Abgas-Debatte: DUH wirft Daimler Verbrauchertäuschung vor
Unterlassungsklage gegen Daimler
Die DUH verklagt Daimler wegen Verbrauchertäuschung. Es geht um zu hohe Abgaswerte. Dieter Zetsche dementiert die Vorwürfe, doch die Aktionäre sind besorgt.
Berlin - Auf der Hauptversammlung von Daimler sorgte Dieselqualm für Unruhe unter den Aktionären. Denn Daimler hat zwar bisher keinen Abgas-Skandal, aber zumindest eine Abgas-Debatte. Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment sprach am Mittwoch von "enormen Klage- und Reputationsrisiken für die gesamte Automobilindustrie".
Hintergrund ist eine nun eingereichte Unterlassungsklage wegen Verbrauchertäuschung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen den Autohersteller vor dem Stuttgarter Landgericht (Az. : 34 O 21/16 KFH). Daimler-Chef Dieter Zetsche erwiderte auf Klagen und Beschwerden von Umweltorganisationen: "Diese Vorwürfe weisen wir entschieden zurück."
Die Umwelthilfe wirft Daimler vor, Verbraucher mit Werbung für saubere Dieselmotoren der Mercedes C-Klasse 220 CDi in die Irre zu führen. Der Verein kritisiert eine Einrichtung, die in einigen Dieselmotoren dafür sorgt, dass die Abgasnachbereitung in bestimmten Temperaturbereichen heruntergeregelt wird. Hersteller wie Daimler begründen das mit dem Schutz von Bauteilen, der in den rechtlichen Vorgaben vorgesehen sei. Eine Daimler-Sprecherin sagte: "Die Klage wurde uns inzwischen zugestellt, wir halten sie für unbegründet."
C-Klasse fällt mit erhöhten Abgaswerten auf
Die DUH bezieht sich auf den Test einer C-Klasse 220 CDi Bluetec. Bei einer Überprüfung des niederländische Umweltministeriums stieß das Mittelklassemodell ungewöhnlich viele Schadstoffe aus: Im innerstädtischen Straßentest wurde der Normwert um mehr als das Zehnfache überschritten. Auch in den USA droht dem Hersteller ein Gerichtsverfahren.
Die DUH hatte den Entzug der Typgenehmigungen für das C-Klasse-Modell gefordert und in einem Gutachten die Praxis für nicht rechtens erklären lassen. Auch ein von den Grünen in Auftrag gegebenes Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages stellt das Herunterreglen der Abgasreinigung zum Bauteilschutz in Frage.
Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte am Mittwoch, die Fahrzeuge seien auf Basis der geltenden Rahmenbedingungen in den einzelnen Regionen zertifiziert und zugelassen. "Im realen Fahrbetrieb können Abweichungen im Vergleich zu den zertifizierten Normwerten auftreten." Das sei keine Manipulation, sondern Folge der vorgeschriebenen Messverfahren. Rückstellungen für mögliche Schadenersatzzahlungen seien bislang nicht gebildet geworden. Das eigentlich zuständige Kraftfahrtbundesamt hat sich bisher nicht zu dem Sachverhalt geäußert.
Kritik an Aufsichtsratpersonalie
Kritisch sahen einige Aktionäre die Wiederwahl von Aufsichtsratschef Manfred Bischoff. Der 73-Jährige soll für weitere fünf Jahre in dem Kontrollgremium sitzen. "Bei einer möglichen Staffelstabübergabe an Herrn Zetsche auf der Hauptversammlung 2021 werden Sie kurz vor Ihrem 79. Geburtstag stehen", kritisierte Fondsmanager Speich von Union Investment. "Das ist keine gute Corporate Governance, eine vorausschauende Nachfolgeplanung sieht anders aus."
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Hat doch gestern frontal21 nachgewiesen, dass die C-Klasse den Adblueverbrauch abschaltet.
Wer es nicht gesehen hat: http://webapp.zdf.de/mediathek/page/beitrag?aID=2710938&cID=460
Dürfte ein interessanter Prozess werden.
Wer hätte das gedacht? 😆
Man hätte es sich ja denken können, VW hat`s getan, dann werden
Andere früher oder später auch Irgend Etwas machen. Jetzt hat es
Mercedes erwischt, es werden Weitere folgen, prophezeie ich jetzt mal,
ohne Angst, das ich widerlegt werde.
