Abgas-Skandal: Umweltbehörde CARB lehnt VW-Vorschlag ab
USA: Erster Rückrufplan von VW zu ungenau
Die kalifornische Umweltbehörde CARB hat den ersten Rückrufplan von VW abgelehnt. Die Maßnahmen seien zu ungenau beschrieben worden. VW muss jetzt nachbessern.
Wolfsburg/Sacramento - Die kalifornische Umweltbehörde CARB hat im Abgas-Skandal einen Rückrufplan von Volkswagen abgelehnt. Aus einer Mitteilung der US-Behörde vom Dienstag ging aber hervor, dass VW weiterhin die Chance habe, bei den Lösungsvorschlägen für den Rückruf der manipulierten Dieselfahrzeuge nachzubessern. Es geht dabei um Motoren mit 2,0 Litern Hubraum, knapp 500.000 an der Zahl.
Volkswagen erklärte dazu: "Die heutige Mitteilung bezieht sich auf die anfänglichen Rückrufpläne Volkswagens, die CARB im Dezember übermittelt wurden. Seither hatte Volkswagen konstruktive Gespräche mit CARB." Dazu gehöre auch ein Treffen aus der vergangenen Woche über den Rahmen für eine Beseitigung der Abgas-Affäre.
Erster Nachbesserungsvorschlag von VW abgelehnt
Die Behörde CARB teilte in einer Erklärung zur Ablehnung vom Dienstag mit: "Volkswagen hat die Entscheidung getroffen, bei Abgas-Tests zu schummeln und hat dann versucht, das zu verstecken." CARB-Chefin Mary Nichols sagte: "Sie haben weitergemacht und haben die Lüge noch verschlimmert, und als sie erwischt wurden, haben sie versucht, es zu leugnen." So seien Tausende Tonnen Stickoxid in die Luft geblasen worden, die der Gesundheit der Menschen in Kalifornien geschadet hätten. "Sie müssen das wieder in Ordnung bringen", forderte Nichols an die Adresse von Volkswagen.
VW-Chef Matthias Müller will am Mittwoch in Washington mit der Chefin der US-Umweltbehörde EPA, Gina McCarthy, zusammenkommen. Es ist das erste Spitzentreffen im Abgas-Skandal des VW-Konzerns. Die EPA, die die Manipulationen mit aufgedeckt hatte, schloss sich am Dienstag der CARB-Ablehnung an. VW habe keinen "zustimmungsfähigen Rückrufplan" eingereicht, mit dem die Autos in Einklang mit den Vorschriften gebracht werden könnten.
Insgesamt knapp 600.000 Dieselfahrzeuge in den USA betroffen
Insgesamt geht es in den USA um knapp 600.000 Dieselfahrzeuge aus dem VW-Konzern mit 2,0 oder 3,0 Liter Hubraum. Betroffen sind die Marken VW, Audi und Porsche.
Auf der US-Automesse in Detroit hatte sich Müller erneut für die Manipulationen entschuldigt. "Es sind nicht nur unsere Autos, die wir reparieren müssen - es ist auch unsere Glaubwürdigkeit", hatte Müller am Montag gesagt. VW hatte Mitte September eingeräumt, mit einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben. Dies hatte den Konzern in eine schwere Krise gestürzt.
Zivilklage in Milliardenhöhe steht im Raum
Vor rund einer Woche war zudem bekanntgeworden, dass die Vereinigten Staaten den VW-Konzern verklagen. Es geht dabei um Betrug und Verstöße gegen Umweltgesetze. Dem Autobauer drohen mehr als 42 Milliarden Euro Strafe. In der Klageschrift der USA heißt es, dass VW auch in der Aufarbeitung des Skandals trickse und täusche. Dieser Vorwurf findet sich nun auch in der CARB-Ablehnung vom Dienstag. Zusätzlich zu der USA-Klage fordern parallel Hunderte VW-Kunden auf dem juristischen Weg Wiedergutmachung.
Ausgerechnet vor dem Spitzentreffen mit der EPA irritierte VW-Chef Müller am Rande der Detroiter Automesse mit einem verunglückten Radio-Interview. In dem Gespräch mit dem US-Sender NPR stellte Müller den Abgas-Skandal zunächst als "technisches Problem" dar. Das sorgte für Wirbel. Der Konzern sprach von einem Missverständnis. "Wir hatten am Sonntagabend eine sehr besondere Gesprächssituation: Es war sehr eng, die Fragen wurden laut auf Englisch und Deutsch hereingerufen und dann ist eine Frage missverstanden und falsch zugeordnet worden, und daraus resultierte dann diese missverständliche Aussage.
