Vorsicht, Mitschuld: Spurwechsel an der Ampel
Urteil: Obacht beim Spurwechsel
Ein hastiger Spurwechsel birgt immer Risiken. Kommt es zu einem Unfall, trägt der Wechsler die Haupt- aber nicht die alleinige Schuld.
Hamm - Wer an einer roten Ampel kurzfristig die Spur wechselt, muss besonders vorsichtig sein. Sonst trägt er den Hauptteil der Schuld, wenn es beim Wiederanfahren zu einem Unfall kommt, wie nun aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm hervorgeht.
In dem verhandelten Fall hatte ein Pkw-Fahrer kurzentschlossen an einer roten Ampel den Fahrstreifen gewechselt. Er ordnete sich dabei leicht querstehend vor einem Lkw ein, war dabei für den hoch sitzenden Fahrer allerdings nicht ohne weiteres zu sehen. Als der Lkw sich nach dem Umspringen der Ampel auf Grün wieder in Bewegung setzte, fuhr er auf den Pkw des Spurwechslers auf.
Die Richter wiesen dem Pkw-Fahrer laut Deutschem Anwaltsverein (DAV) 70 Prozent der Schuld zu. Er hätte sich beim Spurwechsel mit seinem Hintermann verständigen müssen, um sicherzustellen, dass dieser ihn sieht. 30 Prozent der Schuld trägt der Lkw-Fahrer, da er sich beim Anfahren nicht vergewissert hatte, ob ein Hindernis in seinem Weg lag. Das wäre durch einen Blick in seinen speziellen Lkw-Spiegel problemlos möglich gewesen. (Az.: I-9 U 5/12)
Hatte ich schon. Einer hat vor mir noch die Spur geweckselt und gebremst, ich bin hinten draufgefahren und hatte zu 100% schuld. Hab mit der Polizei diskutiert und die meinten ich bin hinten draufgefahren bin schuld und wenn ich das nicht hinnehmen will, soll ich vor Gericht gehen. Das war mir zu teuer und ich musste den Schaden zahlen.
Hattest du keine Verkehrsrechtschutzversicherung?
nein hatte ich da leider noch nicht 😤
Das Urteil ist zu bezweifeln.
Vei PKW zu PKW kann man es ja noch verstehen. Aber wenn der LKW Fahrer so dich auffährt das er den PKW nicht sehen kann?
70% der Schuld sind inakzeptabel Es sollte Berufung einlegen.
Ist doch nichts neues und das gilt nicht nur an Ampeln, sonder ganz allgemein bei jedem Spurwechsel!
Beim Spurwechsel schon, aber wer beim Losfahren auf ein stehendes Fahrzeug auffährt ist meiner Meinung nach selbst schuld.
Gut ist für den Auffahrenden, wenn nicht nur ein Frontschaden entsteht, sondern auch ein Seitenschaden, d.h. man kann am Schadenbild beweisen, dass der Vordere in die eigene Spur reingefahren ist.
Andreas
Das hat der LKW doch gar nicht getan. Du hast den Sachverhalt nicht begriffen.
Der stehende LKW hatte einen normalen Ampelabstand zu seinem Vordermann (zumindest gibt der Bericht nichts anderes her). In diese Lücke hat sich der PKW von der Nachbarspur kommend reingequetscht. Dem erhöht sitzenden LKW-Fahrer ist dies entgangen, weil er nicht damit gerechnet hat, dass dicht vor ihm plötzlich ein Auto auftaucht, dass vorher nicht da war, wenn er in der Schlange an der Ampel steht.
den sachverhalt hat er sehrwohl begriffen - aber wenn du die beiträge von OPC mal einige zeit verfolgt hättest, wäre die aufgefallen, das er beim lkw-bashing immer ganz vorne am lautesten mitschreit!