Unbeliebte Autos
Unsere Top 5 der unbeliebtesten Autos
Jeden Tag werden in Deutschland im Schnitt rund 8.000 Neuwagen verkauft. Doch während einige Modelle begehrt sind wie Mamas warmer Apfelkuchen, stehen andere wie Gammelgulasch auf dem Hof.
VON MT-Reporter MICHAEL SPECHT
Ladenhüter sind für die Autohersteller so beliebt wie Wurst drei Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatum. Klar, die Entwicklung eines neuen Modells kostet Hunderte Millionen Euro, es auf den Markt zu bringen weitere Kohle. Doof, wenn das Auto dann da ist, aber es kaum einer kauft. So wie dieses Quintett.
Bei unserer Top-5-der-Ladenhüter haben wir teure Exoten von Bentley, Bugatti, Aston Martin und Co. ausgeklammert. Genauso die Autos von Marken, die hierzulande kaum noch vorhanden sind, wie Lada, Daihatsu und Lancia. Das Gleiche gilt für Auslaufmodelle wie den Renault Latitude oder den Citroen C6.
Unsere MOTOR-TALK-Top-5 der Ladenhüter
Toyota Urban Cruiser
Viel gute Kritik hat es für den seit 2009 angebotenen Toyota Urban Cruiser wenig gegeben. Deshalb überrascht es kaum, dass der kleine Crossover meist im Autohaus parkt. Im vorigen Jahr brachte es der Urban Cruiser auf 155 Neuzulassungen. Damit liegt er sogar hinter einem Ferrari 458.Was ist der Grund für diesen Misserfolg? Vielleicht hat Toyota den Urban Cruiser zu sehr auf Lifestyle getrimmt. Dazu passt weder das biedere Design, noch bietet das Auto Extravaganz. Im Gegenteil. Der Urban Cruiser kann nicht mehr als andere Kompakte und das zu einem viel zu hohen Preis. Wer ihn als Diesel mit ein paar Extras bestellt, zahlt 25.000 Euro. Dafür gibt es wirklich mehr Auto.
Subaru Impreza
Subaru glänzte in Deutschland noch nie mit großen Stückzahlen. Die Japaner feiern schon das Erreichen der 10.000er-Marke ausgelassen mit Sake – mit allen Modellen wohlgemerkt. Der Impreza fand 2012 gerade 172 Neukunden. Ein Exot, ohne Frage.Woran das liegt? Am Design? Das ist Geschmacksache. Stattdessen mangelt es dem Impreza an Bekanntheit. Wer hat in der Golf-Klasse schon die Marke Subaru auf der Shopping-Liste?
Das ist schade. Denn der mindestens 20.990 Euro teure Impreza ist ein gutes Auto. Der Vierzylinder-Boxer läuft ruhiger als ein Reihenmotor. Am Fahrkomfort gibt es nichts zu rütteln.
Und wer Allrad-Antrieb mag, kriegt ihn auch. Nicht umsonst ist Subaru der weltgrößte Hersteller von Allrad-Pkws. Gerade hat Subaru den Impreza überarbeitet. Nützen wird es wohl wenig.
Honda Insight
Öko? Nein, danke. Zu diesem Schluss verleiten die Stückzahlen des Hybridmodells Honda Insight. Gerade 256 Modelle verkaufte Honda davon im vergangenen Jahr. Obwohl die zweite Generation aussieht wie ein Auto (während der erste Insight mit seiner Stromlinienform und den abgedeckten hinteren Radhäusern an ein Liege-Fahrrad erinnerte).Beim Antrieb bleibt Honda beim Mild-Hybrid-System. Das heißt: Der Elektromotor kann den Benzinmotor unterstützen und beim Bremsen die erzeugte Energie zum Laden der Batterie nutzen. Elektrisch fahren? Fehlanzeige. Zudem heult und nervt die stufenlose Automatik beim Gasgeben.
Dass die Absatzkurve des mindestens 20.490 Euro teuren Honda Hybrid bald nach oben klettert, ist mit Blick auf den deutlich besseren Toyota Yaris Hybrid ziemlich unwahrscheinlich.
Citroen C8
Seine besten Jahre hat der Citroen-Van C8 hinter sich. 2012 entschieden sich 405 Käufer für den französischen Familientransporter.Das liegt zum einen am Alter. Der Wagen stammt aus einer Kooperation mit Fiat, Lancia und Peugeot, der Nachfolger kommt 2015 – allerdings ohne die italienischen Partner.