Es ist einfach nur noch peinlich, was der Wolfsburger Konzern da für eine Vorstellung abliefert. 🙁
Sieht manchmal nach try and error aus. Erst mal alle für dumm verkaufen, so wie sie es schon Jahre lang machen, e könnte ja sein das es funktioniert und sie davon kommen.
Das ist einfach alles nur noch eine Lachnummer, was dieser Konzern fabriziert... 🙄
Also jetzt wissen wir, gut Englisch sprechen kann er auch schon mal nicht....
Wie will er sich dann morgen überhaupt bei der EPA verständigen...
Wäre noch ein gutes Sujet für die kommende Fassnachtsreden.
In Deutschland liegt die Zustimmung des KBA zu den Umrüstungsvorschlägen für die betroffenen Fahrzeuge doch auch noch nicht vor, oder? 😱
In Deutschland wird schon alles zugunsten von VW von Super-Merkel zurecht gemuckelt... 😆 🙄
Die CARB verlangt explizit, dass VW das (tausende Tonnen Stickoxid in die Atmosphäre geblasen zu haben) wieder in Ordnung bringen müsse. M. E. Gibt es nur zwei Möglichkeiten: 1. die CARB akzeptiert eine Summe X oder 2. VW macht Nägel mit Köpfen und rüstet die betroffenen Fahrzeuge um, oder tauscht aus, so dass die gesetzlichen Abgaswerte deutlich UNTERSCHRITTEN werden. Dann würde auf längere Sicht der bisher erhöhte NOx Ausstoss wieder kompensiert, und der Schaden tatsächlich in Ordnung gebracht. Aber um die 2. Lösung anzubieten müssten die Verantwortlichen Cojones haben, woran es wahrscheinlich fehlt!
OpenAirFan
VW war eigentlich schon immer so, aber bisher ist es nicht so derbe aufgefallen.
Aber egal... in ein paar Monaten ist Gras drüber gewachsen, dann erinnert sich keiner mehr daran, was VW für ein Saftladen ist.
Aber anhand der Verkaufszahlen erkennt man ja auch, daß die Kunden VW treu bleiben... also haben sie doch alles richtig gemacht!
Einfach unglaublich - für Volkswagen wäre "Demut zeigen" die bessere Strategie. Stattdessen ist man - trotz Betrugs und Verschleierung - immer noch unglaublich arrogant. Das kann nicht gut gehen ...
Mal abwarten.
Wenn sich jemand zwischen September (eher Oktober) und jetzt für einen Autokauf entscheidet, wirkt sich diese Entscheidung erst in 2-4 Monaten auf die Verkaufszahlen aus.
Solang VW jedoch weiterhin Autos mit saftigen Rabatten ins Firmenkundengeschäft drückt, wird sich aber zumindest in Deutschland nicht viel ändern.
Den Controllern der Fuhrparks ist die "Ethik" des Fahrzeugherstellers doch egal, da zählt nur die Belastung fürs eigene Firmenkonto..
Daran fehlt es ganz sicher. Und noch immer an der Einsicht überhaupt etwas falsch gemacht zu haben.
Wahrscheinlich lästern und mosern die VW-Manager in ihren Sitzungen immer über "die bösen Amis".
Und die Amis lachen über die sehr guten "skills" in Sachen englischer Sprache beim CEO eines der größten Autobauers der Welt. 😆
VW soll sich einfach kompetente Hilfe von Günter Öttinger holen.
Der hat's auch voll drauf 😉
https://m.youtube.com/watch?v=-RrEQ8Ovw-Q
Was sollen Sie den sagen ? Vielleicht, ja wir haben mit voller Absicht betrogen und kommen im vollen Umfang für die Umweltschäden auf, die wir mit voller Absicht begangen haben. Mein Gott ist das Naiv !
Wenn Du sowas einräumst, kommst Du aus den Schadenersatzansprüchen insbesondere in den USA doch nie wieder raus. Da sind dann plötzlich sogar alle Krebserkrankungen in Californien durch VW verschuldet.
Ich glaube VW ist bewusst worum es den Amerikanern geht, Umweltschutz ist es sicher nicht, daher geben Sie nur das zu was Sie müssen. Ich gehe auch davon aus das VW rechtlichen Beistand hat, die das besser einschätzen können als ein Auto-Forum.
Wie wäre es denn mit einer Ethik-Kommission, bestehend aus Oettinger, Dudenhöfer und Claudia Roth? 😆
Ja, das war ganz übel! 🙄