Kammeramann von Formel-1-Rad getroffen
Unfall auf dem Nürburgring
Unfall in der Boxengasse: Ein falsch montiertes Rad an Webbers Red Bull löste sich und traf einen Kameramann.
Quelle: DPA / PA
Nürburgring - Ein Kameramann ist beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring von einem Rad getroffen und verletzt worden. Er zog sich bei dem Unfall Rippenbrüche, eine Fraktur des Schlüsselbeins sowie Schnittwunden und Prellungen zu. Der Vorfall hatte sich ereignet, als Sebastian Vettels Teamkollege Mark Webber am Sonntag während des Formel-1-Grand-Prix an die Box fuhr.
Dabei wurde der rechte Hinterreifen an seinem Red Bull nicht richtig befestigt. Das Rad rollte davon und traf einen Kameramann, der daraufhin zu Boden fiel. Das Red-Bull-Team wurde von den Rennkommissaren zu einer Geldstrafe von 30 000 Euro verurteilt.
Der verletzte Kameramann war nach Angaben des Automobil-Weltverbandes FIA bei Bewusstsein ins Streckenhospital gebracht und später mit einem Helikopter in ein Krankenhaus nach Koblenz geflogen worden. Webber konnte das Rennen fortsetzen und wurde noch Siebter.
"Dummerweise wurde ein Rad nicht richtig festgemacht", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner beim TV-Sender Sky die Nachlässigkeit. Sein Mercedes-Amtskollege Ross Brawn regte an, dass jeder einen Helm tragen sollte, der sich in der Boxengasse aufhält.
Meiner Meinung nach hat dort niemand was ohne Feuerfesten Anzug und Helm im Rennbetrieb zu suchen.
Für die Kameraaufnahmen tut es eine SkyCam o.ä. genauso welche halt über dem geschehen gespannt wird. Wenn die von nem Reifen runtergeholt wird, dann ists nur Materialschaden.
Eine SkyCam o. ä. wird das nicht wirklich abdecken können, wenn man sich die gewohnten Aufnahmen so anschaut. Filmen ginge noch halbwegs bei cleverem Einsatz und Schnitt vieler verschiedener festmontierter und ggf. fliegender Kameras, aber Fotos wie z. B. schöne kreative Action Macros kann eine ferngesteuerte Kamera einfach nicht. Dazu braucht man einfach einen Menschen mit Auge am Sucher.
Letztlich wird Rennsportfotografie schon so lange betrieben, wie es Rennsport gibt, und ich denke seither ist jedem Fotografen/Videokameramann das potentielle Verletzungsrisiko bewusst. Gegen feuerfeste Anzüge und gesichtsfreie Helme spräche aber tatsächlich nichts finde ich.
Wie ein Helm davor schützen soll, von einem Rad am Körper getroffen zu werden, erschließt sich mir nicht. Auch feuerfeste Kleidung hätte dem Kameramann exakt überhaupt nichts gebracht.
kein helm getragen macht doch automatisch 20% mitschuld oder wie war das?
ich wünsche gute besserung!
Der hätte schon ne komplette Ritterrüstung gebraucht um bei dem Treffer geschützt zu sein...
So dramatisch das Ganze für den Betroffenen, dem ich alle Gute wünsche, auch ist, fällt der Vorfall für mich auch unter Berufsrisiko. Es bringt jetzt überhaupt nichts in blinden Aktionismus zu verfallen nur um irgendwie zu reagieren.
Auch ich wünsch dem Verletzten gute Besserung. Aber ich finde es übertrieben nach dem einen Vorfall jetzt gleich über drastische Massnahmen zu diskutieren. Wie ein Vorredner (Schreiber) schon bemerkte, ist ein gewisses Berufsrisiko schon dabei. Vielleicht achten diejenigen, die sich dort aufhalten müssen, ein weinig mehr auf die Situationen von denen Gefahr ausgehen könnte
Naja, mit der Vorsicht ist das so eine Sache. Der Kameramann stand ja mit dem Rücken zum Geschehen. Man konnte schön sehen, wie die Mechaniker zur Seite gesprungen sind, nur der Kameramann blieb stehen. Wie hätte er das Rad auch kommen sehen sollen?