Zum anderen leidet der C8 unter Konkurrenz aus dem eigenen Haus. Denn der Citroen Grand C4 Picasso ist günstiger und beinah genauso praktisch.
Generell sind große Vans aktuell out. Schließlich sind sie teurer, verbrauchen mehr und fahren sich unhandlicher. Das spürt Citroen bei dem ab 31.550 Euro erhältlichen C8 sehr.
Renault Wind
Man muss wirklich schmunzeln, wenn man Renaults einstige Ankündigungen zum Mini-Cabrio Wind liest: Von „modernem“ Design ist die Rede und von einem Auto, das „neue Maßstäbe“ setzt. Zudem soll er "die Blicke der Passanten auf sich“ ziehen.
Zumindest Letzteres tut das kleine Cabrio auch. Allerdings nicht so, wie sich Renault das gedacht hat. Denn das Design des Wind ist ziemlich extravagant und damit nicht massenkompatibel. Immerhin haben sich 628 Käufer für das kleine Cabrio auf Twingo-Basis entschieden, das es ab 17.200 Euro gibt. Jede Wette, dass ein Nachfolger nicht in Planung ist.
Quelle: MOTOR-TALK
stimmt......also viele habe ich von den 5 Modellen noch nicht auf der Straße gesehen.
Coole Liste, und für solche Entscheidungen sind seinerzeit Manager hochbezahlt worden!😕
Extrem heftig: Der Citroen C8, danach der Ranault "Wind".
ich find den c8 jetzt nicht so schlimm....der ist ja zumind optisch ganz gefällig.
der wind ist heftig, vor allem wirkt der in natura noch viel hässlicher als auf bildern.....man hat das gefühl er sei von menschen entwichelt worden, die lieber mit dem rad fahren und autos blöd finden
Interessant, dass grosse Vans "out" sind. Das merkt man auch im Gebrauchtwagenmarkt. Familien sind vielleicht generell kleiner geworden, sieben Sitze bekommt man inzwischen auch auf kleinerem Areal. Und wenn man mal was grosses transportieren muss, borgen sich wohl alle mal irgendwo was aus. Schade, denn Autos wie der C8, Mitsubishi Grandis oder Toyota Previa sind imho bemerkenswerte Alleskönner.
Den Renault kenne ich gar nicht, der Impreza ist wohl eher in der Schweiz, Norwegen und anderen bergigen Ländern beliebt. In Deutschland gibt es ja genau dort, wo es hügelig wird, die grossen deutschen Produzenten. Da ist es vielleicht Blasphemie, auf einen Subaru zu setzen?
Der Insight ist wohl mehr ein Auto für die Amerikaner. Sieht aus wie ein Prius, ist wie ein Prius, fährt sich nur angeblich besser. Da wären wir wieder bei den heimischen Produzenten, die das Prädikat "dynamisch" für sich beanspruchen. Autos verkaufen in Deutschland ist eben nicht leicht, solange die Autos nicht deutsch sind.
Lieb Gruss
Oli
Was hie rnur alle gegen den Renault Wind haben, ist der einzige im Quintett der mir auch nur ansatzweise gefällt. 😆
Die Deutschen rennen doch viel zu gerne in Werkstätten! Würden doch ihre ganze Freizeitbeschäftigung gefährden, wenn sie sich einen Subaru kaufen ... 😆
Also den Wind hab ich schon oft gesehen. Kann mir gar nicht vorstellen, dass der nur 600 mal verkauft wurde.
Den Insight kenne ich als einzigen aus eigener Erfahrung. Und ich weiß daher, daß hier mal wieder Schwachsinn geschrieben wird: Das Getriebe heult nicht und elektrisches Fahren ist damit sehr wohl möglich - auch wenn der Elektromotor dabei den Verbrenner mit antreibt.
😆 Genial geschlußfolgert und gut auf den Punkt gebracht. Genau deswegen haben viele "echte" Japaner wenig Chancen hierzulande. Da kann man Werkstattbesuche planen (Wartungstermine), aber wird nicht zwischendurch vom Auto in die Werkstatt "gebeten". Der Deutsche ist wohl zu sehr Abenteurer, um darauf zu verzichten 😆
Typisch deutsche Dicht der Dinge *gähn*. Beim Golf kann man sich halt sicher sein, dass einem der Nachbarn für die gute Autowahl auf die Schultern klopft. Und das ist in den Wüstenrot-Siedlungen immer noch das Mass der Dinge.
