Die teuersten verlassenen Autos
Unsere Top 5 der teuersten verlassenen Autos der Welt
Es ist illegal, es ist umweltschädlich – und herzlos ist es sowieso. So Mancher stellt sein ausgedientes Auto einfach irgendwo ab und lässt es vergammeln, weil er keine Lust hat, es zur Schrottpresse zu bringen. In unseren Top 5 der teuersten verlassenen Autos liegen die Dinge allerdings etwas anders.
Der logisch denkende Mensch nimmt an, nur alte, kaputte, rostige Karren würden am Straßenrand oder im Nirgendwo abgestellt und „vergessen“ werden. Doch dem ist nicht so. Es gibt Menschen, die stellen ihre sündhaft teuren, raren, überaus gut motorisierten Luxusschlitten und Supersportwagen irgendwo hin – und holen sie nie wieder ab. Hier das Quintett der teuersten verlassenen Autos, zur Verfügung gestellt von unseren Kollegen von carthrottle.
Jaguar XJ220
Produziert zwischen 1992 und 1994, 542 PS
Als dieser Jaguar Le Mans Blue XJ220 vor drei Jahren inmitten der Qatari-Wüste entdeckt wurde, zeigte der Kilometerzähler nicht viel mehr als 900 Kilometer an. Bevor man den Jaguar in der Wüste entdeckte, soll er sechs Jahre zuvor in Beirut gesichtet worden sein. Was dazwischen passierte, wissen nur die Götter. Oder die Ölscheichs. Der nahezu nagelneue XJ220 gehörte zu einer streng limitierten Kleinserie von lediglich 281 produzierten Fahrzeugen. Der Preis betrug seinerzeit umgerechnet etwa 472.500 Euro. Heutzutage kann man einen der seltenen XJ220 mit etwas Glück für ca. 176.000 Euro bekommen.
Rolls-Royce Phantom
Produziert seit 1925, verschiedene Motorisierungen, 2003er Generation ab 460 PS
Der Phantom ist ohne Zweifel das Spitzenmodell der Marke Rolls-Royce. Wie unwürdig, dass ausgerechnet er verlassen inmitten von Müll und ohne Stoßstange neben den Gleisen einer russischen Vorstand-Bahnlinie entdeckt wurde. Den Rolls hatte sich, so viel konnte herausgefunden werden, eine Las-Vegas-Berühmtheit einzeln anfertigen lassen. Der Name dieses Sterns oder Sternchens ist nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass der Luxusschlitten später nach Russland verkauft wurde. Wer ihn wann und warum an den Bahngleisen abstellte, bleibt ein Rätsel. Ein neuer, unverbauter Rolls-Royce Phantom kostet heute ca. 323.000 Euro (ohne Mwst.)
Ferrari F40
Produziert zwischen 1987 und 1992, 479 PS
Während des ersten Golfkriegs gehörte ein Ferrari F40 zur gigantischen Luxusauto-Sammlung von Udai Hussein, Saddams ältestem Sohn. 2003 marschierten US-Truppen in den Irak ein, das US-Militär tötete Udai. Der F40 befand sich zu diesem Zeitpunkt angeblich in einer Werkstatt im Norden des Iraks. Dort blieb er nicht, denn zuletzt gesehen wurde der Superflitzer irgendwo in einer ländlichen Gegend des Iraks, abgestellt am Rande einer staubigen Straße. Gut gepflegte F40 kann man heute noch für ca. 412.000 Euro verkaufen.
Lamborghini Miura
Produziert zwischen 1966 und 1975, 370 PS
Der griechische Reeder und Multimillionär Aristoteles Onassis, berühmt durch seine Heirat mit John F. Kennedys Witwe Jackie, kaufte 1969 den braunen Lamborghini Miura S für seinen Freund, den „griechischen Elvis“ Stamatis Kokotas. Kokotas war nicht nur Pop-Barde, sondern auch ein versierter Rallye-Fahrer. Als irgendwann in 1972 der V12 den Geist aufgab, schickte man den Motor zu Lamborghini zur Reparatur. Der Miura ohne Motor sollte währenddessen in der Tiefgarage des Athener Hilton Hotels auf seinen Antrieb warten. Was er auch tat. 30 Jahre lang. Denn da keiner, auch nicht Kokotas, gedachte, Lamborghini für die Reparatur zu bezahlen, behielten die Italiener den Motor. Als der Miura 2012 – mit wieder eingesetztem Motor - versteigert werden sollte, wurden 395.000 Euro als Mindestpreis gesetzt. Die Gebote stagnierten bei 370.000 Euro. Der Lambo wurde nicht verkauft.
