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Urteil: Teilkasko muss für Eichhörnchen-Unfall nicht zahlen
Eichhörnchen zählen, zumindest in hiesigen Breiten, nicht zum Jagdwild. Entsprechend zahlen viele Versicherungen nicht für durch die putzigen Tiere entstandene Unfälle. Schummeln lohnt dabei nicht, wie ein aktuelles Urteil des Landgerichts Coburg zeigt.
In dem Fall ging es um eine Autofahrerin, der auf einer Waldstrecke ein kleineres Tier - nach ihren Worten eines in der Größe eines Hasens - unter den Vorderreifen des Wagens gekommen war. Das Auto war in der Folge ins Schleudern geraten und beim anschließenden Unfall völlig zerstört worden. Die Dame forderte wegen des wirtschaftlichen Totalschadens noch weitere 6.000 Euro von ihrer Teilkaskoversicherung.
Diese jedoch erklärte kurz und knapp, es liege kein Wildunfall und damit kein Versicherungsfall vor.
Das Landgericht Coburg folgte letztlich dem Versicherer, wobei es sich auf Fakten stützte: Es ließ die am Unfallfahrzeug sichergestellten Tierhaare durch einen Sachverständigen einer DNA-Sequenzanalyse unterziehen. Dabei wurde eindeutig festgestellt, dass diese von einem Eichhörnchen stammen. Ein Zusammenstoß mit Eichhörnchen fällt jedoch nicht unter den Schutz der fraglichen Teilkaskoversicherung, da es - anders als ein Hase - kein Jagdwild ist. Die vernommenen Zeugen bestätigten, dass das am Unfallfahrzeug gefundene Fell mit dem vom Sachverständigen untersuchten übereinstimmt. Daher hatte das Gericht keinerlei Zweifel daran, dass der Unfall von einem "nicht versicherten" Eichhörnchen ausgelöst wurde.
Und die Moral von der Geschicht' ist gleich eine dreifache: Wer (was wir der Dame nicht unterstellen wollen) der Versicherungseinschränkung entgehen will, indem er falsche Angaben macht, sollte vorsichtig agieren, sonst könnte die Geschichte noch zu einem versuchten Versicherungsbetrug werden. Zweitens: DNA-Analysen helfen den Gerichten heutzutage nicht nur in Strafprozessen bei der Wahrheitsfindung. Und schließlich: Wer seinen Versicherungsvertrag so wählt bzw. ändert, dass die Jagdwild-Klausel (dort meist begrenzt auf Haarwild) nicht greift, minimiert sein Risiko deutlich. Im Tarif ist der Unterschied marginal.
Zum sog. Haarwild gehören nach dem Bundesjagdgesetz u.a. Elch-, Rot-, Reh- und Damwild, Feld- und Schneehase, Wildkaninchen, Murmeltier, Fuchs und Luchs, Marder, Dachs und der - sich auf Straßen gottseidank rar machende - Seehund.
Quelle: Autokiste
Also ich bahaupte mal das selbst ein Fiat UNO ältesten Baujahres mit Asphalttrennscheibenbereifung nicht "ausser Kontrolle" gerät wenn man damit über ein Eichhörnchen fährt ... das wird wohl andere Ursachen (so denn überhaupt so passiert) gehabt haben.
Die Fahrerin wird wohl das Lenkrad verrissen haben, um dem armen Eichhörnchen auszuweichen, und dabei das Fahrzeug ausser Kontrolle gebracht haben.
Kann man ein Eichhörnchen, das über die Straße huscht, wirklich von einem kleinen Hasen unterscheiden wenn es plötzlich auftaucht ?
Das glaube ich auch. In der Fahrschule habe ich mal gelern: Alles was kleiner ist als ein Reh (Ausnahme kleine Kinder 😉 ) --> draufhalten.
Wobei ich hier auf dem Land auch schonmal einer Ratte/Maus ausgewichen bin ... dadurch war aber kein anderer (und ich auch nicht) in Gefahr.
