GLA 45 AMG
Und dann wird es schmutzig
Dieses Auto fährt genau so wie es aussieht: ziemlich laut und poltrig. Und dabei macht es jede Menge Spaß. Eine Ausfahrt mit dem neuen Mercedes GLA 45 AMG.
Von MOTOR-TALK-Reporter Fabian Hoberg
Malaga - Eines vorne weg: So ein Auto braucht kein Mensch. Das denkt zumindest jeder, der den Mercedes GLA 45 AMG von außen sieht. Doch wer damit einmal über Landstraßen und Autobahnen fahren darf, wird seine Meinung schnell ändern.
Der GLA 45 AMG ist sportlich wie ein Porsche Cayman und praktisch wie ein VW Golf. Rein theoretisch zählt der Benz zu den Kompakt-SUV. Doch mit den anderen Vertretern dieser Klasse hat er so viel gemein wie Gummistiefel mit Klettverschluss.
Unter der Motorhaube mit den beiden Powerdomen arbeitet der schon vom A 45 AMG bekannte 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 360 PS. Die Literleistung des Antriebs (181 PS) liegt auf Sportwagenniveau. Damit die Kraft nicht als Rauch in den Radhäusern verschwindet, werden alle vier Räder angetrieben.
Bequemer Einstieg
Das AMG-Powerpaket basiert natürlich auf dem neuen und ab März erhältlichen GLA. Allerdings ist er zwei Zentimeter niedriger als der normale GLA und vier Zentimeter höher als der A 45 AMG. Auf den ersten Blick fällt das kaum auf, doch beim Einsteigen muss man sich nicht quälen wie ein Nascar-Rennfahrer.Zwar sind die Sportsitze ähnlich eng wie in einem Racer, bieten aber trotzdem noch genügend Komfort. Typisch AMG: Der Automatikwählhebel sitzt statt hinterm Lenkrad als eckiger Alu-Hebel in der Mittelkonsole.
Das Hochleistungstriebwerk erwacht recht unspektakulär aus dem Schlaf. Kein prolliges Brabbeln und kein Knallen stören die Nachbarn. Ganz unauffällig fährt der GLA mit niedriger Drehzahl aus der Stadt. Das liegt an der Einstellung „Controlled Efficiency“, die das Siebengang-DSG zum frühen Hochschalten zwingt.
Kein knüppelharter Sportler
Bodenwellen und kleine Schlaglöcher steckt der Benz unbeeindruckt weg, so als wäre ein Schlechtwegefahrwerk montiert. Wie der Konkurrent Audi RS Q3 (310 PS) ist der GLA 45 AMG natürlich kein knüppelharter Sportler.
Wer vor der nächsten Runde auf der Nordschleife noch schnell die Kinder in der Grundschule absetzen muss, kann das tun. Denn trotz des nach hinten abfallenden Dachs ist es auf der Rücksitzbank bequem. Der
Raumgewinn kostet 6.189 Euro Aufpreis im Vergleich zum normalen A 45 AMG, das macht 55.871 Euro für den AMG. Der etwas schwächere Audi RS Q3 kostet 54.600 Euro.Das bequeme Verweilen auf der Rückbank hält allerdings nur bis zur nächsten Überlandfahrt. Denn dann wird es schmutzig. Wenn der Twinscroll-Turbolader einmal kräftig nach Luft schnappt und sie mit 1,8 bar in die vier Brennräume drückt, steigt automatisch der Blutdruck.
Nur Fahrer, die vorher Valium genommen haben, können diesem Vorwärtsdrang widerstehen. Bei Vollgas krallen sich alle vier Räder gierig in den Asphalt, so dass der Benz in 4,8 Sekunden Tempo 100 erreicht. Damit ist er nur 0,2 Sekunden langsamer als der A 45 AMG. Bei beiden wird die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h abgeregelt.
Im Sport-Modus wird der AMG schärfer, das Getriebe wird fauler, der Motor dreht weiter nach oben und die automatische Klappensteuerung gibt anständig auf die Ohren. Von hinten knallt nach jedem Gangwechsel der Auspuff, als wäre Zorro auf Verbrecherjagd. Wem das noch nicht effektvoll genug ist, der greift zur optional erhältlichen Performance-Abgasanlage.
