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Unionspolitiker trommeln für Pkw-Maut
Beim Thema Maut ist jeder Sommer Murmeltiersommer: Pünktlich zur Urlaubszeit entdecken Politiker das Thema immer wieder aufs Neue.
Derzeit hat das Thema Pkw-Maut vor allem bei den Schwesterparteien CDU und CSU Hochkonjunktur. Der Staatssekretär im Bundesverbraucherschutzministerium, Peter Bleser, hatte sich kürzlich für eine Pkw-Maut stark gemacht, nun legt auch der Fraktionsvize Michael Fuchs nach: "Überall in Europa müssen die Autofahrer die Pkw-Maut bezahlen. Es ist nicht mehr zu verstehen, dass sie hierzulande nicht zur Kasse gebeten werden", sagte er in der Rheinischen Post.
10 Euro für eine Tageskarte?Die CSU fordert schon länger die Einführung einer Pkw-Maut. Verkehrsminister Peter Ramsauer soll nach Angaben der RP auf dem Bundesparteitag der CSU ein entsprechendes Konzept vorstellen. Die Zeitung veröffentlicht auch erste Eckdaten: Demnach könnte eine Jahresplakette 100 Euro kosten, eine Zwei-Monats-Vignette wäre für 30 Euro und ein Tagesticket für 10 Euro zu haben.
Hauptgrund für die Verlockungen der Maut ist die Unterdeckung des Etats für den Bau und die Sanierung von Bundesfernstraßen um rund 2 Milliarden Euro. Mit der Maut, so hoffen die Befürworter, könnten rund vier Milliarden Euro eingenommen werden. Entlastet werden sollen die Bürger im Gegenzug bei der Kfz-Steuer.
Ökologisch sinnlose Abzocke?
Die Automobilclubs und auch der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezeichneten die Pläne als reines Sommerlochtheater. Es sei bereits mehrmals festgestellt worden, dass eine Pkw-Maut sozial ungerecht und ökologisch sinnlos sei. Hauptargument: Durch einen pauschalen Kostensatz werden Vielfahrer bevorzugt. Wer im Jahr beispielsweise 1.000 Autobahnkilometer zurücklegt, zahlt pro Kilometer 50x mehr als ein Vielfahrer, rechnet der VCD vor. Dadurch würden ausgerechnet Wenigfahrer überproportional belastet.
Ein ökologisch kontraproduktiver Effekt, der durch die angedachte Entlastung über die Kfz-Steuer noch verstärkt wird: Insbesondere die Halter kleiner, sparsamer Fahrzeuge würden dann zusätzlich belastet. Sie zahlen nämlich heute über die Kfz-Steuer vielfach deutlich weniger als 100 Euro im Jahr. Eine solche Kompensierung würde also vor allem die Halter großer, leistungsstarker Autos entlasten.
Der ADAC weist zusätzlich darauf hin, dass eine Pkw-Maut einen Verdrängungseffekt auf Land- und Bundesstraßen zur Folge hätte. Auf denen liegt aber die Unfallgefahr deutlich höher.
(nw)
Quelle: MOTOR-TALK
Was soll das jetzt bringen? So werden nur wieder die Landstraßen mehr belastet😕
Autobahnen entlastet, ist doch auch was.
Zudem wären endlich Ausländler mitbeteiligt, fast überall darf der Deutsche im Ausland für die Autobahnnutzung zahlen. Nur hier dürfen alle Wohnwagengespanne etc. kostenlos durchfahren.
Im Gegenzug eine KFZ-Steuer Entlastung ist doch was.
Und wieso die Maut nicht nur für ausländische PKW? Wir zahlen ja schon genug.
Das ist die andere Frage, das ist längst überfällig.
Solange es im Form einr Vignette passiert, habe ich nichts dagegen. Aber wie ich unsere Politiker kenne müssen wir dann jeden PKW mit einem Sensor ausstatten 😆
Ich bin vom Grundsatz her auch immer dafür, den Verbrauch zu besteuern, und nicht den Besitz.
Von daher wäre es in meinen Augen auch in Ordnung, wenn die KFZ-Steuer entfällt und dafür eine PKW-Maut eingeführt würde.
Das man es dabei nicht allen recht machen kann und des es für die Fahrer von Kleinstwagen ungerecht ist, mag ein fader Beigeschmack sein. Aber dafür kommt Geld von den Ausländern rein, die unsere Autobahnen (be)nutzen und die somit auch einen Beitrag für die Instandsetzung leisten.
Wir sind ein Transitland-halb europa durchquert unsere Autobahnen. Eine Maut mittels Vigtnette nach Schweizer oder österreichischem Vorbild ist längst überfällig!!
Warum regen sich alle über das Ausland auf, fahrt doch nicht mehr hin, dann zahlt ihr auch keine Maut mehr. So einfach ist das!!
Gruß
Bertus😎
True Story !
War ja klar. Der Bund hat schon viele Autobahnkilometer an private Firmen verkauft. Diese haben diese auch nur gekauft, weil man ihnen versprochen hat, dass sie einen teil der Maut bekommen.
Alles falsche Mischpoke da im Bundestag. Warum werden nicht nur die Pendler aus dem Ausland, die hier keine KFZ Steuer entrichten, zur Kasse gebeten. Aber nein das geht ja nicht. Unsere armen europäischen Freunde.
Die Frage ist auch nach der Gegenleistung. Wenn ich Maut (zzgl. KFZ Steuer) bezahle, dann kann ich auch top Fahrbahnbeläge erwarten. Aber warscheinlich bekommt man mal wieder nix dafür.
Das ginge in Form einer Vignette dann aber nur nach dem Modell "ganz oder gar nicht". Sprich, ein Deutscher, der wenig fährt aber dennoch ab und an auf die BAB möchte/muss, ist gezwungen, sich eine Jahresvignette zulegen.
Das dürfte aufgrund dieser Ungerechtigkeit in einer massiven "Autobahnmeidung" resultieren. Ende vom Lied ist dann, dass die Land- und Umgehungsstraßen durch Mautpreller (wie heute viele LKW) zunehmend mehr Verkehr aufnehmen müssen. Die Autobahnen, die eigentlich genau dafür gebaut worden sind, um dies zu vermeiden, werden dafür deutlich freier sein... Idiotisch, oder?
Eine genaue, verbrauchsorientierte Abrechnung ginge nur über technische Lösungen, deren Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen.
Ich sehe das Ganze sehr kritisch. Insbesondere deswegen, weil wir als deutsche Autofahrer schon enormen Belastungen (KFZ-, Mehrwert- und Ökosteuer) ausgesetzt sind.
Ja das wäre natürlich schlimm, wenn Vielfahrer die zwangsweise auch deutlich mehr Benzin verbrauchen und bezahlen müssen, hier einmal bevorzugt werden würden. Dass man Halter großer, leistungsstarker Autos stärker entlastet geht natürlich auch nicht...
Hm,
ich finde eine PKW-Maut ist der falsche Weg. Besser wäre es doch die Autobahnen durch weniger LKW-Verkehr zu entlasten. Alle LKWs die die Autobahnen nu zum Transit nutzen müssen per Bahn durchs Land gebracht werden. Funktioniert in anderen Ländern auch sehr gut, wieso also nicht hier?
Sehe ich genau so, KFZ-Steuer um 100 Euro im Jahr runter, dann gern die 100,-- Euro Maut. Somit gibt es auch ausgleichende Gerechtigkeit für die (AB-)Nutzung der deutschen Autobahnen durch Bewohner anderer Maut-lastiger Länder.
Ich sag nur: DAUMEN HOCH für diese Lösung