Hyundai i20: Dauertest, Bericht
Unser kleiner, roter Koreaner
Der Hyundai i20 im MOTOR-TALK-Dauertest: Auf Langstrecken schneidet der Kleinwagen überraschend gut ab. Dafür zeigt er in der Stadt die forenbekannte "Anfahrschwäche".
Quelle: MOTOR-TALK
Berlin - Ein halbes Jahr begleitet uns der Hyundai i20 bereits, als schlichter Kleinwagen für den Alltag - mit dem gewissen Extra an Komfort in Form der höchsten Ausstattungsstufe „Style“. Hier kommt unser erster Zwischenbericht.
Was ist besonders an diesem Auto? Die Frage ist beim i20 nicht leicht zu beantworten. Ihn zeichnet vieles aus, aber es sticht nur wenig hervor. Genau damit ist Hyundai in Deutschland sehr erfolgreich: Das Auto soll funktionieren, praktisch sein und eine lange Garantie haben. Aufregen muss es nicht, und deshalb unterlässt es der viertürige Hyundai i20 konsequent.
Vorn wie hinten bietet der i20 überdurchschnittlich viel Platz für einen Kleinwagen. Bei Verarbeitung und Materialien muss sich Hyundai hinter niemandem verstecken: Alles passt zusammen, nicht edel, aber gut, stabil und funktional. Das Fehlen jeglicher Extravaganz bedeutet auch, dass sich jeder sofort im i20 zurechtfindet – obwohl unser Testwagen ob seiner gehobenen Ausstattung sehr viele Knöpfe aufweist.
Gutes Navi, hakeliger Rückwärtsgang
Quelle: MOTOR-TALK
In punkto Variabilität leistet der i20, was von einem Kleinwagen erwartet wird: eine geteilte Rückbank nämlich. Ein doppelter Kofferraumboden kompensiert bei umgelegter Rückbank die Schwelle zwischen Rückenlehne und Ladefläche.
Das fest installierte Navi (1.200 Euro) gehört zu den besseren auf dem Markt. Intuitiv zu bedienen, schnell im Bildaufbau – das schafft leider immer noch nicht jeder Hersteller. Sehr störend: Beim Rangieren sperrt im Testwagen öfter der Rückwärtsgang. Da hilft nur, die Kupplung erneut zu treten, und noch einmal mit Gefühl den Gang einzulegen. Nicht immer besitzen andere Verkehrsteilnehmer genug Geduld für dieses Manöver.
Die Geräusche des 1,2-Liter-Saugbenziners hat Hyundai angenehm weggedämmt. Auf der Autobahn wünscht man sich zwar einen sechsten Gang (der ist bei den Benzinern erst ab 100 PS an Bord). Unterhaltungen bleiben trotzdem möglich. Generell ist der drehmomentschwache Benziner keine Offenbarung. „Es fühlt sich an, als habe man einen Motor aus den 90ern schallgedämmt und in ein modernes Auto implantiert“, schreibt MOTOR-TALKer „Peter 2609“ im Hyundai-Forum. Recht hat er.
Hat der i20 eine Anfahrschwäche?
Die meisten MOTOR-TALKer, die einen i20 gekauft haben, benutzen ihn als Zweitwagen und für die Stadt. Und sehr viele monieren eine auffällige „Anfahrschwäche“. Auch unser Testwagen nimmt im sehr kurz übersetzten ersten Gang das Gas schwach an und kommt erst im zweiten Gang in Schwung. Im ersten Gang zügig von der Kreuzung fahren, ist damit kaum möglich. Von Schwierigkeiten beim Einkuppeln können wir jedoch nicht berichten.
Quelle: MOTOR-TALK
Der Reisekomfort ist in Ordnung: Zwar könnte das Fahrwerk je nach Straßenzustand mal etwas weniger schaukeln und mal etwas weniger stoßen. Unter dem Strich stiegen wir jedoch auch nach längeren Etappen ohne Rückenschmerzen und Ohrensausen aus dem i20.
Wer mehr Power wünscht als aktuell erhältlich, kann den Hyundai i20 ab 2016 mit einem aufgeladenen Dreizylindermotor (100 oder 120 PS) ordern. Wünschenswert wäre, dass der neue Motor beim Verbrauch etwas kürzer tritt als unsere 84-PS-Version: Mehr als 7 Liter auf 100 Kilometer in der Stadt, das muss bei einem überschaubar motorisierten Kleinwagen nicht sein. Der Autobahnverbrauch mit rund 6,4 l/100 km ging in Ordnung.
Fazit
„Natürlich gibt es bessere Qualitätsanmutung, aber nicht für diesen Preis und mit dieser reichhaltigen Ausstattung, “ schreibt MOTOR-TALKer rubbel2 über seinen i20. Hyundai-typisch punktet der Kleinwagen mit einem vernünftigen Paket zum fairen Preis.
In der Basisversion (11.950 Euro) sind jedoch nicht einmal gegen Aufpreis Radio und Klimaanlage lieferbar. Daher beginnen die ernst gemeinten Listenpreise eigentlich erst bei 13.550 Euro für die „Classic“-Ausstattung. Die große Leidenschaft entfacht der i20 nicht, zugegeben. Aber als funktionalen Stadtwagen haben wir ihn dennoch lieb gewonnen.