Der 4x4-Antrieb hält ihn im Zaum
Die Kraft reißt ausschließlich an den Antriebswellen, nicht am Lenkrad. Bei dicht hintereinander folgenden Kurvenkombinationen läuft der AMG zu Hochform auf. Er mag die Bewegung, liebt das brutale Beschleunigen ebenso wie das beherzte Bremsen und das schnelle Einlenken.
Trotz aller Eile bewahrt der GLA Ruhe, dem Allradantrieb sei Dank. Das macht süchtig und bringt den Fahrer immer näher an den Grenzbereich. Erst dort greift das in drei Stufen verstellbare ESP ein (oder auch nicht). Der Normverbrauch von 7,5 Litern auf 100 Kilometer ist bei dieser Gangart natürlich nicht das Papier wert, auf dem er steht. Wer unbedingt möchte, kann den Bordcomputer auf einen einstelligen Wert zwingen - doch welcher AMG-Fahrer will das schon.All das mag prollig klingen. Genau. Der GLA 45 AMG ist prollig und klingt auch so. Wer das nicht möchte, kann im C-Modus nachts durch die Spielstraße schleichen. Und wenn die neugierigen Nachbarn denken, dass man so ein Auto gar nicht braucht – dann sollte man sie einfach einmal zu einer Fahrt auf dem Beifahrersitz einladen - oder gleich selbst ans Steuer lassen.
Technische Daten - Mercedes GLA 45 AMG
- Motor: 2,0-Liter-Reihenvierzylinder
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgtriebe
- Leistung: 265 kW/360 PS
- max. Drehmoment: 450 Nm
- Länge x Breite x Höhe in Metern: 4,44 x 1,80 x 1,47
- 0-100 km/h: 4,8 s
- Vmax: 250 km/h
- Verbrauch: 7,5 Liter
- CO2-Emissionen: 175/km
- Kofferraumvolumen: bis zu 1.235 Liter
- Gewicht: 1.585 kg
- Preis: ab 55.871 Euro
Wo der zivile GLA 45 AMG noch erträglich daher kommt, schüttelt es einen, beim Betrachten dieser mit Kriegsbemalung verschandelten Knallbüchse. Wie stark können die Geschacksverwirrungen denn sein, wenn eine Skulptur ala S-Klasse Coupé und diese Prollkarre aus dem gleichen Hause stammen.
Gutes Design kennt Grenzen und zeichnet sich im Grunde durch Zurückhaltung aus.
Die Kiste gefällt mir, weiter so Mercedes.
Scheint die Edition-Ausführung zu sein, wegen dem Heckflügel und dem Dekor, mir gefällt das so. Endlich hat mal ein Hersteller den Mut, sowas zu bauen.
Bestimmt werden solche Kisten, später zu den gesuchten Stücken gehören.
Bitte mehr davon bauen, ich meine nicht nur von Mercedes 😆
Was für eine lächerliche Kasperbude...
Der Motor ist schon ne Wucht. Mir ist bisher kein serienmäßiger Kompaktsportler bekannt, der so bescheuert vorwärts geht wie der A45 AMG. Aber diese tiefergelegten SUV-Verschnitte mit Proll-Verspoilerung?! Naja, wem es gefällt...
Zielgruppe zwischen Golf GTI, Impereza und X3 😆
Perfekt für die Eisdielenracerfraktion - besonders in der Kellogspackung-Beilagen-Edition mit der Verspoilerung. 😊
MfG
Peinliche Proletenschleuder...
Einmal ohne Spoiler/Beklebung bitte.
Finde diese Spoiler/Beklebung auch nicht schön, aber erstaunlicherweise fahren zumindest mit dem Spoiler viele A 45 AMG rum. Da haben die Jungs in Affalterbach wohl einen Nerv getroffen, was auch immer man geschmacklich davon halten mag.
Zum Glück kann man ja die zivile Version ordern 😉
Der AMG beschleunigt schneller als ein Porsche Macan S.
Und die Frittentheke ist eh nicht Serie.
Hahaha selber billig Motor von Renault wie die ganzen Kinder AMG´s. Und dann so ein hässliches Gefährt, welches total unnütz ist.
Da soll nochmal einer ein negatives Wort über den 2er Active Tourer sagen!
Sieht aus wie die Karre vom A-Team nur in der Negativ-Form (Weiß statt Schwarz, etc.).
Hochgelegte billig A-Klasse für 60.000 Euro . Das nenne ich Innovation.
....
Jesus, der weiße Eimer ist wohl ein Vertreter der "Krusty, der Clown" Ausstattungslinie. Ist ja ekelhaft.