EU führt Razzia bei mehreren Autozulieferern durch
Verdacht auf illegale Preisabsprachen
Wegen Verdacht auf illegale Preisabsprachen haben EU-Ermittler die Geschäftsräume von mehreren Autozulieferern durchsucht.
Brüssel - "Die Kommission befürchtet, dass die betroffenen Unternehmen gegen EU-Kartellrecht verstoßen haben", teilte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mit. Die Namen der durchsuchten Hersteller von Abgasanlagen sowie die Firmensitze nannte sie nicht. Wettbewerbsbeschränkende Geschäftspraktiken wie Preisabsprachen sind in der EU streng verboten.
Falls die Kommission am Ende eines Verfahrens stichfeste Beweise hat, kann sie Strafgelder von bis zu zehn Prozent des Firmen-Jahresumsatzes verhängen. Anfang März bestrafte die Behörde zwei europäische und vier japanische Autozulieferer wegen illegaler Preisabsprachen mit einer Geldbuße von insgesamt fast einer Milliarde Euro.
In Deutschland war der Autozulieferer Eberspächer mit Sitz in Esslingen betroffen. Eine Sprecherin bestätigte am Dienstag, dass die Ermittler das Unternehmen durchleuchtet hätten. Mehr wollte sie aber unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht sagen.
Ist doch egal, wie immer wird eine Millionenstrafe verhängt und bezahlen wird das der kleine Kunde, war doch beim Bier, Kaffee, Waschmittelkartell und wer noch genauso.
Die armen Zulieferer kämpfen sowieso ums Überleben - verstehen kann man die Preisabsprachen ja schon, sonst quetschen die OEM's noch den letzten Tausendstel-Cent aus jedem Teil. Das hilft sicherlich keinem!
Die sollen lieber mal ihre Razzien gegen die OEM's verstärken, die haben genug Dreck am Stecken.
Es gibt in Deutschland die Vertragsfreiheit. Kein Zulieferer muss mit einem OEM zusammenarbeiten, von dem er sich erpresst fühlt oder gar zusetzen muss.
Nö, man kann sich ja wehren. Die abgemahnten Bierbrauer habe ich beispielsweise in einem Rundbrief per email informiert, dass ich deren Gebräu fortan nicht mehr trinken werde. Weder daheim, noch auswärts, und ich muss dabei nicht verdursten, denn es gibt ja genug schmackhafte Alternativen. Überrascht hat mich allerdings deren Reaktion, denn alle Angeschriebenen (mit Ausnahme des größten der Brauers, der wegen der Kronzeugenregelung zu meiner Missbilligung auch noch straffrei ausgegangen war) waren echt bemüht um einen individuellen Dialog (email, Telefon), um ihre Sicht der Dinge (Einsicht, Reue, Verhaltensänderung etc) darzulegen. Diese Reaktion hat mir gezeigt, dass die Betroffenen das sehr ernst nehmen. Denn ein verstörter Konsument verweigert sich ja zumeist nicht still im Kämmerlein, sondern spricht darüber ... so wie hier.
Aber Automobilzulieferanten? Wie soll ich mich da wehren? Die entsprechenden Teile ausbauen? ;o)
In diesem Fall wehrt sich der OEM, in dem er seine Marktmacht entsprechend einsetzt. Notfalls wird eben der Zulieferer für ein bestimmtes Teil gewechselt. Geht zwar nicht unbedingt von heute auf morgen, ist aber realisierbar.