ADAC Cabrio-Crashtest
Verbogene Windschutzscheibe und lasche Gurtstraffer
Cabrio ist nicht gleich Cabrio - das gilt auch für die Sicherheit. Bei einem Überschlags-Test hat der ADAC große Unterschiede festgestellt. Vor allem der Golf enttäuschte.
München - Der ADAC hat vier zulassungsstarke Cabrios der unteren Mittelklasse auf ihre Crashsicherheit getestet. Die beiden Modelle Opel Cascada und Renault Mégane CC erhielten die Note "gut". Bei beiden Autos gilt jedoch, dass man auf der Rückbank sicherer ist als vorne. Beim Renault berührten die Dummys in der vorderen Reihe die Straße mit den Köpfen.
Mit der Note "befriedigend" schloss der Peugeot 308 CC den exemplarischen Test ab. Zwar blieb der Schutzraum intakt, doch war der Gurtstraffer für die Dummys in der ersten Reihe nicht stark genug. Das hatte zur Folge, dass die Puppen deutlichen Kopfkontakt mit der Straße hatten.Golf Cabrio bekommt ein "Ausreichend"
Beim VW Golf Cabriolet verbog sich nach Angaben des ADAC die Windschutzscheibe unerwartet stark, was den Schutzraum einschränkte. Zudem waren die Gurtstraffer auf den vorderen Plätzen zu lasch, um die Passagiere in den Sitzen zu halten. Die Köpfe schlugen hart auf dem Asphalt auf, auch die Dummys im Fond hatten bei dem Test Fahrbahnkontakt. Für den offenen Golf gab es deshalb nur die Note "ausreichend".
Um die Sicherheit zu erhöhen, empfiehlt der ADAC Cabriofahrern, die Sitzposition möglichst tief zu wählen. Die Personengröße sollte nie den Kopfschutz überragen. Beim Fahrzeugkauf sollte darauf geachtet werden, dass das Cabrio auf allen Plätzen über Gurtstraffer verfügt.
Eben noch in einem anderen Kommentar gelesen, ob denn ein solcher Bericht hier erscheint.
Ist ja echt heftig, dass die bei VW anscheinend nur sichere Erdbeerkörbchen-Cabrios bauen können aber keine "richtigen" Cabrios.
Da heißt es wohl, dringend nachbessern! Was ich mich aber frage, den Golf gibt es doch nicht erst seit gestern, würde bisher nie in diese Richtung getestet? Dieser Test sollte bei Cabrios eigentlich vor der Zulassung erfolgen und diese erst möglich machen.
Beim Reifentest wird abgewertet, wenn das Ergebnis in einer Kategorie mangelhaft ist. Der Schutz der vorderen Passagiere ist beim Golf Cabrio insgesamt mangelhaft, trotzdem kommt das Cabrio sogar fast noch auf die Note befriedigend. Lässt sich der Golf auch aus der zweiten Reihe fahren, sodass vorne nicht zwangsläufig jemand sitzen muss? Nur so könnte ich mir das ausreichende Gesamturteil erklären.
@Sebicca: Es gibt - insbesondere für die USA wenn ich micht nicht irre - vorgeschriebene Testverfahren für den Überschlag. Sollte es das Golf Cabrio dort zu kaufen geben, ist es sicherlich dahin optimiert.
Dass die deutschen Autos in der Vergangenheit stark auf bestimmte Testszenarien (in diesen Zusammenhang kann auch von Hauptmärkten gesprochen werden) optimiert waren, lässt sich auch an mittelmäßigen oder schlechten Ergebnissen bei neuen Testverfahren bzw. in anderen Ländern (z.B. Japan) ablesen. Da schneiden manch andere Hersteller vielleicht in keinem Test "perfekt" ab, haben dafür aber auch keine Ausreißer bei geänderten Testverfahren. So ein Auto ist mir dann deutlich lieber.
Also ich denke mal bei Reifen betrifft eine Schwäche automatisch alle Insassen...?
Stimmt, wenn ich ein Golf Cabrio fahren würde, könnte ich meine Beifahrerin wenigstens nach hinten setzen. Ein sehr beruhigendes Gefühl 😊.
Hier noch das Video vom ADAC.