Ferrari Enzo
Produziert zwischen 2002 und 2004, 660 PS
In Dubai ist es illegal, Schulden zu haben. Bei Menschen mit Schulden, vor allem bei Auswanderern, ist es deswegen schon fast zum Trend geworden, Autos irgendwo mit Schlüsseln in der Zündung abzustellen, um dann auf Nimmerwiedersehen das Weite zu suchen. Der gefundene 1,06 Millionen Euro teure Ferrari Enzo ist das teuerste Opfer dieses besorgniserregenden Trends. Sein britischer Besitzer floh angeblich, nachdem er die Bußgelder für diverse Delikte nicht aufbringen konnte. Das Auto wurde daraufhin von der Polizei beschlagnahmt. Dabei kam heraus, dass der Enzo zusammen mit neun weiteren gestohlenen Fahrzeugen bereits von Interpol gesucht wurde. Der Fall ist noch nicht abgeschlossen.
Quelle: MOTOR-TALK
Mir als Autoenthusiast blutet das herz, wenn ich diese tollen Fahrzeuge so verwahrlost sehe. Aber in letzter Konsequenz bleibt für mich nur eine Frage offen: "Was ist eine Vorstandsbahnlinie"?
Das Vorstände eigene Luxuslimousinen, eigene Firmenjets und vielleicht auch in Russland eigene Züge haben, kann ich ja nachvollziehen, aber eigene Bahnlinien?
"Vorstandsbahnlinie" passt so gut ins Russen-Klischee, dass das Wort beim Korrekturlesen glatt durchgerutscht sein dürfte. Ich vermute mal, dass es sich um eine ganz profane, langweilige Vorstadtbahnlinie handelt. Trotzdem schade um den Rolli.
Grüße vom Ostelch
Bei uns steht auch schon seit einem Jahr ein CLS55 AMG in der Straße aus Rumänien.
Dieser wurde nicht bewegt und rostet vor sich hin, der arme Lack 🙁
Warum?? 🙁
Heute stand bei mir in der Tageszeitung ein Artikel über einen Peugeot der vor 2 Monaten einfach am Straßenrand abgestellt worden war. Natürlich haben sich die Behörden der Sache angenommen und erstmal wegen nichtbezahlter Versicherung die Plaketten entfernt. Der Halter wurde nun aufgefordert das Auto zu entfernen.
Aber mal ehrlich, wenn Ich ein Auto loswerden möchte stelle Ich es doch nicht neben eine vielbefahrene Bundesstraße. Selbst wenn man monatelang die Leasingraten nicht beahlt ist der Karren Zuhause doch am Besten aufgehoben. Man muss doch sowieso die austehenden raten bezahlen oder kann den Wagen bei entsprechen Arbeitslosenschutz zurückgeben, oder nicht?
Ich will nicht wissen welche Werte auf den Geländen deutscher Autohersteller herumgammeln, obwohl sie irgendwie bezahlt werden.
das ist nix anderes als viel Bargeld, was da auf der Straße rumliegt.
Ich versteh nicht warum niemand diese verlassenen Kisten , wie den Jaguar oder den Roll Royce, mitnimmt. Wenn es nicht mehr funktioniert, dann gibt es Schrotthändler, die sich auf solche Luxusschlitten spezialisiert haben und bestimmt gut dafür bezahlen würden.
Das ist ziemlich witzig und scheint nur für normale Bürger zu gelten. 😊
Ich gehe mal schwer davon aus, dass diese Fahrzeuge häufig in Verbrechen verwickelt sind und deswegen stehengelassen wurden.
Gebt mir die Koordinaten des Rolls :-) Ist ja schade den da liegen zu lassen hahahaha
Typisch Mann oder Frau dem das Geld nur noch aus allen Loechern rauskommt und nicht wissen was damit anfangen....
PS: Nehme gerne jegliche Spende an :-) Auch wenns nur ne viertel Million ist ;-)
Melds doch mal der Polizei? Vielleicht in Rumaenien gestohlen und in Deutschland verloren lol...
Guten Abend,.... Ich wage zu widersprechen. Das teuerste jemals von Menschen gebaute Auto ( Fahrzeug ) steht auf dem Mond. Es wurde dort zurueckgelassen. Und sogar daran hegen manche ( berechtigte ) Zweifel. Beste Gruesse.
Dafür, dass nur 281 Jaguar XJ220 gebaut wurden, ist der Gebrauchtwagenpreis von 176.000 € echt günstig.
Interessanter Beitrag. Vor einiger Zeit habe ich etwas Ähnliches entdeckt - einen Mercedes 300D Turbo W124, der in einer Ecke steht, in die eigentlich niemand kommt und die niemand findet, der nicht weiß, wo das genau ist, oder der sich verfährt und ursprünglich ein anderes Ziel hatte. Weniger wertvoll, aber ebenso faszinierend, finde ich. Bestimmt steht der immer noch dort herum; ich schaue morgen mal nach. Wollte sowieso eine Wanderung unternehmen, da bietet sich das doch an.
Typische Reaktion aus der industrialisierten Welt: Blogartikel schreiben. Ein normaler Mensch würde doch da die Ärmel hochkrempeln und Teile versteigern. 😆
@Dr. Shiwago, Zum XJ220 gibt es bei thetruthaboutcars.com einen nur wenige Wochen alten, sehr interessanten Kommentar. Kenne den Wagen eigentlich nur vom Amiga und einer Sichtung in London vor über zehn Jahren...
Lieb Gruss
Oli