Qualitätsprobleme bei Tesla: Consumer Reports 2015
US-Verbraucherschützer entziehen Tesla die Kaufempfehlung
Das gefällt Tesla nicht: Wegen Qualitätsproblemen entzieht die US-Organisation "Consumer Reports" dem Model S die Kaufempfehlung. Immerhin: der Kundendienst stimmt.
New York/USA – Wie war das noch gestern: Im August 2015 nannte die Organisation zum Schutz der Verbraucher in den USA, die „Consumer Reports“, Teslas Model S das „beste je getestete Auto“. Die Elektrolimousine aus Kalifornien in der starken „P85D“ Ausführung sprengte das Testsystem der Zeitschrift. Sie erreichte mit überragenden Werten bei Beschleunigung, Sicherheit, Handling und Effizienz 103 von 100 möglichen Punkten. Das US-Pendant der „Stiftung Warentest“ war beeindruckt.
Und jetzt? Scheitert das Tesla Model S, wo teure Luxusautos nicht scheitern dürfen: Bei der Zuverlässigkeit. Nach Auswertung der Angaben von 1.400 Tesla-Fahrern strichen die „Consumer Reports“ das Tesla Model S von seiner Liste der Autos, deren Kauf empfohlen wird.
Im Dauereinsatz schlägt sich der Tesla „schlechter als durchschnittlich“, nachdem er bereits 2014 nur ein „durchschnittlich“ erreichte. Bei der Zuverlässigkeit ist das die Mindestnote, die ein Auto für eine Kaufempfehlung erreichen muss.
Probleme hatten die befragten Tesla-Fahrer mit dem Antrieb, den Batterien, der Ladetechnik, dem großen Zentraldisplay, undichten Panoramadächern und Verarbeitungsmängeln an der Karosserie („Klappern“). Ein Kunde schrieb dazu: „Das Auto ist so leise, dass auch leise Klappergeräusche richtig nerven.“
Viele Mängel, erstklassiger Service
Hinzu kommen Klimaanlage, Lenkung und Federung. Am stärksten betroffen sei das Modelljahr 2013, das erste volle Produktionsjahr des Model S. Tesla gewährt in den USA eine Garantie über vier Jahre oder 50.000 Meilen (80.467 km). Daher, so Consumer Reports, seien die Fehler prinzipiell kostenlos beseitigt worden. Zum Glück für die Kunden, wie ein Blick in die Liste der Mängel zeigt:
- Häufig tauscht Tesla den Elektromotor
- Die Bremsscheiben neigen zur Verformung
- Die Türgriffe fahren nicht aus der Tür heraus: Der Fahrer kommt nicht ins Fahrzeug
- Scheibenwischer arbeiten nicht
- Die Batteriekühlung leckt
- Kofferraum-Verschlüsse passen nicht mehr
- Die Räder verlieren die Spur
Solange Tesla konsequent bestehende Garantieansprüche übererfüllt, wird sich an dieser hohen Zufriedenheit nichts ändern, glaubt „Consumer Reports“. Fraglich sei dagegen, was Kunden nach Ablauf der Garantie für den Unterhalt eines Model S bezahlen müssten.
Das eigentliche Problem sieht Consumer Reports jedoch in näherer Zukunft: Es sei eine Sache, wohlhabenden Kunden ein „spleeniges, problematisches“ Auto in kleinen Stückzahlen zu verkaufen. Das geplante Model 3 jedoch werden auch Kunden kaufen, die sich kein zweites Auto als Backup leisten können - und zwar in erheblich größeren Stückzahlen. Dann fielen Qualitätsprobleme stärker ins Gewicht.
Consumer Reports: Zuverlässigkeits-Studie 2015
Der Tesla ist nicht das einzige hochgezüchtete Hightech-Auto, das im Ranking stark absackte. Andere Beispiele sind der Studie zufolge der BMW 5er, X5, Porsche Cayenne und die Chevrolet Corvette. Viele Hersteller konnten sich im Ranking jedoch verbessern, nämlich in dieser Reihenfolge Ford, Kia, Hyundai und Volkswagen.
Was die Amerikaner ärgert: Mit Buick schaffte es nur eine einheimische Marke unter die Top Ten. Die ersten zwei Plätze belegen Lexus und Toyota, gefolgt von Audi, Mazda und Subaru. Besonders stark rutschte GMs Nobelmarke Cadillac ab (7 Plätze). „Wir schauen uns die Daten genau an“, erklärte ein GM-Sprecher.
