Abkühlung auf dem US-Automarkt - VW mit Absatzplus

US-Automarkt: VW legt trotz Abkühlung zu

MOTOR-TALK

verfasst am Thu Feb 02 10:10:24 CET 2017

Im Januar wurden in den USA weniger Autos verkauft als Anfang 2016. Volkswagen freut sich über ein dickes Plus. Das allerdings hat mit dem Abgas-Skandal zu tun.

Den Slogan "Das Auto" nutzt Volkswagen nicht mehr. Für die Verkäufe in den USA ging es zuletzt nach oben. Vor allem wegen des Diesel-Skandals
Quelle: dpa/picture-alliance

Detroit/Herndon - Der US-Automarkt kühlt sich ab, doch Volkswagen legt zu. Der Neuwagenabsatz der Kernmarke VW stieg im Vergleich zum Januar 2016 um 17,1 Prozent. Damit wurden 23.510 VW verkauft, wie die US-Tochter des Dax-Konzerns am Mittwoch in Herndon mitteilte. Schon im Dezember und November 2016 waren die Verkäufe gestiegen.

VW profitierte allerdings von einem Verkaufsstopp wegen des Abgas-Skandals, der im Herbst 2015 verhängt worden war. Der schlug bei den Vergleichswerten aus dem Vorjahr stark zu Buche. Besonders gefragt blieben bei US-Kunden zu Jahresbeginn Golf-Modelle wie der neue Alltrack. Bei dem für den US-Markt wichtigsten Modell Jetta gab es jedoch weiter Absatzschwierigkeiten.

Die VW-Töchter Audi und Porsche setzten ihre positiven Trends fort und schafften im Januar Zuwächse von 5,7 und 11,0 Prozent. Auch die Daimler-Tochter Mercedes-Benz USA meldete nach einem Dämpfer im Vormonat wieder ein Plus von 3,5 Prozent. Oberklasse-Rivale BMW hingegen tut sich weiter schwer - ein kräftiger Rückgang bei der Tochter Mini ließ die Verkäufe um 0,5 Prozent absacken.

US-Automarkt: Abkühlung nach Rekordjahr 2016

Insgesamt kühlt sich der US-Markt nach einem Absatzrekord von gut 17,5 Millionen verkauften Neuwagen im vergangenen Jahr ab: Die US-Branchenführer General Motors und Ford wurden im Januar 3,8 und 0,7 Prozent weniger Fahrzeuge los. Fiat Chrysler und Toyota meldeten Einbußen um je elf Prozent. Nach vorläufigen Berechnungen des Fachblatts "Automotive News" sanken die Verkäufe insgesamt um zwei Prozent auf rund 1,1 Millionen Neuwagen. Positiv heraus stachen Nissan und Honda mit Zuwächsen von 6,2 und 5,9 Prozent.

Nachdem die niedrigen Spritpreise und günstige Finanzierungszinsen die Verkäufe auf dem nach China größten Automarkt der Welt in den vergangenen Jahren kontinuierlich hatten brummen lassen, flaut der Boom langsam ab. Experten rechnen dennoch weiterhin mit einen starken Absatz, vor allem dank der Vorliebe der US-Käufer für SUV und Pick-up-Trucks. Für 2017 sei mit einem leichten Rückgang, aber weiterhin hohen Verkaufszahlen zu rechnen, meinte Analystin Stephanie Brinley vom Markforscher IHS Markit.

Quelle: dpa

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