Rechtsstreit um Nürburgring-Verkauf könnte andauern
US-Bieter Nexovation will sich den Ring erklagen
Hätten die Verkäufer des insolventen Nürburgrings fast den doppelten Preis erzielen können? Ja, behauptet ein unterlegener Bieter. Nein, sagen die Insolvenzverwalter. Der Streit um die Rennstrecke könnte andauern.
Mainz - Der Rechtsstreit um den Verkauf des insolventen Nürburgrings könnte sich lange hinziehen. Einer der unterlegenen Bieter, das US-Konsortium Nexovation, stellte in Aussicht, sich erneut zu wehren, falls die EU-Kommission seine Wettbewerbsbeschwerde zurückweist. Möglich wäre dies mit einer Nichtigkeitsklage beim Europäischen Gerichtshof, teilten die Anwälte von Nexovation in Mainz mit.
Ziel sei es, eine erneute Ausschreibung der legendären Rennstrecke in der Eifel zu erreichen, um selbst zum Zuge zu kommen.
Nexovation argumentiert, eine verbindliche Finanzierungszusage für sein Angebot von 150 Millionen Euro noch fristgerecht am 26. März vorgelegt zu haben. Der Ring war allerdings schon am 11. März für nur 77 Millionen Euro an den Düsseldorfer Autozulieferer Capricorn gegangen. Nexovation-Chef Robert Sexton kritisierte auch, dass das rheinland-pfälzische Finanzministerium auf eine Mail seines Unternehmens nie geantwortet habe.
Capricorn sieht Klage gelassen entgegen
Der Sprecher der Insolvenzverwalter und auch von Capricorn, Pietro Nuvoloni, wies am Dienstag die Vorwürfe zurück. "Wir sehen einer Klage gelassen entgegen. Wir sind überzeugt, dass der Investorenprozess EU-konform stattgefunden hat." Die Insolvenzverwalter hätten nie von einer Angebotsfrist bis Ende März gesprochen, sondern nur von dem Ziel, bis dahin einen schon unterschriebenen Kaufvertrag zu präsentieren.
Details nannte Nuvoloni mit Verweis auf die Vertraulichkeit des Verfahrens nicht. Eine Klage wäre nach seinen Worten das gute Recht von Nexovation, schüfe aber auch Rechtsunsicherheit. "Das ist nicht im Interesse des Nürburgrings."
Die Entscheidung der EU-Kommission über mögliche unrechtmäßige Staatsbeihilfen für den Ring und seinen Verkauf an Capricorn lässt auf sich warten. Sie war schon mehrmals verschoben worden. Auch andere unterlegene Bieter hatten in Brüssel Beschwerde einlegt.
Wer auch sonst...
🙄
Zurecht!
Das Bieterverfahren war definitiv nicht korrekt. Von Seiten der Insolvenzverwalter - als verlängerter Arm der Politik - wurde da was krummes durchgedrückt.
Ist zwar traurig, allerdings gängige Praxis!
Vor allem in Rheinland-Pfalz, hat man den Eindruck!
Aber nacher schön die Schuld auf die EU schieben und hinterher so tun als ob man
A) Nicht zuständig ist
B) Man ja sowieso nichts gewusst hat
C) Nicht die Schuld daran trägt