Teslafahrer stoppt führerlosen Wagen mit waghalsigem Manöver
Update: Tesla übernimmt Reparaturkosten
Auf der A9 bei Garching stoppte ein Teslafahrer ein außer Kontrolle geratenes Auto. Er setzte sich mit seinem Model S davor und brachte es sicher zum Stillstand.
Garching - Autopilot mal anders: Ein Teslafahrer hat in München einen außer Kontrolle geratenen Wagen gestoppt. Mit dem eigenen Auto. Laut der Feuerwehr hatte der Mann am gestrigen Abend auf der A9 nahe der Anschlussstelle Garching-Süd einen vor ihm in Schlangenlinien fahrenden Wagen bemerkt. Er überholte und sah, dass der Fahrer sein Auto offensichtlich nicht mehr unter Kontrolle hatte.
Der Teslafahrer alarmierte zunächst die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Anschließend setzte er sein Model S vor den praktisch herrenlosen Wagen und ließ diesen auffahren. Dann verringerte er die Geschwindigkeit, schließlich kamen beide Autos zum Stehen. Der Unglücksfahrer hatte laut Feuerwehr eine schwere Erkrankung und kam in ein Krankenhaus.
"Das hätte ein extrem schwerer Unfall werden können - gerade im Berufsverkehr", zollte ein Feuerwehr-Sprecher dem Retter Lob. Mit seinem Einsatz habe der Mann "unglaubliche Courage" bewiesen. Auch habe er bei seiner Rettungstat in Kauf genommen, dass sein Auto beschädigt wird.
Ein vergleichbarer Fall passierte im April 2013 bei Karlsruhe: Dort verhinderte ein Autofahrer wohl ebenfalls einen schweren Unfall und rettete drei Frauen. Damals war bei dem Wagen an einem Gefälle die Bremse ausgefallen und es brannte. Der Mann überholte, setzte sich mit seinem Wagen davor, bremste ab, bis sich die beiden Autos berührten und brachte das Auto der Frauen auf dem Standstreifen zum Stehen.
Elon Musk will Reparatur bezahlen
Die Nachricht des mutigen Autofahrers schaffte es bis ins Silicon Valley: Tesla-Chef Elon Musk teilte auf Twitter einen Artikel des Autoblogs "Jalopnik" und schrieb dazu: „Glückwunsch an den Tesla-Besitzer, der Schaden an seinem Auto in Kauf nahm, um ein Auto mit einem bewusstlosen Fahrer zum Stehen zu bringen".
In seinem nächsten Tweet verspricht der Tesla-Chef eine Gratis-Reparatur des Model S: "Aus Anerkennung stellt Tesla alle Reparaturkosten zur Verfügung, ohne Bezahlung und so schnell wie möglich".
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Quelle: dpa
Respekt.
Trotzdem hoffe ich, dass sich da irgendwer gnädig zeigt und sich am Schaden zumindest beteiligt 😆
Da man hier von Vorsatz ausgehen kann, wird sich die Versicherung wohl querstellen, auch wenn er hier eine gute Tat vollbracht hat. Er nimmt bei der Aktion ja billigend in Kauf, dass ihm sein schöner Tesla ein paar Zentimeter kürzer gemacht wird.
Trotzdem eine mutige Tat - hätte allerdings auch nach hinten losgehen können. Das sollte man nur machen, wenn man auch wirklich das fahrerische Können besitzt.
In dem konkreten Fall wohl weniger ein Problem bzgl. Kosten:
https://www.lawblog.de/.../
PS: Respekt für die Aktion.
Spannender Link, ist tatsächlich sehr lesenswert wenn man sich tiefer mit der Materie beschäftigen will. Die GoA ist ein wirklich guter Gedanke und m.M.n. hier auch richtig. Je nachdem wie der Gerettete drauf ist kann das natürlich auch in einem ziemlichen Unfrieden enden - auf die Versicherungen würde ich hier nicht zählen. Aber ich mutmaße mal, dass ein Teslafahrer nicht sonderlich arm ist und ihn das nicht allzu schwer trifft und der andere Fahrer durchaus froh ist, dass ihm evtl. das Leben damit gerettet wurde.
Ja die GoA kann natürlich auch nach hinten losgehen. Im konkreten Fall gehe ich allerdings davon aus, dass die "gegnerische" Versicherung aus diesem Grund zahlen wird, denn größerer Schaden wurde wohl nachweislich abgewendet.
Muss man schauen. Meine letzten Erfahrungen mit Versicherungen waren leider, dass um jeden Preis nicht geleistet werden soll, da werden sogar Haftpflichtgutachten wegen eines nebensächlichen Formfehlers als grob falsch betitelt und deswegen nicht übernommen - die Sache wird wohl vor Gericht landen.
