24h Le Mans 2017: Der Vormittag

Update: Auch Lotterers Porsche fällt aus

MOTOR-TALK

verfasst am Sat Jun 17 13:07:30 CEST 2017

Das 24h-Rennen von Le Mans zeigt erneut: das beste Auto ist nicht das schnellste, sondern das, das 24 Stunden fährt. Toyota hat am Vormittag keine Siegchance mehr.

In den Porsche-Kurven kommen die Autos aus der Nacht und fahren in den Tag
Quelle: MOTOR-TALK

Update 18.6. 12:00

Das gibt es nicht. Lotterers bis eben führender Porsche mit der Startnummer 1 kommt nicht zurück. Aktuell führt Jackie Chan Racing mit Thomas Laurent am Steuer, ein LM-P2-Auto. Der verbliebene Porsche mit Brandon Hartley am Steuer hat zwei Runden Rückstand, ist aber viel schneller. Noch 3 Stunden hat er Zeit, aufzuholen. Der verbliebene Toyota mit Nakajima am Steuer hat 11 Runden Rückstand.

Update 18.6. 11:30

Kein Öldruck mehr! Das führende Fahrzeug mit der Nummer 1 rollt unter der Dunlop-Brücke aus. Der Pilot André Lotterer bekam die Anweisung, den Motor sofort abzustellen. Der anschließende Versuch, rein elektrisch an die Box zurückzukehren, könnte wie schon bei den Toyotas fehlschlagen. Solange sich der Fahrer nicht weiter als zehn Meter vom Auto entfernt, gilt das Rennen noch nicht als beendet.

Update 18.6. 09:30

Man erinnert sich an Sepp Herberger: Der Kurs ist zwar nicht ganz rund, aber das Rennen dauert 24 Stunden. Und der größte Gegner ist nicht die Konkurrenz, sondern das Rennen selbst. Das musste das Toyota-Team bei der 2017er Auflage des Langstrecken-Klassikers von Le Mans erneut erfahren.

Am Abend des ersten Renntages fuhren die Japaner den beiden Porsche noch gehörig um die Ohren. Startnummer 2, gelenkt vom Team um Timo Bernhard, hatte eineinhalb Stunden in der Box gestanden, Startnummer 1 um André Lotterer kämpfte vorn auf fast verlorenem Posten gegen die offenbar schnelleren Toyota-Hybriden.

Am Morgen ist davon nichts mehr übrig. Die zwei führenden japanischen LMP-1-Renner sind ausgeschieden. Wegen technischer Probleme ging es nicht mehr weiter. Lotterers Porsche führt die Königsklasse des Langstreckensports souverän an. Ein Toyota ist zwar noch dabei, hat aber 27 Runden Rückstand. Abgerechnet wird zwar erst um 15:00. Aber es sieht alles danach aus, als würde das Porsche-Team mit viel Glück seinen Titel verteidigen.

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Le Mans - Der Mythos lebt. Aber nach zwei wenig erfolgreichen Jahren stieg Audi nach der Saison 2016 aus dem WEC-Sport aus. Bei der 85. Auflage des 24-Stunden-Sprintrennens bleibt so nur noch der Zweikampf zwischen Toyota und Porsche. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius gehen Fahrer und Autos an ihre Grenzen. Der neue Formel-1-Boss Chase Carey wird um 15:00 Uhr das Rennen freigeben.

Eurosport überträgt Teile des Rennens. Einen Livestream der FIA gibt es hier. Zusätzlich stellt Porsche Onboard-Perspektiven aus allen Werksautos bereit.

Le Mans ist ein 24-Stunden Sprintrennen

"Das wird keineswegs nur ein Duell gegen Toyota. Der härteste Gegner ist und bleibt das Rennen selbst", sagt Porsche-Projektleiter Fritz Enzinger. Den Respekt vor den über 5000 Rennkilometern bei Tag und Nacht und Geschwindigkeiten von über 330 Stundenkilometern dürfe nie verloren gehen. "Es gibt keine Garantien, es kann immer alles passieren", sagt Enzinger.

Porsche musste schon vor dem Rennen einen Rückschlag in Kauf nehmen. Das Werksteam setzt wegen Sparmaßnahmen nur noch zwei statt drei 919 Hybrid ein. Das ist ein nicht zu unterschätzender Nachteil. Die Audi-Mannschaft hätte 2011 ohne ein drittes Auto nicht gewinnen können.