Unser sparsamer Diesel ( ÖLBRENNER geschimpft ) entwickelt sich mit
immer schnelleren Schritten, seinem unsauberen ENDE entgegen. Die
heute geforderte Abgasreinigung mit immer strengeren Werten, stellt
die Hersteller vor immer größere Probleme. Ich denke mal, das Ende
des Diesel`s wird absehbar werden.
Meine Schwarzmalerei dabei, entspricht aber meiner Ablehnung des
Diesels, schon von seiner "Dreckschleuderei" her. Somit regt Euch nicht
auf, ich werde auch nicht HURRA rufen, sollte ich Recht behalten.
Ein JEDES hat seine ZEIT, die des Diesels ist dem Ablauf nahe.
Das Ende ist nah- tut Buße! Hört auf die Propheten und die Stimme des Herrn! (Wo steckt eigentlich Vox Dei wenn man ihn braucht?)
Wenn es ein Weltkonzern wie Volkswagen nicht legal einhält, werden es andere wohl auch nicht können . (Renault-espace mit dem 30 fachen wert)
Villeicht liege ich falsch mit meiner Meinung aber es ist unrealistisch das ein Konzern mit so vielen Marken, Suzuki aufkaufen will um den Durchschnitts CO2 wert in ihrer Markenpalette zu drücken.
Deshalb sind die Fahrzeuge auch immer größer, damit es Ihnen erlaubt ist höhere co2 werte zu haben.
Auch wenn es dauert, wird es sich von alleine aufklären.
Wer an die Zahnfeh glaubt, der glaubt auch das Volkswagen der einzige Verein ist der so gehandelt hat, auch wenn villeicht nicht ganz so dreist (mittels Software die Messungen unterbricht).
Solche Drecksschweine. Hauptsache den Gewinn maximieren. Ich denke am Kapitalismus muss sich was ändern.
Bei Mercedes hat sich in der Realität von Euro 5 auf Euro 6 gar nichts geändert. Euro 5 wurde ja schon früher getestet. Beide emittieren etwa 650 mg/km.
Man sieht hier wie wichtig solche Organisationen wie die DUH sind. Es muss einfach einen gewissen Gegenpol zum Lobbyismus geben und genau diese Funktion erfüllen solche Organisationen. Egal ob DUH, Greenpeace oder Attac.
Ich möchte mal wissen, von welchen Leuten oder Vereinigungen die DHU gesteuert wird.
Glaubst du die wollen absichtlich die Wirtschaft schädigen? Solche Fehlentwicklungen müssen aufgedeckt werden. Je früher desto besser, weil dann der Schaden geringer ist.
Der Corsadiesel ist ein Verschwörungstheoretiker. Solche Leute kann man auch nicht durch Fakten von ihrer Meinung abbringen.
@CorsaDiesel
Na von wem schon, von Grünen Lobbyisten, Umweltverbänden, BUND etc.
Die müssen ihre Daseinsberechtigung natürlich auch ab und zu unter Beweise stellen.
Erst einmal abwarten, ob hier nicht wieder genauso gestümpert wird wie bei dem Versuch, dem Hersteller Opel Abgas-Manipulationen nachzuweisen. Gesundes Mißstrauen ist nach dieser ersten Vorstellung schon angebracht.
Und sie tun ja nur schrecklich schlechtes. Ich finde, dass es gut ist, dass solche Vereine wie DUH immer mal wieder den Finger in die Wunde legen um den Sumpf aus Konzern-Gesetzgeber-Spetzln etwas trockener zu legen. Eigentlich könnte man meinen, dass es im Interesse der Kunden wäre, was DUH und Co. machen - aber offenbar verstehen das nicht alle so.
Fein, bald mal wieder ein guter Zeitpunkt Aktien nachzukaufen...
Moderne DI-Benziner stossen bis zu 10 mal mehr Feinstaub aus wie moderne Diesel. Ist deren Zeit jetzt auch vorbei? Nicht immer alles nachplappern was die Medien raus hauen. Da wird jedes mal eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Vorgesterns wars Feinstaub beim Diesel, gestern wars CO2, heute sind es Stickoxide beim Diesel und morgen Feinstaub beim Benziner. Hauptsache der Hersteller verkauft seine neue und "saubere" Technik.