Orkan "Friederike" lässt halbe Milliarde Euro Schaden zurück
Unpassierbare Straßen, Zugverkehr eingestellt: Der Sturm ist vorbei, die Bilanz ist bitter
Der Sturm ist vorbei, doch die Bilanz ist bitter: Die Bahn stellte den Fernverkehr komplett ein, zahlreiche Straßen wurden gesperrt oder waren unpassierbar.
Berlin - Der verheerende Orkan "Friederike" hat in Deutschland Schäden von einer halbe Milliarde Euro angerichtet. Das geht aus ersten Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Der GDV hat dabei die versicherten Schäden zusammengerechnet. Mindestens acht Menschen verloren in dem Sturm ihr Leben. Die Zugverbindungen kamen am Freitag langsam wieder ins Rollen. Die Bahn hatte erstmals seit 2007 den Fernverkehr deutschlandweit eingestellt. Auch im Straßenverkehr ging vielerorts nichts mehr. Eine Hochspannungsleitung stürzte auf die A30 und bedeutete wegen starken Schneefalls Lebensgefahr für Autofahrer und Einsatzkräfte.
Fernverkehr der Bahn komplett eingestellt
"Friederike" gilt als der schwerste Sturm in Deutschland seit "Kyrill", der auf den Tag genau elf Jahre zuvor über das Land hinweggefegt ist. Allerdings war "Kyrill" deutlich verheerender. Der Sturm verursachte Schäden in Höhe von zwei Milliarden Euro. Seine Wirkungsfläche war aber auch deutlich größer als die von "Friederike". In Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg starben mindestens acht Menschen, darunter zwei Feuerwehrleute bei Bergungs- und Rettungsarbeiten auf Straßen und Autobahnen.
Da zahlreiche Bahnstrecken zunächst noch gesperrt waren, mussten Reisende auch am Freitag mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen etwa war nach zahlreichen Schäden durch den Orkan weiterhin erheblich eingeschränkt. Im Regionalverkehr fuhren am Mittag auf rund der Hälfte der Linien wieder Züge. In Niedersachsen war die blockierte Nord-Süd-ICE-Strecke zwischen Hannover und Göttingen wieder befahrbar.Laut Deutscher Bahn hat "Friederike" Millionenschäden am Schienennetz angerichtet. An mehr als 200 Streckenabschnitten seien Reparaturen nötig. Reisende oder Mitarbeiter seien nicht zu Schaden gekommen. Der Bahn-Vorstand für Personenverkehr, Berthold Huber, verteidigte die bundesweite Einstellung: "Die Entscheidung, die Sicherheit unsere Fahrgäste und Mitarbeiter über alles zu stellen, war richtig."
Zahlreiche Schäden an Straßen und Autobahnen
Der Orkan wütete auch an Landstraßen in bewaldeten Gebieten, vor allem im Harz richtete er Verwüstungen an. "Wer jetzt in die Wälder geht, begibt sich in Lebensgefahr. Ich kann nur dringend davor warnen", sagte der Der Dezernent der Niedersächsischen Landesforste, Dietmar Sohns. Auch in Dresden wurden sämtliche Wälder gesperrt. Wer sie dennoch betritt, muss mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro rechnen.Heftige Kritik gibt es am inkonsequenten Umgang von Schulen mit dem Unterrichtausfall. Einige Schulen in Nordrhein-Westfalen hatten zunächst trotz der Sturmwarnung Unterricht erteilt und die Schüler dann nach der zweiten oder dritten Stunde nach Hause geschickt. Dadurch waren manche Kinder auf dem Heimweg mitten in den Sturm geraten.
Auch in anderen Ländern Europas wütete "Friederike". Auch in Belgien und den Niederlanden kamen Menschen ums Leben, der Verkehr auf Straßen und Schienen fast völlig zum Erliegen. In Polen gab es mehrere Verletzte. Vielerorts schufteten Bergungskräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und der Feuerwehren Doppelschichten, um Straßen und andere Verkehrswege freizuräumen. Die großen Räum- und Reparaturarbeiten starten jetzt erst.