Oder man bekommt von der gegnerischen VS wider den Polizeibericht (beschädigtes Auto war im ruhenden Verkehr!) die Alleinschuld, weil jemand auf den Wagen geprallt ist, der ohne Bewohnerausweis auf einem Bewohnerparkplatz widerrechtlich abgestellt war. Kein Witz, sowas kommt da wirklich und alles schon erlebt.
Auch Versicherungen untereinander sind manchmal sehr widerspenstig, wie ich in meiner kurzen Laufbahn als Schadensachbearbeiter festgestellt habe. Muss dazu aber auch sagen, das Team, in dem ich gearbeitet habe, hat soweit ich das beurteilen kann auch geleistet, wenn wirklich zweifellos zu leisten war - ich möchte hier also nicht alle in eine Negativ-Schublade stecken.
Vielleicht läuft es hier wegen des Medieninteresses etwas anders, es wäre dem Teslafahrer zu wünschen.
Ich denke auch, da jeder sozusagen zu Schadenminderung verpflichtet ist, kann sehr wohl hier bis vor
Gericht gestritten werden. Im Hinblick auf den möglichen, grösseren, jedoch verhinderten Schaden,
wird das Gericht den Helden hoffentlich nicht noch bestrafen. Die Versicherungen werden alles über-
nehmen müssen.
Ganz normaler Auffahrunfall, Versicherung des Touareg (?) Fahrers zahlt 😆
Leute, Ihr seid sowas von auf dem falschen Dampfer!
Wie jeder Ersthelfer ist auch der Tesla-Fahrer beitragsfrei bei der gesetzlichen Unfallversicherung DGUV versichert. Diese wird den Mann an die zuständige Berufsgenossenschaft verweisen, die ohne Murren den Schaden bezahlen wird.
Es wäre ja noch schöner, wenn sich ein Helfer in einer Notsituation überlegen müsste, was ihn das evtl. kosten könnte...
Also: Da man nach StGB § 323c zur Hilfeleistung verpflichtet ist, steht man als Helfer eben auch unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Die für Sach- und Personenschäden aufkommt. Natürlich hätte sich der Mann auf den Notruf beschränken können; dass er sich zu einer umfassenderen Hilfe entschlossen hat, kann und wird nicht gegen ihn ausgelegt.
Also keine Angst, der Tesla S wird ohne Kosten für den vorbildlichen Helfer repariert. Die DGUV bzw. die zuständige BG wird's bezahlen.
Gruß Michael
*lol*
Dieser Aussage entnehme ich, dass du noch nie selbst als "Zahlungsempfänger" mit einer BG bzw. Unfallversicherung in Kontakt getreten bist...
...wie allen anderen Versicherungen auch, leben diese nicht davon, dass sie das Geld aus dem Fenster werfen - sondern da wird genauso geprüft, gekürzt und versucht sich um berechtigte Zahlungen zu drücken! 😱
Insofern solltest du dich mit vorschnellen Worten wie...
...lieber zurück halten!
Gab es da nicht den Zusatz, dass man zwar zur Hilfe verpflichtet ist, aber nicht, wenn man sich dabei selber in Gefahr bringt?
Ne findige Versicherung dreht da sicher was, von wegen "Sie hätten das ja nicht so machen müssen..." 😆
Es gibt Leute, die täglich mit den Berufsgenossenschaften zu tun haben. Ich bin so einer. Ich muß Euch da leider enttäuschen: Nach meiner Erfahrung nehmen die Berufsgenossenschaften in der Regel Ihre gesetzliche Verpflichtung ernst. Auch wenn es Ausnahmen gibt, siehe das Urteil mit dem Aktenzeichen S 17 U 955/14 des Sozialgerichts Dortmund. Googeln, lesen und staunen!
Gruß Michael
Hallo,
ich finde es sehr mutig vom Tesla Fahrer und er zeigte Courage! Mich würde jetzt hier auch die rechtliche Seite interessieren. Wer kommt für den Schaden an seinem Wagen auf? Die Versicherung vom VW oder nur seine? Und könnte hier seine Versicherung die Zahlung verweigern, da er mit "Absicht" den Unfall verursacht hat? Er wäre ja nicht entstanden, wenn der VW Fahrer nicht bewusstlos gewesen wäre!
Vielleicht ist hier unter euch jemand, vielleicht Anwalt für Verkehrsrecht etc. und könnte uns aufklären!
Gruß Andreas
Dieser Aussage entnehme ich, dass Du keinen blassen Schimmer von der gesetzlichen Unfallversicherung hast. Lies mal nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Gesetzliche_Unfallversicherung
Ich lag aber evtl. auch daneben: Es könnte sein, dass keine BG, sondern eine UK zuständig sein könnte. Aber der Weg war richtig: An die DGUV wenden. Die sagt einem dann schon, ob nun die Berufsgenossenschaft XY oder die Unfallkasse YZ für die Regulierung zuständig ist.
Gruß Michael