Unfall auf Sommerreifen im Winter: Wann die Versicherung zahlt
Urteil: Versicherungsschutz trotz Sommerreifen im Winter
Sommer- oder Winterreifen? Wer im Winter auf die falschen Gummis setzt, kann seinen Versicherungsschutz verlieren. Jedenfalls dann, wenn er grob fahrlässig handelt.
Papenburg - Wer im Winter auf Sommerreifen fährt, lebt gefährlich. Kommt es zum Unfall, kann die Versicherung womöglich ihre Leistung kürzen. Laut einem Urteil des Amtsgerichts Papenburg ist das aber längst kein Automatismus. Wer nicht grob fahrlässig handelt, bekommt seinen Schaden von der Kasko womöglich trotzdem ersetzt, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV).
In dem Fall war ein Autofahrer im Januar gegen 5:00 Uhr morgens von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Seine Versicherung wollte ihm seinen Schaden nur zur Hälfte erstatten. Begründung: Der Mann fuhr auf Sommerreifen.
Der Mann klagte, das Gericht gab ihm recht. Zwar sei es geboten, bei 1,8 Grad Winterreifen zu nutzen. Doch an jenem Morgen gab es weder Schnee oder Glätte noch Regen. Auch habe der Fahrer unterwegs keine Probleme gehabt und sich nicht grob fahrlässig verhalten. Deshalb entscheid das Gericht, die Versicherung müsse ihm den vollen Betrag ersetzen.
Generell gilt in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht, die sich nicht nach Zeiträumen orientiert. "Das heißt, dass Autofahrer auf Winterreifen fahren müssen, wenn es die winterlichen Straßenverhältnisse gebieten", sagt Rechtsanwalt Frank Häcker vom DAV.
Quelle: dpa
und warum ist der Mann von der Strasse abgekommen?
Weil er am Handy gedaddelt hat.
Verdammt. Das wollte ich auch schreiben.
Tja, hätte er mal die Aufmerksamkeits-App installiert 😉😆
Das Urteil erscheint mir absolut logisch.
...werd gleich meine Sommerräder wieder draufschrauben ;-)
Und erst nächste Woche wieder die Winterräder nutzen.
Jepp....auch so.
Sommerreifen im Winter sind längst nicht immer grob fahrlässig.
Wenn ein Neuwagen zum Beispiel für September zugesagt wurde und erst im Dezember vom Käufer im Werk abgeholt werden kann, dann sind, wenn nicht anders bestellt, Sommerreifen montiert. Damit muss der Käufer sich abfinden. Er kann das Auto schlecht mit einem Transporter ohne Termin zu einem Reifenhändler fahren lassen um Winterräder montieren zu lassen.
An 2 Tagen habe ich dieses Jahr hier im Norden Winterreifen benötigt.
An allen anderen Tagen wäre mein Sommerreifen besser gewesen. Denn dieser hat mehr Grip und bessere Eigenschaften bei Nässe als mein Winterreifen.
Sommer Pirelli Cinturato P7
Winter Pirelli Sottozero
Nächste Saison gibt es im Winter Allwetterbreitreifen mit Fokus auf Trocken und Nassbremsen.
Deine "Theorie" ist aber etwas gewagt...Es gilt sehr wahrscheinlich auch hier die "situative Winterreifenpflicht. Warum sollte das im von dir geschilderten Fall anders sein?
Offiziell und Winterreifenverordnungs-konform muß er's (bei winterlichen Straßenverhältnissen) mit Sommerreifen stehen lassen und auf besseres Wetter warten ;-)
Is die Straße nicht "winterlich rutschig", darf er natürlich fahren.
Dann muss er halt die Winterreifen bei Abholung mitbringen und mit dem Wagenheber auf dem Werksgelände umbauen.
Wir sind hier nicht bei "Such die interessanteste Ausrede" 😉
Das Gummi von einem fabrikneuen Sommerreifen ist auf jeden Fall weicher als das Gummi von einem älteren Winterreifen, insofern ist ein Neuwagen mit Sommerreifen mindestens so verkehrssicher wie ein Auto mit Asbach-Winterreifen.
Absolut.
Mein Youngtimer hat auch noch nie Winterreifen draufgehabt, da er einfach schon bei nasser Straße nicht aus der Garage gelassen wird.