US-Steuerreform zieht General Motors in die roten Zahlen
Verhageltes viertes Quartal
Die US-Regierung wollte mit ihrer Steuerreform die heimischen Unternehmen entlasten. Der größte Autobauer muss nun jedoch eine negative Auswirkung verkünden.
Detroit - Die US-Steuerreform hat dem größten US-Autobauer General Motors (GM) im vierten Quartal einen Milliardenverlust eingebrockt. Unter dem Strich fiel von Oktober bis Dezember ein Minus von rund 5,2 Milliarden US-Dollar (4,2 Mrd Euro) an, wie der Konzern am Dienstag in Detroit mitteilte. Vor einem Jahr hatte GM noch 1,8 Milliarden Dollar verdient.
Am Tagesgeschäft lag es nicht: der bereinigte operative Gewinn stieg um 19 Prozent auf den Rekordwert von 3,1 Milliarden Dollar. Die neuen Steuergesetze sorgten jedoch für eine Abschreibung von 7,3 Milliarden Dollar. Grund ist vor allem, dass die Senkung der US-Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent auch die Beträge reduziert, die abgesetzt werden können. Dadurch kann die Steuerlast nicht mehr so stark durch Verrechnung früherer Verluste reduziert werden. Bei GM belastet das die Bilanz besonders stark, weil der Konzern in der Finanzkrise tief in die roten Zahlen geraten war.
Der Umsatz des Autokonzerns, der hinter Marken wie Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC steht, sank trotz guter Geschäfte um 5,5 Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Die GM-Aktie stieg vorbörslich zunächst um 1,7 Prozent. Konzernchefin Mary Barra zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden, bezeichnete 2017 jedoch als "Jahr des Übergangs".
GM hatte sich von seinem verlustreichen Europageschäft um Opel getrennt und sich aus weiteren Märkten zurückgezogen. Die Veräußerung von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall an den französischen PSA-Konzern belastete zunächst die Jahresbilanz. 2017 schloss GM mit einem Verlust von 3,9 Milliarden Dollar ab, nach einem Plus von 9,4 Milliarden im Vorjahr.
Beim Opel-Deal musste der Konzern letztlich 6,2 Milliarden Dollar draufzahlen, dazu kam die Belastung aus der Steuerreform im Schlussquartal. Der Umsatz ging 2017 wegen insgesamt weniger verkauften Autos in Nordamerika um 2,4 Prozent auf 145,6 Milliarden Dollar zurück. Der US-Automarkt war nach mehreren Rekordjahren in Folge erstmals wieder etwas abgekühlt. Weltweit steigerte GM seine Verkäufe um knapp ein Prozent auf 8,9 Millionen Neuwagen.
Quelle: dpa
Haha 😆
Das verstehe ich noch nicht ganz: wenn man Verluste macht, z.b. 5 Mio, dann ist das geld ja erstmal weg. D.h. Kontostand -5mio. Den Verlust kann man steuerlich über 5 Jahre abschreiben. Nehmen wir an ich zahle 50% Steuern und mache jedes Jahr 2 Mio Gewinn. Dann müsste ich 1mio Steuern zahlen die ich gegen 1mio Abschreibungen stehen habe. Also zahle ich nix und habe 2mio gewinn. Jetzt senkt jemand die Steuer auf 25%. Dann habe immer noch 2 Mio Gewinn, kann halt weniger abschreiben. Aber das geld war ja von Anfang an weg, wie kann man so bitteschön Verlust machen?
Der Verlust wird wohl nur rechnerisch da sein. Steueroptimierung halt.
Der Verlust aus der Vergangenheit wurde auf z.B. 10 Jahre verteilt. Wahrscheinlich in der Höhe, so das keine bis kaum Steuern anfielen. Jetzt sind die Steuern gesenkt, nun steht ein zu hoher Verlust auf dem Papier.
Rein rechnerisch halt, weil der Gegenposten fehlt, der neutralisiert hätte.
Aber versteht man als Normalo einschließlich mir eh nicht. Um Steuerrecht zu verstehn, muss man mit einem Speial-GEN geboren werden. 😆
Zittat:
Das verstehe ich noch nicht ganz: wenn man Verluste macht, z.b. 5 Mio, dann ist das geld ja erstmal weg. D.h. Kontostand -5mio. Den Verlust kann man steuerlich über 5 Jahre abschreiben. Nehmen wir an ich zahle 50% Steuern und mache jedes Jahr 2 Mio Gewinn. Dann müsste ich 1mio Steuern zahlen die ich gegen 1mio Abschreibungen stehen habe. Also zahle ich nix und habe 2mio gewinn. Jetzt senkt jemand die Steuer auf 25%. Dann habe immer noch 2 Mio Gewinn, kann halt weniger abschreiben. Aber das geld war ja von Anfang an weg, wie kann man so bitteschön Verlust machen?
Nein. Damit wird dann die Bilanz bereinigt. Der dort stehende Verlust mindert sich. Also ist der Gewinn damit aufgelöst. Futsch.
So Abschreibungen sind geil, da sagst man vereinfacht dargestellt: Ich habe zwar 100.000 Gewinn zu versteuern, aber ich weiß nicht, ob es dabei bleibt, es könnte weniger werden. Dann versteuert man erstmal zb. nur 65.000 und stellt die 35.000 zurück. Man versteuert sie später, ausser dem Steuerberater fällt noch was ein, warum es auch dann nicht versteuert werden muss... Leider kann man das als Arbeitnehmer nicht, da wird automatisch zugelangt.
....und wieder zeigt sich, dass Trump gar nicht so Unrecht hat.
Das ist ein Unding was weltweit unter Abschreibung getrieben wird.
Der arbeitende Bürger ist sowieso immer der Depp - in den USA jetzt wenigstens auch Konzerne, die schon lange rumtricksen.
Auch fallen evtl. viele Steuererstattungen weg oder niedriger aus, die nun ggü. vorherigen Berichten korrigiert verbucht und ausgewiesen werden.
Bitte beachten, dass Bilanzen aufgrund der Rechtslage selten tatsächlich etwas mit dem Geschäftsbetrieb zu tun haben. Daher kann auch eine Hinterhoffirma ihre Bilanz auf viele Millionen aufblasen (ist aber nicht empfehlenswert 😆).
Tatsächlich hat GM keinen Pfennig verloren, aber bilanziell schon. In den USA z.B. ist es daher möglich und üblich, bei Geschäftsberichten auch eine non-GAAP (nicht standardisierte) Bilanz und Buchführung zu liefern, die enger an echten Geschäftsvorfällen liegt und weniger theoretisch ausfällt. Der Nachteil ist halt, dass man die non-GAAP Bilanz ziemlich erstklassig frisieren kann - siehe TESLA.
Kauft halt Apple den Laden.
Immerhin holen die jetzt, Dank Trump, 285.000.000.000 im Ausland gehortete Dollar zurück ins Homeland und wollen die dort komplett ausgeben😆
https://www.n-tv.de/.../...te-Barreserve-ausgeben-article20265097.html