Autoabsatz in den USA schließt mit deutlich Zuwächsen zum Jahresende
US-Absatz: Deutsche Autobauer stark - nur VW mit Minus
Der US-Autoabsatz boomt. Im Gesamtjahr konnte Chrysler am stärksten wachsen, aber auch für die deutschen Autohersteller endet das Jahr mit einem kräftigen Plus.
Detroit/Herndon - Der US-Autoabsatz brummt weiter. Billiger Sprit und niedrige Zinsen lockten die Amerikaner zum Jahresende 2014 in die Autohäuser. Wie gewohnt verkauften die Hersteller besonders Pickup-Trucks und Geländewagen gut. Am besten lief es bei Fiat Chrysler und General Motors. Auch die deutschen Hersteller Daimler, BMW, Porsche und Audi hatten ein erfolgreiches Jahr.
Daimler mit Rekordjahr, aber hinter BMW
Daimler verkaufte 2014 so viele Autos wie noch nie in den USA. Von Mercedes-Benz setzten die Schwaben vergangenes Jahr fast sechs Prozent mehr ab als 2013, insgesamt knapp 330.400 Neuwagen. BMW konnte den Absatz um fünf Prozent steigern und liegt mit 9.000 mehr verkauften Fahrzeugen weiterhin vor Daimler.
Insgesamt schlecht lief das Autojahr in den USA für Volkswagen mit einem Minus von zehn Prozent. Dagegen steigerte Toyota seine Verkäufe in den USA um sechs Prozent.
Audi und Porsche stark
Deutlich besser als für VW lief es für die Konzerntöchter Audi und Porsche: Die hohe Nachfrage nach neuen Modellen hat Audi zu einem weiteren Rekordjahr verholfen. Weil der Kompakt-SUV Q3 und vor allem die A3-Limousine viele neue Käufer anlockten, stiegen die Verkaufszahlen im abgelaufenen Jahr um 15 Prozent. Auch Porsche meldete dank des neuen SUV-Modells Macan einen neuen Verkaufsrekord. 2014 setzte das Unternehmen elf Prozent mehr ab als ein Jahr zuvor.
Fiat-Chrysler legt im Gesamtjahr um 16 Prozent zu
Das stärkste Wachstum im US-Automarkt verbucht weiter Chrysler. Das erst kürzlich mit Fiat zum Branchenriesen FCA verschmolzene Unternehmen schaffte im Dezember wie bereits im Vormonat ein Absatzplus von 20 Prozent. Im Gesamtjahr lag der Zuwachs bei 16 Prozent. Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Dodge-Ram-Pickups und Jeeps lässt das Geschäft boomen. GM steigerte die Verkäufe im letzten Monat ebenfalls kräftig um 19 und im gesamten Jahr um fünf Prozent, während der dritte große US-Autobauer Ford schwächelte.
Dem Analysehaus Autodata zufolge lag der branchenweite US-Autoabsatz 2014 bei 16,9 Millionen Fahrzeugen. Die Verkäufe in der weltgrößten Volkswirtschaft zogen damit das fünfte Jahr infolge an, nachdem sie während der schweren Rezession 2009 auf ein 27-Jahrestief von rund zehn Millionen gefallen waren.
Nullzinspolitik und günstiger Sprit befeuern den Absatz
Als wichtiger Grund für den Aufschwung gelten die niedrigen Benzinpreise. Zudem sorgt die Nullzinspolitik der US-Notenbank für günstige Finanzierungsbedingungen. Dass in den USA nie mehr Wagen wegen technischer Probleme in die Werkstätten mussten als 2014 - alleine bei GM etliche Millionen wegen defekter Zündschlösser - konnte die Kauflust nicht bremsen.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Völlig verständlich. Schließlich wird der Benzinpreis auch noch die nächsten 20 Jahren so niedrig sein. 🙄
VW hat halt nix für den US Markt im Angebot, Jetta und US Passat sind dermaßen langweilig, billige große SUV und Pickup fehlen komplett , zum Glück gehören Porsche und Audi ja auch zum VW Konzern .
EDIT: Ok, nicht richtig gelesen. :-)
Hinsichtlich des Vergleichs Mercedes / BMW sollte nicht unerwähnt bleiben, dass BMW nur inkl. Mini vor Mercedes liegt. Ohne Mini muss sich BMW (339.738 Zulassungen) hinter Mercedes (356.135) einreihen.
Für VW of America war es einfach ein schlechtes Jahr und ich erwarte, dass 2015 noch schlechter wird, weil es an zugkräftigen Neuheiten fehlt: Der Tiguan XXL kommt erst 2016. VW hatte ja vor einigen Jahren vollmundig angekündigt, den US-Markt ganz neu aufrollen zu wollen, aber außer dem US-Passat hat sich wenig getan - für meine Begriffe mehr als naiv.
Interessant: Maserati konnte um 171,4 % auf knapü 13k Zulassungen zulegen - die neue Aufstellung der Marke scheint Früchte zu tragen. Maserati lag damit schon recht dicht bei Jaguar (knapp 17k).
Quelle
Wow FCA! Welch ein Zuwachs. Da gilt mal eben wieder das alte, aber immer noch gültige Sprichwort: "Totgesagte (Chrysler ebenso wie Fiat) leben länger".
Jetzt hoffe ich nur auf einen ähnlichen Zuwachs für FCA (incl. AlfaRomeo ab 2016) im "alten" Europa.
Mfg
Andi