Man könnte nur sagen, dass die nur noch in Richtung der ankommenden Autos filmen dürfen. Auch dann kann im Rücken der Person etwas passieren. Es gibt keine absolute Sicherheit.
Für mich ein Beispiel, dass es die absolute Sicherheit eben nicht gibt, da nicht alles planbar ist.
Mein Mitgefühl dem Verletzten und hoffentlich baldige und vollständige Genesung. Das dürfte wichtiger sein als hier eine Diskussion zu führen.
Und dann sollte man nicht mit eigenen Worten etwas versuchen hereinzuinterpretieren und erst recht nicht als Unsinn zu bezeichnen. Ich habe bisher nichts darüber erfahren können, dass die Schnittwunden und Prellungen am Kopf waren. Aber der Aufprall mit dem Kopf auf den Boden wird als sicherlich unterstellt? Nicht einmal das Video gibt dazu Aufschluss. Typische Diagnose aus der Ferne von Besserwissern! Und da nicht einmal etwas über die Art des Helmschutzes gesagt wurde, sollte man auch nichts zur Einschränkung der Arbeit von Kameramännern sagen, allerhöchstens Erschwernis. Die Tour zeigt gerade deutlich Kameramänner auf Motorrädern mit Helm, die trotzdem arbeiten können! Hinzu kommt, dass es nicht einer der akkreditierten Kameramänner war, sondern dass er zum F1-Bereich unmittelbar dazugehörte.
Insgesamt also ein sehr guter Vorschlag für die Zukunft eines kritischen und weiterdenkenden direkt Beteiligten. Nur so kann man Sicherheitsstandards erhöhen und Menschen schützen. Leider erst immer dann, wenn etwas passiert ist. Und die Diskussion hier zeigt, dass selbst dann einige Besserwisser derartige Vorschläge herabqualifizieren und damit letztlich verhindern würden.
Da finde ich die Aussagen von einzelnen schon richtig, generell die Frage nach Schutzkleidung in bstimmten Bereichen zu stellen.
a) Bestmöglichen Schutz vor allen Eventualitäten bietet ein möglichst geschlossener Helm, und der macht Arbeit an einer Kamera absolut unmöglich.
b) Sollten keine Vollhelme gemeint sein, ist zwar die Arbeit der Kameramänner nicht eingeschränkt, aber das Verletzungsrisiko durch die eigene Ausrüstung wieder gegeben.
Deren videografische Tätigkeit ist keineswegs vergleichbar. Verfolgungsaufnahmen bedürfen kaum Justierung der Kamera mit Prüfung des Bildes im Sucher, allein schon weil die Distanz relativ gleich bleibt und die Bewegungen erheblich gleichmäßiger, langsamer sind. Spielraum für Kreativität gibt es dabei auch so gut wie keinen.
Dafür bin ich ja durchaus, siehe meine Worte:
Du sagst es doch selbst, man weiß es nicht. Ich habe nirgendwo behauptet, irgendwas besser zu wissen - ich zitiere mich nochmal selbst:
Reine Vermutung, eben weil es keine genaueren Angaben gibt. Trifft einen ein Reifen, besteht nun mal eine gewisse Chance von x %, so umzufliegen, dass der eigene Kopf mit irgendwas in Berührung kommt. Falls das so war, wäre es eine logische Konsequenz gewesen, dass aus diesem Grund die Forderung nach Helmen laut wurde. Ansonsten erscheint die Forderung einfach aus dem Kontext gerissen.
Kritisch weiterdenken ist immer nicht schlecht, die alleinige Forderung nach Helmen für Kameramänner erscheint mir persönlich aber nicht zu Ende gedacht. Das ist in der Essenz der Kerninhalt meiner Meinung.