Technische Daten: Hyundai i20
- Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Getriebe: Fünfgang-manuell
- Leistung: 84 PS (62 kW)
- Drehmoment: 121 Nm max. b. 4.000 U/min
- 0-100 km/h: 13,1 s
- Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
- Verbrauch: 5,1 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 119 g/km
- Länge: 4,035 m
- Breite: 1,734 m
- Höhe: 1,474 m
- Radstand: 2,570 m
- Leergewicht: 1.055 kg (zzgl. Sonderausstattung)
- Kofferraum: 326-1.042 l
- Basispreis: 11.950 Euro; Motorvariante: 14.050 Euro
- Testwagenpreis: 20.370 Euro
Quelle: MOTOR-TALK
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Quelle: MOTOR-TALK
"Auch unser Testwagen nimmt im sehr kurz übersetzten ersten Gang das Gas schwach an und kommt erst im zweiten Gang in Schwung."
Wie ist das möglich? Das Raddrehmoment im ersten Gang muss wesentlich höher sein als im zweiten.
Außer es wird hier elektronisch begrenzt. Was bei 100 PS aber keinen Sinn macht.
Hast du den verlinkten thread gelesen?
Nein, aber falls du ihn gelesen hast, erklär's mir in wenigen Worten.
Ahoi, koreanischer Polo für 20k euro... und dazu noch 1.2 L Motor.
Ich habe auch einen i20 in Yes! Gold-Ausstattung und bin sehr zufrieden! Es ist Nr.2 bereits (der erste ist nach 3 Monaten fremdverschuldet verunfallt worden mit Totalschaden) und ich kann auch sagen, dass die Anfahrschwäche im 1. Gang eher einer "Gedenksekunde" entspricht. Aber man gewöhnt sich dran. An sich ist das Auto top und für meine Fahrten nach Berlin auch echt sparsam (ich verbrauche mit Tempomat nur 5l/100km laut Bordcomputer!) und bin mit den 84PS auch echt zufrieden! Jetzt hat Nr.2 auch eine Start-Stopp-Automatik 😉
Ich bin froh, dass Auto zu haben und er ist recht sparsam, finde ich zumindest 😉
Der Wagen spricht mich in dem Segment am meisten an. Wäre ich auf der Suche nach einen Kleinwagen wäre der i20 (mit Turbomotor) meine erste Wahl.
Der i20 ist echt schön, aber ein Skoda Fabia bietet modernere Motoren und Getriebe.
Preislich ist das auch die gleiche Liga.
Ohne Turbo-Benziner ist der i20 für mich bisher leider uninteressant...
Wenn jemand sich einen 1.2 Motor mit 84PS kauft, dann weiß er doch vorher, was ihn erwartet, oder nicht ?
Ich finde das Auto gut, aber es würde mir nicht einfallen, ihn mit 1.2 Motor zu kaufen, der 1.4 sollte der richtige Motor für meine Frau (und mich) sein. Vor allem, weil der Verbrauch nur minimal höher ist, dafür aber eine anständige Leistung bringt.
Die neuen 3 Zylindermotoren werden natürlich für uns nicht in Frage kommen, da kein solcher Motor bei mir auf dem Hof kommt.
Bis auf die Probleme beim Anfahren kann ich beim i20 auch nichts bemängeln. Die qietschende Sitzlehne hat inzwischen von selbst Ruhe gegeben. Ich bin mit dem Auto bislang zufrieden. 😉
Weniger gut gefällt mir allerdings die Ignoranz, wenn etwas bemängelt wird. Weder der Händler, noch Hyundai Deutschland kümmern sich um Reklamationen. Erst unter Androhung empfindlicher Übel wird man tätig... So wird Hyundai bestimmt nicht die Nummer 1 in puncto Kundenzufriedenheit.
Ich fahre ihn hier auf Tenneriffa als Leihwagen. Hab schon über 10000 Km damit abgespult. Die Anfahrschwäche ist mir nicht aufgefallen, das Problem mit dem Rückwärtsgang auch nicht. Die Schaltwege empfinde ich als zu lang, bei den Serpentinenstraßen hier, muss man ja kräftig im Getriebe herumrühren. Das überraschend komfortable Fahrwerk fördert den Fahrspass auch nicht gerade. Trotz übler Straßen klappert oder knistert aber nichts - prima gemacht Hyunday. Bemängeln würde ich noch die schlechte Übersicht nach hinten und die unübersichtlichen Amaturen. Auch die Bedienung über Lenkstockhebel mag ich nicht. Ansonsten kann ich die Erfahrungen von Motortalk bestätigen. Für deutsche Straßenverältnisse sicher gut geeignet, hier auf der Insel würde ich mir was sportlich knackigeres wünschen.
Eigentlich finde ich den Wagen gar nicht sooo schlecht, aber 20.000 € Horror-Preis, gabs da nicht auch schon den Leon FR und den Focus ST mit 184/185 PS Diesel ?? Da würde ich mir NIEMALS so eine schlappe Krücke holen für soviel Geld !!!
Listenpreis!
Wer zählt sowas schon.
Nutzen wir das Gute an der EU und greifen zu einem EU-Fahrzeug...
Der Preis ist für weitgehende Vollausstattung. Rechne mal einen vergleichbaren Polo dagegen. Die YES! Sondermodelle gibt's übrigens mit sehr guter Ausstattung auch deutlich preiswerter.
Und wie schon gesagt wurde.. Die Listenpreise sind reine Theorie. Hyundai gibt gute Preisnachlässe und bietet attraktive Finanzierungsangebote.
zum Anfahrproblem: Kleiner Motor ohne Schwungmasse und damit man nicht mit zuviel Leistung anfährt, in diesem Fall Drehmoment eine el. Leistungsabschwächung zur Schonung der Antriebswellen. Muss nicht stimmen, kann aber.
Ein Bekannter fährt das Ding, einfach ein praktisches Nutzfahrzeug.