50 CEST 2016

Der VW Tiguan wächst und kommt dem Touareg gefährlich nahe. Das größte VW-SUV rüstet deshalb auf, vor allem im Innenraum. Ein erster Ausblick auf den Touareg 3.

Auf der Suche nach dem neuen Touareg: Die Studie T-Prime verrät erste Details zur neuen SUV-Generation
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners

Hamburg – Groß ist er geworden, der neue Tiguan. 4,49 Meter misst Generation 2 in der Länge. 2017 startet eine XL-Version mit drei Sitzreihen und 20 Zentimetern mehr Platz. Zum aktuellen Touareg fehlen dann nur noch zehn Zentimeter. Generation drei des großen VW-SUV muss den Abstand wieder herstellen. Nicht unbedingt durch Länge, aber durch mehr Feinheit. Wie das gehen soll, zeigt die Studie VW T-Prime.

VW möchte das Konzeptauto aus Shanghai nicht als neuen Touareg verstanden wissen. Dafür ist es zu groß: Mit einer Länge von 5,07 Metern massiger als ein Audi Q7. Es geht um Design, Materialien und das Bedienkonzept. Während sich der Tiguan an Golf und Passat orientiert, soll der Touareg spürbar in einer höheren Klasse fahren.

SUV-Studie VW T-Prime: Ausblick auf den neuen Touareg

Der Touareg soll edler werden. Im Kofferraum des T-Prime setzt VW Alcantara ein
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners

Das beginnt bei den Materialien. Im T-Prime gibt es feines Leder und offenporiges Holz, weiche Teppiche, viel Alcantara. Angenehmere Oberflächen als im aktuellen Touareg, ein großer Sprung zum Tiguan. Seit dem Wegfall des Phaeton im April 2016 ist das große SUV das luxuriöseste Auto im VW-Programm. Zum Modellwechsel wird der Touareg edler - und deutlich moderner.

Dafür bekommt er ein Eingabesystem, das VW als „Human-Machine-Interface“ mit „Curved Interaction Area“ beschreibt. Im Klartext: Knöpfe und Schalter fehlen vollständig. Sie werden durch Touch-Flächen ersetzt. Das Infotainmentsystem rückt näher an das Kombiinstrument und bekommt ein gebogenes Display.

In der Studie läuft hier nur ein Demovideo. Die Serienversion bekommt eine frei programmierbare Oberfläche, ähnlich wie im neuen Porsche Panamera. Einige Funktionen lassen sich mit Gesten steuern. Haptische Rückmeldung gibt es nur bei schwarz unterlegten Touch-Elementen – Monitore würden ihre Bildstärke verlieren.

Vier Einzelsitze wird es im Touareg 3 höchstens gegen Aufpreis geben. Das SUV startet wie gehabt als Fünfsitzer. Das digitale Bedienkonzept aus der Studie wird es trotzdem in den Serien-Fond schaffen.

Sechs- und Achtzylinder im neuen VW Touareg

Mehr Licht am T-Prime: Die durchgehende LED-Leiste schafft es nicht in die Serie
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners

Technisch unterscheiden sich die Tiguan und Touareg stark. VW schraubt im Tiguan die Motoren quer unters Blech, es gibt maximal vier Zylinder und 240 PS. Der Touareg basiert auf dem Konzernbaukasten für Längsmotoren. Die neue Generation baut auf der überarbeiteten Version „MLB Evo“ auf. Dieses Chassis lässt größere Antriebe zu.

Aktuell gibt es den Touareg nur in zwei Leistungsklassen. Im neuen Modell wird es mehr Auswahl geben. Zum Start erwarten wir zwei V6-Dieselmotoren. Langfristig könnte ein V8 TDI mit rund 400 PS folgen, basierend auf dem Motor des Audi SQ7. Allradantrieb und eine Achtgang-Wandlerautomatik gibt es voraussichtlich bei allen Motorvarianten serienmäßig.

In der Studie T-Prime steckt ein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit einer Systemleistung von 381 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment. Ein Statement für den asiatischen Markt, Diesel ist dort kein Thema. Im aktuellen Touareg hat VW den Hybrid auslaufen lassen – das Update auf eine bessere Abgasnorm hätte sich kaum gelohnt. Im Nachfolger wird es wieder eine Version mit Elektro-Unterstützung geben.

Weniger Gewicht, mehr Platz und ähnliche Maße

Sitzprobe im T-Prime: Viel Platz, keine Knöpfe, edle Materialien
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners

VW wird den Touareg 3 voraussichtlich im Herbst 2017 vorstellen. Analog zum Audi Q7 wird er viel Gewicht verlieren. Wir rechnen mit rund 200 Kilogramm weniger Speck auf dem Chassis. Im Innenraum wird er sich stark am T-Prime orientieren. Seine Karosseriemaße ändern sich voraussichtlich kaum. Trotzdem wird er mehr Platz bieten als sein Vorgänger. Eine dritte Sitzreihe gibt es im Touareg 3 voraussichtlich nicht – dieses Extra bleibt dem Tiguan XL vorbehalten.

Konnektivität, Infotainment und Assistenten erweitert VW auf den neuesten Stand. Demnach wird der neue Touareg teilautonom fahren können sowie beim Parken, Sparen und nach Unfällen helfen. Besonders stolz ist VW allerdings auf das Curved Display – das geht im Touareg 3 erstmalig in einem Auto in Serie.

Der Tiguan wächst, das XL-Modell kommt 2017. Der Touareg muss sich vom kleineren SUV abheben
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Optisch nah beieinander: Der T-Prime ist breiter und länger als der Tiguan. Die größten Unterschiede gibt es im Innenraum und in der Technik
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Der Touareg soll edler werden. Im Kofferraum des T-Prime setzt VW Alcantara ein
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Mehr Licht am T-Prime: Die durchgehende LED-Leiste schafft es nicht in die Serie
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Sitzprobe im T-Prime: Viel Platz, keine Knöpfe, edle Materialien
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Zum Vergleich der Tiguan: Gute Sitze, aber mehr Kunststoff und viele Schalter
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Im Studien-Heck: Einzelsitze mit hoher Sitzposition. Die Serienversion bekommt eine normale Rückbank
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Der Tiguan bietet hinten mehr Platz als sein Vorgänger. Der Touareg soll mit mehr Komfort punkten
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Verspielt: Leuchtengrafik am T-Prime
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Offenporiges Holz im VW T-Prime. Der Touareg 3 soll ebenfalls feine Oberflächen bekommen
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Schwere Lasten gehen auch - in der Studie setzt VW aber auf Lifestyle
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Alles digital: Im VW T-Prime gibt es keine normalen Knöpfe mehr. Der Touareg 3 wird sich daran orientieren
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners
Zum Vergleich: Links 20-Zoll-Felgen, rechts 22 Zoll
Quelle: Volkswagen / Martin Meiners