VW droht in den USA hohe Strafe wegen Verstoßes gegen Klimaschutzregeln
Verdacht: Messung des Schadstoffausstoßes manipuliert
Die amerikanische Umweltbehörde EPA wirft VW Verstöße gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act" vor. VW drohen hohe Bußgelder und der Rückruf von 482.000 Diesel-Fahrzeugen in Kalifornien.
UPDATE: VW hat die Manipulationen mittlerweile zugegeben.
Washington - Volkswagen drohen in den USA hohe Bußgelder: Die Umweltbehörde EPA wirft dem deutschen Autobauer Verstöße gegen das Klimaschutzgesetz "Clean Air Act" vor und fordert den Rückruf von 482.000 Diesel-Fahrzeugen in Kalifornien. Betroffen sind nicht nur Autos der Kernmarke VW, sondern auch ein Modell der Konzerntochter Audi.
Das Unternehmen stehe im Verdacht, eine spezielle Software eingesetzt zu haben, um die Messung des Schadstoffausstoßes zu manipulieren, teilte die Environmental Protection Agency (EPA) am Freitag in Washington mit. Durch das Programm soll es möglich sein, das Abgas-Kontrollsystem nur bei offiziellen Emissionstests zu aktivieren. Das würde bedeuten, dass die Luftverpestung in Wirklichkeit viel höher wäre. Bislang seien Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2015 aufgefallen, darunter das wichtigste Modell Jetta, aber auch der Golf, Beetle und der Passat.
Ermittlungen gegen VW
"Solche Mittel zu benutzen, um die Klimaschutzstandards zu umgehen, ist illegal und eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit", sagte EPA-Vertreterin Cynthia Giles. Ihre Behörde werde die Untersuchungen in diesem "sehr ernsten" Fall fortsetzen. Dabei sei nicht auszuschließen, dass weitere Verdachtsfälle ans Licht kommen.
VW könnten Strafen von bis zu 37.500 Dollar (gut 33.000 Euro) pro Wagen drohen, also insgesamt über 18 Milliarden Dollar, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten. Allerdings ist völlig unklar, ob dieses theoretische Höchstmaß ausgeschöpft würde. Die EPA hat bislang noch keine Strafen verhängt und auch keinen Rückruf befohlen, sondern diesen nur gefordert.
Eine VW-Sprecherin erklärte zunächst nur, dass VW bei den Ermittlungen mit den Behörden kooperieren wolle. Die Wolfsburger tun sich auf dem US-Markt ohnehin schwer und kämpfen dort schon lange mit schwachen Verkaufszahlen. Gerade vor dem Hintergrund der anhaltenden Absatzschwäche stellen die Ermittlungen der Umweltbehörde einen großen Rückschlag dar. Denn die Diesel-Fahrzeuge sind ein Lichtblick und gehören in den USA zu den Verkaufsschlagern von VW. Der Konzern bewirbt die Modelle massiv.
Mit einer groß angelegten Marketing-Kampagne für die sogenannten "Clean Diesel"-Autos sollten die US-Verbraucher von der Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge überzeugt werden. Doch inzwischen sind vom offiziellen Youtube-Kanal von VW alle dieser Werbeclips gelöscht worden. Dem US-Autoblog "Jalopnik", der am Freitag zuerst auf die verschwundenen Werbevideos hinwies, konnte VW zunächst keine Erklärung dafür liefern. Ein Sprecher sagte lediglich, man werde sich mit der Sache befassen.
Anzahl der verkauften VW-Modelle in den USA rückläufig
Nach einem kurzen Aufwärtstrend musste der Konzern zuletzt für den Monat August bei seiner Kernmarke VW in den USA ein sattes Minus melden. Die Zahl der verkauften Autos schrumpfte im Jahresvergleich um 8,1 Prozent auf rund 32 300. Beim Jetta Sedan, dem wichtigsten VW-Modell in den USA, brachen die Verkäufe um knapp 18 Prozent auf gut 11.000 Autos ein.
Im Gesamtjahr liegt VW mit rund 238.000 verkauften Autos in den USA 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei den VW-Töchtern Audi und Porsche lief es dagegen besser. Audi steigerte die Verkäufe insgesamt um knapp 10 Prozent, vor allem die SUV-Modelle schoben den Absatz an. Porsche legte um 10 Prozent zu.
Auch im gesamten VW-Konzern lief es im August nicht gut. Vor allem die Schwäche im größten Einzelmarkt China macht dem Hersteller zu schaffen. Auch Südamerika und Russland blieben schwach. Wie VW am Freitagabend mitteilte, ging die Zahl der Fahrzeugauslieferungen im August konzernweit um 5,4 Prozent auf 714 400 zurück. In den ersten acht Monaten liegt der Absatz des Zwölf-Marken-Konzerns um 1,5 Prozent tiefer als im Vorjahreszeitraum. Die Kernmarke VW lieferte im August weltweit 432.900 Autos aus und damit 8,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf die ersten acht Monate gerechnet ergibt sich damit ein Rückgang von 4,8 Prozent.