Genau ;-). Klingt zwar bescheuert, ist aber vielleicht wirklich so.
Das Einknicken der Frontscheibe rührt wohl vom starken Schrägstellen für den Windkanal. Mein Copen hat ein wesentlich steilere Frontscheibe und Federt bei ein Überschlagtest nicht so stark in Richtung Fahrer.
Das Problem ist doch so alt wie das Cabrio an sich.
Es gab vor etlichen Jahren schon mal so einen ADAC Test - mit SEHR ernüchternden Ergebnissen.
Dass die A Säulen bei modernen Cabrios die Kräfte nicht gut aufnehmen können, liegt sicher auch an den sehr flach gestellten Frontscheibenrahmen, aber das "will" der Kunde ja offenbar so, dass es möglichst wenig im Innenraum trotz offenem Dach zieht.
Die Masse des Fahrzeugs ist vorne konzentriert, der Abrollvorgang läuft primär über die Rahmenstruktur der Frontscheibe ab, was natürlich zu mehr oder minder starken Verformungen führt.
Das sieht man auch sehr schön im Video des ADAC.
http://www.adac.de/.../cabrio-rolle.aspx?...
Stimmt wahrscheinlich. Außerdem wird dadurch auch ein niedriger cw-Wert erzielt, wodurch man natürlich einen ohnehin schon unrealistischen Verbrauchswert noch weiter nach unten korrigieren kann. Das es aber trotzdem geht zeigen ja andere Kandidaten.
Dieser Test zeigt eindeutig, das man das Golf-Cabrio nicht "kopflos" kaufen sollte!
Wenn einem sein, bzw. das Leben seiner Beifahrerin, was bedeutet, sollte man von einem Kauf absehen. Oder sich das deutlich besser abschneidene Opel-Cabrio kaufen.
Dieses Testurteil ist eigentlich eine schallende Ohrfeige für VW. Das Golf-Cabrio ist ja praktisch neu entwickelt, genauso wie der Opel Cascada, der hier sehr viel besser abschneidet.
Mfg
Andi
Da wurde noch vor kurzem immer wieder im MT darüber gemeckert, daß der Cascada ein Übergewicht sei. Nun zeigt sich halt, daß Gewicht, gescheit angelegt, auch Crashsicherheit bedeutet😊. Und ausserdem unterstützt das kleine Fensterchen mitsamt der Türkonstruktion (Opel und Peugeot) die Stabilität der A-Säule ungemein. Dennoch sind die flach liegenden Frontscheiben ein großes Übel. Einerseits durch die Nähe von der Stirn zum Scheibenrahmen, andererseits ist die Knickgefahr trotz verstärkter A-Säulen, physikalisch bedingt, extrem hoch.
Da wird der deutsche Michel aber enttäuscht sein das auch noch Franzosen vor ihrem deutschen "Topprodukt" liegen. Ach her je...... 🙄
Ui....neuerdings kommt ein VW mal nicht gut weg beim ADAC Test--woran liegts? 😉
Die A-Säule ist bauartbedingt nun mal die Schwachstelle bei einem offenen Fahrzeug.Könnte man sicher anders machen,aber da geht wohl Design vor Sicherheit.
Aber das Golf Cabrio spricht ja eher ältere Fahrer an 😆
Bei Roadstern ist die A-Säule quasi nur nen Strohhalm im Vergleich---na und,muss man durch,ich liebe meinen kleinen Trompeten-Blech Japaner...immer noch sicherer als nen Motorrad 😆
Das Testergebnis dürfte VW massiv ärgern und man wird (hoffentlich) durch zusätzliche Versteifungen reagieren. Andererseits basiert das aktuelle Golf Cabrio m. K. nach ja noch auf dem Golf VI, so dass beim nächsten Update die Problematik gleich verstärkt angegangen werden kann.
Dass Cabriofahren bei einem Unfall per se risikoreicher als das Fahren in einem geschlossenen Auto ist, dürfte allerdings auch klar sein.
BtW:
Die ausfahrenden Bügel hinter den Sitzen entfalten auf Grund der Bauform ihre Schutzwirkung doch auch nur optimal auf festem Untergrund. Wie sähe es wohl aus, wenn das Cabrio in eine Wiese abrollt 🙄