Britanniens Autoindustrie
Überholen ohne aufzuholen
Ein Land fährt vor: 2018 könnte Großbritannien Europas zweitgrößte Auto-Nation nach Deutschland werden. Und Frankreich überholen.
London – Oberflächlich betrachtet fuhr die britische Automobilindustrie beispiellos gegen den Baum, die Wand, ins Meer. Eigenständige Marken mit Stückzahlen im fünfstelligen Bereich - verrottet, verkauft, nicht mehr existent. Jaguar und Land Rover gehören dem indischen Tata-Konzern, BMW sicherte sich Mini und Rolls-Royce, Volkswagen baut Bentleys.
Genauer betrachtet sieht die Lage anders aus. Großbritannien entwickelt sich zu einer stark genutzten Werkbank der Autoindustrie. General Motors, Honda, Nissan und Toyota produzieren jährlich hunderttausende Fahrzeuge auf der Insel. Die englischen Werke produzieren zu großen Teilen mit voller Kapazität. Davon können Standorte in Frankreich und Italien nur träumen.Exportstarke Autobranche
Beispiel Nissan: Der japanische Konzern baut in Sunderland den Juke, Note und Qashqai, fast 500.000 Fahrzeuge pro Jahr. Die Fabrik arbeitet an der Belastungsgrenze. Das gleiche bei BMW: Im Mini-Werk Oxford werden die Kapazitäten kontinuierlich erweitert.
Tim Abott, BMW-Leiter in Großbritannien, sagt: Die großen britischen Werke könnten 2018 zusammen mehr als zwei Millionen Fahrzeuge produzieren. Da wären: Sunderland (Nissan), Swindon (Honda), Oxford (Mini), Burnaston (Toyota), Solihull (Land Rover), Castle Bromwich (Jaguar) sowie Ellesmere Port und Luton (GM).
Der bisherige Rekord der Briten liegt bei 1,92 Millionen Fahrzeuge im Jahr 1972. Frankreich produzierte 2012 1,9 Millionen Autos, Deutschland etwa 5,5 Millionen.
82 Prozent der 2012 in Großbritannien gebauten Autos wurden exportiert. Aber auch der Heimatmarkt zeigt sich stabil in der europäischen Krise: Während der Neuwagen-Absatz in den ersten vier Monaten in allen großen EU-Märkten schrumpfte, legte er in Großbritannien um 8,9 Prozent zu.
Wie Phönix aus der Asche kommt die britische Automobilbranche hervor und führt das British Empire zum alten glanz oder so ähnlich. 😉
Who cares?😆
Warum ist die Fertigung da so attraktiv? Sind die Arbeiter dort so billig?
Im Vergleich zu Deutschland ist die Arbeitskraft dort deutlich günstiger, da die Arbeitnehmer das Gedankengut "Lieber keine Lohnsteigerung/mehr Arbeitszeit als überhaupt kein Job" vertreten, in Deutschland ist der goldene Löffel weit verbreitet.
Und im Nachhinein wird gemeckert, wenn der Job flöten ist.
Verstehe ich auch nicht. Die produzieren ja nicht nur für England, und für den europäischen Markt müssen die Autos ja erstmal übers Wasser bzw. unterm Wasser durch - lohnt sich das echt? 😕
In Deutschland und Frankreich wirds wohl teurer sein Autos zu bauen, aber gibt ja noch andere Länder in Europa...
"Wer ist England ?" 😆
In Britannien hatte man schon das Übel, dass die heimische Produktion komplett zusammenbrach (aufgrund schlechtem Managements und Streiks). Selbst eine Verstaatlichung konnte nicht helfen... Und den Landsleuten ist es wichtig, dass sie etwas "Made in Britain" fahren können, nachdem der kleinste Massenhersteller in Europa (Rover) dicht war, ging die Trauer los. Honda war zu Rover Zeiten (Vor BMW) ein wichtiger Geschäftspartner und da ist man heute noch an Honda gebunden. Rentner in GB fahren vor allem Honda... Wenn man schon selbst nicht die Automarken besitzt, baut man zumindest "In The United Kingdom" und ist stolz auf sein britisches Auto einer japanischen Marke...
Toll ist, dass immer mehr und mehr Marken da übersiedeln und Werke bauen. Die Autoproduktion steigt kontinuierlich. Die Qualität ist hoch. Die Mitarbeiter zufrieden. Die Welt noch rosig (nicht wie in der Eurozone). Wo Arbeit ist, wird gearbeitet. Gewerkschaften sind kaum noch vorhanden (dank Maggie! 😊) und die Produktion kann unter guten Bedingungen zu konkurrenzfähige Preise erfolgen.
Wer allerdings denkt, dass die Gehaltskosten in GB niedriger seien als in Deutschland, er denkt falsch. Die Löhne sind stellenweise deutlich höher als hier. Wieso dennoch das Land interessant ist, läßt sich anhand der Politik bestimmen. Arbeitgeber die viele Arbeitsplätze schaffen, bekommen Förderungen... Sei es Land, Gebäude, niedrigere Steuern usw.
Solange sich die Briten nicht irgendwann per Volksabstimmung(smache) selbst aus der EU und damit dem Binnenmarkt herausschiessen bleibt der Standort für die Hersteller sicherlich interessant. Sind sie vielleicht irgendwann raus, hängt deren Wirtschaft nach wie vor am EU-Markt und dessen Vorgaben (weil grösster Abnehmer) aber sie haben in der EU nichts mehr mitzubestimmen...
Aber soweit kommt es hoffentlich nicht. Einen merkbaren Industrieanteil sollte man schon haben.
@ Gnubbel
Es waere zu begruessen wenn die Briten der EU Diktatur endlich den Ruecken kehren...
Aus welchem Grund bitte schoen???
Glaubst du den Blödsinn wirklich selbst den du da schreibst?🙄
Ergebnis für dich:
- Keine Reisefreiheit nach Britannien (Schengenerabkommen ist dann für Britannien außer Kraft)
- Keine Chance aus D wegen eines lukrativeren Jobs einfach zu überwandern
- GB hat schon eine Sonderstellung in der EU (dank fähige Politiker) und muss nicht jeden Schmarn mitmachen
Eigentlich hat GB die EU perfektioniert. Man nutzt die Vorteile der EU zum eigenen Vorteil und die Nachteile der EU zum eigenen Vorteil. Win Win 😉
Und Cameron bleufft nur. Das Volk will nicht die Vorteile aufgeben, die es momentan hat. Auch wenn viele die EU verteufeln, Tatsache ist, es nutzt GB mehr als es schadet.
Das britische Volk ist mehrheitlich für den EU Austritt, dazu gibt es seit Jahren monatlich viele unterschiedliche Umfragen die alle eins gemeinsam haben, kommt es zu dem Referendum ist der Austritt durchaus sehr wahrscheinlich.
Die paar deren Arbeitsstellen vom Export in die EU abhängen sind eine vernachlässigbare Minderheit.
Was aus Großbritannien ohne EU dann wird, das interessiert doch denke ich die meisten nicht.
Was fuer ein Bloedsinn, jedes Land hat heute mehr Arbeitsstellen welche fuer die globale Welt herstellen als den Binnenmarkt.
Sollte UK aus der EU austreten wuerde es sich vollkommen isoliert darstellen, aber wenn das Volk es so will....