Quelle: dpa
Bei uns ging der ganze Spaß erstmal mit Schnee, Eisregen und gefrierenden Straßen los. Kurz darauf fielen die ersten Bäume und im Laufe des Tages wurden dann speziell die Nebenstrecken durch die größeren Waldstücke gesperrt.
Das führte zwar zu mehr Verkehr auf den größeren Bundesstraßen, welche zudem wegen umgestürzter Bäume alle Nase lang nur einspurig war, dafür wurden diese Bäume aber auch relativ zügig bei Seite geräumt, so dass man einigermaßen akzeptabel vorwärts kam. Mit den umgestürzten LKW-Anhängern ging das aber nicht ganz so schnell vorwärts und auch einige Brücken brauchten etwas mehr Zeit, bis sie wieder komplett freigegeben wurden.
Die Windgeschwindigkeiten lagen hier stellenweise bei 160+km/h, sprich es ging schon ganz gut zur Sache. Im benachbarten Harz ging es ähnlich gut zur Sache.
Bei so einem Wetter sind Flugzeuglandungen auch immer sehr spannend zu beobachten und man versteht dann auch etwas besser, wieso Flugzeuge seltener verunglücken als PKW.
Verglichen mit manch anderen Orten in NRW, war es in Gummersbach noch ziemlich harmlos.
Auf der Arbeit sind einige Türen und Windfänger kaputt gegangen.
An einer Parkhaus-Ausfahrt riss es den Kollegen, ein Schild aus den Händen, bei der Demontage.
Dabei traf es einen Mini Cooper, von einer Kundin, die raus fahren wollte.
Zum Glück hat es nur den Blinker erwischt.
Das Ganze kam mit langer Vorwarnzeit. Wer unter diesen Umständen in bewaldetem Gebiet oder nur überhaupt auf den Straßen in den gefährdeten Bereichen unterwegs war ... war zu 95% einfach dumm. Wie auf dem Foto im Wald oben.
Ich schätze mal 5%, die aus irgendwelchen Gründen wirklich absolut keine andere Wahl hatten -- wobei es immer eine Wahl gibt (bei uns), wenn es ums eigene Leben geht. Und das ging es.
Ich selber habe einen für diesen Tag geplanten Trip von Holland nach BW direkt über A40/A3 um einen Tag vorverlegt, weil ich halt - in aller Bescheidenheit - nicht dumm bin.
Wenn ich so seh in Zeitung und Nachrichten, was da deutschlandweit los war, so bin ich - so bedauernswert das alles ist - heilfroh, dass ich hier im Saarland lebe.
Bei mir hier im Püttlinger Raum war nichts - garnichts! Bissl windig gestern, bisschen geregnet. Das wars.
Heut morgen kamen mir Autos entgegen mit Schnee aufm Dach. Bei mir hier nix... nur nass und frisch.
Dafür heize ich seit 3 Wochen elektrisch und hab kein Warmwasser, weil meine 27 Jahre alte Gasheizung verreckt ist und die neue noch auf sich warten lässt ... aber mein Haus ist zumindest ganz und das neue Dach noch drauf.
Tja liebe Bahn AG 😜 so wird das nichts.
Streicht das AG heraus und investiert in marode Bahnstrecken, Züge usw. ... dann klappt das wieder mit
dem zuverlässig!
In diesem Fall, hat die Bahn, richtig reagiert.
Lieber 200 Schäden am Schienennetz, als 200 Verletzte oder sogar Tote.
Ist angekündigt worden, wenn man meint es ignorieren zu müssen sollte man im nachhinein nicht jammern.
Was die Bahn gemacht find ich gut, auch wenn ich nicht Bahn fahre.
Und hier noch einen großen Dank an die zahlreichen Helfer , welche oft auf "freiwilligen Wegen" für uns Alle tätig gewesen sind ! Klar war man nach dem Durchzug des Orkans gewappnet; hofft natürlich, dass man als Pendler gerade auf seiner Strecke keine Behinderungen vorfinden werde... Mit allen Umleitungen auf dem Heimweg am Abend habe ich viele Mehr-Kilometer machen müssen, dafür waren am nächsten Morgen viele Strassen wieder befahrbar > und somit ist "diese" Bilanz ist nicht bitter.