Am Ende der Tabelle stehen erneut die drei Fiat-Chrysler-Marken Fiat, Jeep und Ram. Da Tesla im Auswertungszeitraum nur ein Modell anbot, führt „Consumer Reports“ den Hersteller nicht im Marken-Ranking. Dafür seien Daten von mindestens zwei Modellen nötig.
Mich überrascht da eher Audi....
Aber den A1 gibts dort ja nicht 😜
Sind für mich typische Kinderkrankheiten die da bemängelt werden. Sollte im zweiten Jahr schon viel besser gewesen sein. Mal den nächsten Bericht abwarten.
Zu Audi: Schwere Stunde für die Hater. 😉
Fahrt mal einen aktuellen BMW, dort gehen die Klamotten ebenfalls kaputt.
Dort wird aber -nicht wie bei Tesla- sofort getauscht, weil der Fehlerspeicher nicht anzeigt, dass das Getrieb einen Lagerschaden hat 🙄
Gruß Thomas
Zum einen klingt vieles nach Kinderkrankheiten, da es primär das erste Modelljahr betrifft.
Und zum anderen geht es dann auch um das Preisniveau - deshalb schneidet bspw. auch BMW recht schlecht ab. Wenn ich mir einen Dacia kaufe, dann beschwere ich mich nicht über klappern oder schlecht eingepasste Bauteile. Bei Fahrzeugen >50.000€ bin ich natürlich umso empfindlicher. Da bin ich mehr als verschnupft wenn der Wagen öfters zur Nachbesserung muss - und da steht man dann auch wenn eine Ledernaht nicht korrekt ist oder aufgrund des leisen Innenraums doch von irgendwo ein Knarzen kommt.
Naja, Buick, Lexus und Audi sind auch keine Schnäppchen im Vergleich zu BMW und schaffen eine bessere Platzierung. Die "Ledernaht-Theorie" halte ich für gewagt.
Daran sieht man halt, dass Tesla keine Tradition als Fahrzeughersteller hat.
Den eigenlichen Knackpunkt bei Tesla sehe ich darin,
wie lange die 8000 ... "Normal-Laptop-Akkus" halten ...
Man hat 8 Jahre Garantie auf Akku und Antriebseinheit...kann einem also relativ egal sein.
man sollte auch nicht vergessen, dass es hier um eine Marke geht, die erst seit 12 Jahren existiert, seit 7 Jahren überhaupt Fahrzeuge auf die Straße bringt und derzeit erst überhaupt das dritte Modell auf den Markt bringt.
Dafür sind das nun wirklich nur 'Problemchen', zumal der Service ja mehr als passt.
Trotzdem hat es genügend dumme gegeben, die sich aufgrund der Empfehlung einen gekauft haben. Nach Ablauf der Herstellergarantie werden die Gebrauchtwagen schwerer zu verkaufen sein als Bleiakkus. Die Umwelt wirds "freuen".
Wow -97% Kundenzufriedenheit! Das ist das Indiz, dass die Mängel aus der Welt geschafft wurden...
Tja, der Fisch muß nun mal dem Verbraucher schmecken, nicht der großen Verbraucherschutzorganisation...
Ich denke, die bei Tesla werden stetig immer besser und vor allem,
die lernen aus Fehlern (hallo VW!😉).
Eben. Daher sollte man bei der Fahrzeugwahl schauen, wie das Gesamt-Empfehlungsergebnis ausschaut und nicht nur auf das Urteil der Verbraucherschutzorganisation schielen.
hahahha.....😆 Ich fahre meinen VW Golf IV jetzt 17 Jahre Und hatte kaum Probleme. ja hallo VW.
😆 (im übrigen kam der umgerechnet 13.500 Euro. )
OMG 8 Jahre Garantie auf AKKU bei Tesla. Leute lasst bloß die Kirche im Dorf, das ist alles so lächerlich.😆
War da bei den "kleineren" Varianten nicht mal noch was mit einer 200Mm-Grenze? Und eine Akku-Garantie ist nur sehr bedingt was wert, wenn nicht auf irgendeine Art eine Mindestkapazität drinsteht. Vor einiger Zeit war da ein 4 Jahre alter Leaf (mit viel Laufleistung) auch in den MT-News, der schon massig Akku-Kapazität verloren hat - aber er fährt ja noch, also kein Fall für die Akku-Garantie, sofern da eben keine Mindestkapazität definiert bzw. diese unterschritten wurde.
notting