Wie niedlich. Ausgerechnet das größte Umweltschwein in der Galaxis macht Vorhaltungen gegenüber VW. Lächerlichkeit kennt keine Grenzen.
Wer eine Dreckschleuder aus dem VW-Konzern fährt, sollte andere nicht als Umweltschwein bezeichnen, denn er wirft im Glashaus mit Steinen.
Hast du überhaupt eine Ahnung, was für eine Werbung Audi in USA mit 'TDI clean diesel' macht und damit Marktanteile gewinnt?
Übrigens, laut B5 Aktuell sollen VW-Manager den Betrug bereits zugegeben haben.
In grunde haben wir das ja schon alle vermutet. Ich finde es sehr gut, dass Kalifornien hier hart durchgreift!
Wenn man die staatlichen
Zulassungsvorschriften durch tricks umgeht ist das illegal und führt zu einer verzerrung des Wettbewerbs!
Ich hoffe das wird in Deutschland auch mal thematisiert, aber dafür ist die Lobby viel zu mächtig. So ein paar mrd strafe wäre mal ein deutliches Zeichen.
Kannst gern mal an meinem Auspuff schnuppern, während ich die Drehzahl jenseits der 5000 U/min. treibe....😜
Das wird nicht nur in den USA so gemacht. Vor Jahren gabs schonmal einen Bericht im TV, der nachgewiesen hat, das bei manchen Modellen bei laufendem Motor, offener Motorhaube und heruntergelassenem Seitenfenster fahrerseitig, das Motorsteuergerät in den "Abgastestmodus" fällt.....
Bei BMW-Motorrädern gab es vor Jahren auch mal den AU-Modus.
Nix neues...
mfg
Einfach nur peinlich. Von mir aus kann die Strafe verdoppelt werden. Dazu noch alle Autos aus den Verkehr ziehen und den betroffen Kunden Schadenersatz zahlen. Das war es jetzt mit größten Autohersteller der Welt....🙄
http://www.spiegel.de/.../...steller-tricksen-immer-mehr-a-994184.html
dieser AU-Modus war eine rein betriebwirtschaftliche Entscheidung.
Software modifizieren + evtl. Geldstrafe sind günstiger als Motormanagement zu optimieren
Es bleibt zu hoffen, daß es beim hier diskutierten Fall nicht nur bei einer Geldstrafe bleibt, sondern daß auch die Pflicht auferlegt wird, die bereits verkauften und ausgelieferten Fahrzeuge im Rahmen einer Rückrufaktion so zu modifizieren, daß sie die geltenden Abgasrichtlinien einhalten.
Und wieder mal sind es die gern verpönten USA, die den Stein ins Rollen bringen. Von Deutschland und der EU kann man derart Courage nicht mehr erwarten. Die sind chronisch uneins, gelähmt durch ideologische Grabenkämpfe, kuschen vor ihrer Industrie und haben sofort die Hosen voll, wenn das Zauberwort "Arbeitsplätze" fällt. Die Regierungen könnten doch schon längst sehen, was da läuft. Jedermann sieht und weiß es, aber die Politik bleibt lieber vorsätzlich blind und untätig.
Wen wundert es da noch, wenn der Respekt vor dem Rechtsstaat, seinen Regeln und seinen Exekutivorganen mehr und mehr verloren geht, privat wie in der Wirtschaft. Dieser Fall hier ist nur eines von vielen Beispielen, wie unsere gesellschaftlichen Werte dem Kapital geopfert werden. Von unserer Umwelt ganz zu schweigen.
Es wird eine Strafe geben. Eine exorbitant hohe Summe, wie das in den USA so typisch ist. Die Verantwortlichen werden, wie immer, nicht nennenswert bestraft.
Die Strafe werden die Kunden in Deutschland mit höheren Preisen begleichen, die sie für die Produkte von Volkswagen zu bezahlen haben.
Die Fahrzeuge sind in den Staaten erheblich günstiger und man wird sicherlich dort die Preise nicht erhöhen.
Hier wird über VW gemosert, trotz der teils schlechten Qualität der Produkte, aber gekauft werden sie trotzdem. Hier macht dieser Autohersteller anscheinend irgendetwas richtig 😊
Nicht nur das. Hinzu kommt eine ausgeprägte Klageunwilligkeit selbst bei offensichtlichen Mißständen wie z.B. dem hier Diskutierten.