Für diese Aussage wirst du wahrscheinlich noch von ein paar kleinwüchsigen Erwachsenen gelyncht ;-)
notting
...ich versuch´ auch immer auszuweichen. Bin mir sind aber auch im Gegensatz zur o.g. Kundin der *U* Zusammenstöße mit Tieren ALLER Art versichert! 😉
Gruß Micha
Irgendwer ist immer der Gelackmeierte 😆 ...
Hi,
auch wenn das Viele nicht so sehen - bei einem Ausweichmaneuver bringe ich MICH (und Beifahrer), also Menschen in Gefahr. Solange es sich um ein Tier handelt, das von der Größe her keinen großen Schaden verursacht, wird, wenn das Ausweichen auch nur ansatzweise gefährlich werden kann, draufgehalten. Eichhörner, Katzen, Hunde - egal. Bei Letzteren gibt's sogar in der Regel noch ne Halterhaftpflicht. 😉
Joe.
Man hat in der Liste die Sus scrofa vergessen 😊, Die richten richtig Schaden an, wenn es mal knallt ! ( gemeint sind Wildschweine 😊 )
Bremsen ja, aber bloß nicht auszuweichen versuchen !
Irgendwie Lachhaft, das Gerichtsurteil, bzw, die Rechtfertigung.
Wenn es ein Häschen in Hörnchen Größe gewesen wäre, hätte die Versicherung wohl zahlen müssen. Schwachsinn !
Wenn du eine Katze verletzt ist das Sachbeschädigung!
Davon mal abgesehen würde ich nie ausweichen, schei* auf das Tier, aber bevor ich unkontrolliert am nächsten Baum lande ist es das kleinere Übel.
Gruß, Martin
verwilderte Hunde Katzen zählen i.d.R. auch nicht zum "Jagd-Haarwild"
Demzufolge mit solchen Tieren verursachte Unfälle sind ebenfalls nicht teilkaskoversichert. Die Schäden am Auto beim frontalen Aufprall von den Viechern sind in aller Regel weitaus geringer als die Gefahren durch ein schlecht getimtes Ausweichmanöver.
Die richtigen Wildbumser entstehen durch Hirsche und Wildschweine. Da würde ich auch erst eine Voll-anbremsung (ABS) versuchen, dann ausweichen, falls es Sinn macht, ansonsten selbst beim Schwarzkittel besser frontal drauf halten als seitlich treffen und dann einen Abflug mit Überschlag zu machen.
Ich vermute in o.g. Fall auch einen "Bambi-Fan". Von einer Katze oder erst vom Eichhörnchen kommt man nicht so leicht ins Schleudern, bei einer Großkatze (Tiger, Panther, Löwen) schon eher, aber die würden wieder unter "Jagdwild" fallen, wenn nur der Klimawandel schon da wär. 😉
tja... Leider gibt es viel zu viele Mitmenschen, die aus falsch verstandener Tierliebe Menschen in Gefahr bringen.
Insbesondere für Frauen ist es meist ein unvorstellbarer Gedanken, ein Viech bewußt auf die Hörner zu nehmen...
Und den Tierhalter will ich sehen, der mir was kann, weil ich seine Katze platt gefahren habe... Klar, wenn ich sie "jage" und absichtlich drüberfahre, vielleicht. Aber wenn die zwischen 2 Autos rausgeschossen kommt? Das ist klassisches Lebensrisiko der Viecher.
Bei so nem blöden Köter war's neulich fast soweit... Nicht angeleint, 30m vor seinem Besitzer kommt der auf die Straße gerannt. Ich hab' voll gebremst und ihn nicht erwischt - war aber auch so'n halbes Pony, das mir sicher einiges kaputt gemacht hätte.
Joe.
Der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Der Fiat Uno macht zwei Teile draus... stimmt, daher keine Gefahr... ein breiter bereiftes Fahrzeug hingegen fährt es platt und dann gibt es - gerade wenn das Profil nicht mehr das neueste ist - heftiges Aquaplaning (mit Schneematsch zu vergleichen).
Ich wünsche guten Appetit... 😆