VW-Skandal: "'Größter Schadensfall der Wirtschaftsgeschichte"
Verhaltene Freude über die VW-Milliarde
Die VW-Milliarde ist angekommen. Sofort startet das Gerangel um ihre Verwendung. Zeitgleich wird Kritik an der Verbindung zwischen Politik und VW-Aufsichtsrat laut.
Hannover - Die in der Dieselaffäre gegen den VW-Konzern verhängte Milliardenbuße ist in der niedersächsischen Landeskasse eingegangen. Das sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch im Landtag in Hannover. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte in der vergangenen Woche eine Geldbuße über eine Milliarde Euro gegen den Konzern wegen Aufsichtspflichtsverletzung im Abgasskandal verhängt.
Im Landtag gab Weil unter dem Beifall der Abgeordneten eher beiläufig bekannt: "Übrigens: Justizministerin Havliza hat mir vorhin berichtet, dass das Geld am 18. Juni auch eingegangen ist." Konkrete Planungen für dessen Verwendung seien erst nach der Haushaltsklausur der Landesregierung zu erwarten, die zu Beginn kommender Woche zu Ende geht. Es gebe aber bereits jede Menge Wünsche - um diese zu erfüllen, sei aber das Zehnfache der Mehreinnahmen erforderlich, sagte Weil. Die Landesregierung arbeite an einem Konzept für die Verwendung der Mittel.
Die SPD sprach sich für Investitionen in Krankenhäuser und soziale Einrichtungen aus. FDP-Chef Stefan Birkner dagegen will sie in den Schuldenabbau leiten. Er kritisierte: "Wir sehen mit großer Sorge, wie die Begehrlichkeiten aufkommen."
"Größter Schadensfall der Wirtschaftsgeschichte"
Freude über den Geldsegen komme aber angesichts des Hintergrunds dieser Zahlung kaum auf. Weil sagte: "Wir wissen ganz genau, dass der Sachverhalt, der dahinter steht, höchst unerfreulich ist, dass er Teil des vermutlichen größten Schadensfalls in der europäischen Wirtschaftsgeschichte ist. Lassen Sie uns das auch immer im Hinterkopf behalten."
Die FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag fordert einen Rückzug der Politik aus dem VW-Aufsichtsrat. FDP-Chef Stefan Birkner kritisierte eine unglückliche Verquickung von Politik und Industrie.
Das Land Niedersachsen gehört zu den größten Anteilseignern bei VW und hält 20 Prozent der Stimmrechte im Konzern, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sitzen als Vertreter des Landes im VW-Aufsichtsrat.
Quelle: dpa
Die Kosten für den Dieselskandal werden VW noch auf Jahrzehnte schwächen. Die erste Konsequenz ist die Kooperation von VW bei den Nutzfahrzeugen mit Ford. Weitere Sparmaßnahmen müssen folgen.
Gespart wird doch bei VW schon länger ... insbesondere an der Entschädigung der betrogenen Dieselkäufer 😤
so sieht auch die Politik der Betrug durch dem Staatsunternehmen: einen Schadensfall...
VW hatte den Vorteil, dass sie das Geld auch hatten. Ich glaube, dass die folgen doch sehr überschaubar sind, denn schließlich erwirtschaftet VW Jahr für Jahr mehr Geld als viele andere Autobauer.
VW "muss" eigentlich gar nicht sparen, aber das wird natürlich vom Vorstand so verkauft um die Kosten zu senken.
Richtig sparen müssen Hyundai, Kia, PSA und Mazda, die machen zusammen weniger Gewinn als VW.
Größter Schadensfall in der Europäischen Geschichte ? Und was ist mit " Was für ein Schaden ist euch denn entstanden " ?
Die Euro 5 Fahrzeuge sind ja fast abgeschlossen, aber die aber tausende Euro 6 Fahrzeuge die ja fast alle Manipuliert sind, das wird sicher noch lange an dem Konzern haften und noch viel Geld und Manager verschlingen.
Hast Du auch schon mitbekommen, dass VW (dank dem gemeinen VW Kunden Lemming) mehr verdient als vor dem Betrug von eben diesem? Die pfuschen munter weiter und der Michel kaufts.
Das war wohl der größte Journalismus-Epic-Fail in der europäischen Internetgeschichte....
Wieso bekommt das Bundesland, das durch die Betrügereien des Konzerns eher mehr Steuern eingenommen hat, auch die Strafe? Wäre es nicht gerechter, es allen Bundesländern zu Verfügung zu stellen?
Politiker und Wirtschaftsbosse wollen doch nur unser Bestes - unser hart verdientes Geld.
Die Bürger und Steuerzahler mit Steuern, Abgaben und EU-Verpflichtungen ausnehmen bis zum geht nicht mehr, falls man im Alter ein Pflegefall wird, ist das Häuschen auch noch weg.
Entschädigung für betrogene Dieselfahrer - doch nicht in Deutschland. Maul halten, weiter arbeiten bis 70.
Die Frage des besagten Threads wurde doch mittlerweile hinreichend beantwortet. Der Schaden ist so groß, daß er sich nicht mehr ignorieren läßt.
@ xlt Ranger:
Das war kein Epic fail, sondern die zu erwartende Reaktion des VW- Markenbotschafters...
Wo ist der Unterschied? 😉
Scheinheilen von Weil hält sich geflissentlich bedeckt und die Hyänen fallen schon übereinander her.
Zitat: "Wir sehen mit großer Sorge, wie die Begehrlichkeiten aufkommen."
Wie ein anderer User richtig geschrieben hat, nicht nur die niedersächsischen Autofahrer sind durch die Schummelei betroffen. Die paar Euro sollten nach einem gewissen Schlüssel (z.B. Zulassungszahlen) auf alle Bundesländer verteilt werden.
Aber die Gerechtigkeit ist schon vor geraumer Zeit auf der Strecke geblieben.
Grüße
2012
Weil sagte: "Wir wissen ganz genau, dass der Sachverhalt, der dahinter steht, höchst unerfreulich ist, dass er Teil des vermutlichen größten Schadensfalls in der europäischen Wirtschaftsgeschichte ist ...".
Schadensfall? Das klingt so ein kleines bischen wie Unglück. Oder Unfall. Zumindest wie etwas, dass wie höhere Gewalt über einen kommt.
Kann bitte mal jemand dem Herrn Weil erklären, dass es ein bewusst herbeigeführter Betrug war! Durch ein Unternehmen, dessen Führung er, der Herr Weil, zu kontrollieren verpflichtet gewesen wäre.