Amen
Und ich dachte der C8 wäre schon längst eingestellt worden 😕
Den Wind durfte ich schonmal fahren. Ist ein spaßiges Auto wobei ich zugeben muss das er vom Design her wirklich extrem extravagant ist.
Das Subaru hier keinen Stich landet wundert mich nicht. Da fehlt einfach das "Image" auf das wir Deutschen so abfahren. Das ist mehr was für die Japan affinen Kunden hier in Deutschland.
Insight und Urban Cruiser würde ich einfach mal als zu gewagt für den Deutschen Markt bezeichnen.
Den Urban Cruiser sieht man wirklich extrem selten und die Insights die ich bis jetzt gesehen habe, kann ich an einer Hand abzählen. Beim Urban Cruiser krankt es vermutlich wirklich am Konzept und der Optik.
ich fahr jetzt seit 10 jahren audi und kann mich an keinen ausserplanmäßigen werkstattaufenthalt erinnern... 😉
Der Subaru Impreza ist der "lebende" Beweis, dass sich ein gutes Auto nie über Stückzahlen definieren lassen kann.
cheerio
Man muss das immer in Relation zur Konzeption dieser Fahrzeuge sehen - das sind anders als Golf, Astra, 3er-BMW oder Ford Mondeo keine von vorn herein für den Massenmarkt bestimmte Autos, sondern Produkte, die gezielt in Nischen plaziert wurden und naturgemäß nicht diese Kundenkreise haben, die etwa irgendwelche Volumenmodelle bieten.
Der Toyota Urban Cruiser ist eine Mischung in einem Segment, das Markterfolge ohnehin kaum forciert; ein kleiner Crossover mit Lifestyle-Anspruch ist eben nichts für die breite Masse. Auch andere Interpretationen solcher Konzepte bleiben meist außen vor. Zudem ist er eben einfach zu teuer für das, was er kann. Wer "cool" sein mag, kauft sich eben keinen Toyota, der null Prestige versprüht; eine saubere Verarbeitungsqualität allein reicht nicht!
Der Subaru Impreza ist ein Mittelweg - er ist solide, aber er kann weder die Allrounder-Eigenschaften des Golf perfekt umsetzen, noch ist er ein wirklich brauchbarer Allradwagen für Jäger und Förster. Das Fahrzeug ist perfekt verarbeitet und für Technikfreaks ein Leckerbissen in der Kompaktklasse; angesichts der Komplettausstattung geht der Preis wahrlich in Ordnung - aber auf der anderen Seite ist der Impreza ein Mittelweg eben: Wer einen Subaru will, wählt meist den Subaru schlechthin, den Legacy, und wer einen braven Kompakten will, der kauft sich eher einen Golf/Focus/Astra etc. und sucht weder nach Allradantrieb noch nach Subaru. Dazu das geringe Händlernetz und die unglückliche Konstellation, dass Subaru oft als kleine Zweitmarke angeboten wird. Dennoch: Der Impreza ist ein faires Angebot und seinen Preis wert!
Der Honda Insight hat einen Todfeind: Den Toyota Prius, der inzwischen Kultstatus erlangt hat. Von den Fakten her ist der Insight wirklich bestimmt nicht schlecht, aber der Prius ist ihm einfach in jeder Disziplin überlegen - zudem hat Toyota seinen Hybrid-Schützling angemessen beworben, während der Insight eigentlich eher in der hinteren Ecke des Honda-Autohauses schlummert. Hier liegt es nicht an mangelnden Qualitäten, sondern viel er am Versagen des Marketings und an der Existenz eines direkten Konkurrenten, der alles ein bisschen besser kann!
Der Citroen C8 ist ein veraltetes Auto, und das merken die Kunden einfach. Er ist 2001 auf den Markt gekommen, also im Grunde eine 90er-Jahre-Entwicklung. Das ist sein einziges Problem - vor Jahren ist der C8 eigentlich recht gut verkauft worden, auch wenn Citroen im Van-Segment nie auf besonders hohe Stückzahlen kam: Gemessen an Citroens Standard ist der C8, als er recht frisch auf dem Markt war, jedoch gut gegangen.
Der Renault Wind ist ein Fahrzeug für Leute, die das Besondere lieben, und das erklärt auch schon, wieso der so selten verlangt wird. Renault hat den Wind aber auch nicht als Fahrzeug für die breite Masse konzipiert, sondern viel eher als Nischenprodukt.
Ja, in meiner Gegend sehe ich auch zwei Stück von denen. Gefallen tut er mir optisch allerdings nicht.
cheerio