2016: Toyota verliert den Sieg in der letzten Runde

Porsche tritt als Titelverteidiger an und will den dritten Hattrick
Quelle: MOTOR-TALK
Toyota hat diese schmerzhafte Erfahrung im vergangenen Jahr erlebt, als das führende Auto zu Beginn der letzten Runde plötzlich stehen blieb und Porsche so den nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg holte. Die Schwaben peilen den dritten Hattrick nach 1983 und 1998 an. Für den Rekordhalter wäre es der 19. Gesamtsieg in Le Mans.

Von solchen Zahlen kann Toyota nur träumen. Mit Unterbrechungen engagieren sich die Japaner seit 1985 bei dem weltbekannten Rennen, gewonnen haben sie es aber noch nie. Toyota setzt in diesem Jahr sowohl finanziell als auch technologisch alles auf Sieg. Nur bei einer kühlen Kleinigkeit hat Toyota gespart: Als eines von insgesamt zwei Teams im gesamten Starterfeld verzichten die Japaner auf eine Klimaanlage. Steigt die gefühlte Temperatur auf mehr als 32 Grad Celsius, kann die Rennleitung die Stints pro Fahrer auf 80 Minuten begrenzen. Toyota müsste damit bei jedem Boxenstopp den Fahrer wechseln.

2017: Toyota schneller als Porsche, Rekordrunde im Qualifying

Im Qualifying deutete Toyota die eigene Stärke bereits an. Der frühere Formel-1-Fahrer Kamui Kobayashi erzielte auf den 13,629 Kilometern eine Rekordzeit von 3:14,791 Minuten. Sein Landsmann Kazuki Nakajima bescherte Toyota die komplette erste Startreihe. Dagegen musste sich Porsche mit der zweiten Startreihe und den Plätzen drei und vier begnügen. Hier starten unter anderen die beiden deutschen Le-Mans-Sieger Timo Bernhard und Andre Lotterer.

Zu den prominentesten Le-Mans-Teilnehmern gehören in diesem Jahr als Debütanten Formel-1-Rekordstarter Rubens Barrichello aus Brasilien und der französische Fußball-Weltmeister Fabien Barthez. Auf dessen Auftritt sind vor allem seine Landsleute unter den rund 200.000 erwarteten Zuschauern gespannt.

Nach dem Ausstieg von Audi wird das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein Zweikampf zwischen Toyota und Porsche
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Rekordzeit in Le Mans: Kamui Kobayashi fuhr die 13,629 Kilometer in 3:14,791 Minuten
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Schon im Warm-Up deutet Toyota an, welche Pace sie gehen können
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Porsche tritt als Titelverteidiger an und will den dritten Hattrick
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In Le Mans fahren Prototypen mit GTE-Autos auf einem Kurs. Die Geschwindigkeitsunterschiede bringen Spannung ins Feld
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Extremer 911er: Beim Werks-911 RSR dreht Porsche den Antriebsstrang um und setzt einen komplett neu entwickelten Motor ein
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Der Gulf-Porsche hat den Boxer noch im Heck
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Der Ferrari 488 GTE zählt mit seinem 3,9-Liter-BiTurbo-V8 zu den leiseren Autos im Feld
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Der Porsche 911 RSR hingegen schreit wie ein Prototyp
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Wieder stark, aber auch stark zugeschnürt: Die schnellste Chevrolet Corvette geht als sechstes GT-Auto ins Rennen
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Die LMP2-Fahrzeuge sind pro Runde ungefähr 10 Sekunden langsamer als die LMP1-Prototypen
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Aston Martin überraschte mit dem Vantage V8 und fuhr in der GTpro-Klasse die schnellste Qualifikationszeit
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Ein technisches Kunstwerk: Der V4 aus dem Porsche 919 Hybrid
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Porsche will die Trophäe am Sonntag wieder mit nach Stuttgart-Zuffenhausen nehmen
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Als Spekulationsobjekt eigentlich viel zu schade: Porsche 911 R
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Das Team Rebelion-Racing bei der Fahrerparade im Stadtzentrum von Le Mans
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Le Mans Legende Derek Bell fährt als Botschafter bei der Fahrerparade vorneweg
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Fahrerparade, Le Mans 2017
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Der ehemalige französische Nationaltorhüter Fabien Barthez gibt gut gelaunt Autogramme. Er startet in der LMP2-Klasse
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Die Porsche-Mannschaft in weiß will den Hattrick. Die anderen sollen publikumswirksam mitwirken: Patrick Dempsey, Jacky Ickx, Derek Bell und Mark Webber
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Le Mans 2017
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24h-Rennen Le Mans
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24-Stunden-Rennen von LeMans: Der Morgen bricht an
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Kann ein LMP2-Auto die 24-Stunden von LeMans 2017 gewinnen?
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Gelbe Scheinwerfer: GT-Autos, weiße Scheinwerfer: Prototypen
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Quelle: dpa