Daimler-Betriebsrat vereinbart Zusagen für Motorenbauer
Verhandlungen über das E-Zeitalter
Elektromotoren haben weniger Teile als Verbrenner - und erfordern weniger Personal. Deshalb verhandeln Daimlers Motorenwerke angespannt über die Zukunft. Mit Erfolgen.
Stuttgart - Der Daimler-Betriebsrat hat sich eine erste Zusicherung für die Fertigung von E-Auto-Teilen für das Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim eingeholt. Im Motorenwerk am Stammsitz des Autobauers sollen Prototypen für elektrische Antriebe aufgebaut werden, wie Konzern und Betriebsrat am Dienstag mitteilten. Außerdem soll das Werk in die Montage von Elektroantrieben und in die Produktion von Komponenten für E-Fahrzeuge einsteigen. Gleichzeitig sei ein Kapazitätsausbau bei Verbrennungsmotoren festgelegt worden.
Im Gegenzug werden von 2020 an weitere Komponenten an Fremdfirmen ausgelagert. Etwa 200 bis 300 Mitarbeiter sollen dann laut Betriebsrat im Werk eine neue Aufgabe bekommen. Das Motorenwerk beschäftigt rund 19.000 der etwa 170.000 Mitarbeiter in Deutschland.
Schon 2015 hatte Daimler Untertürkheim zum Standort für CO2-effiziente Technologien ernannt, allerdings ohne den Schwerpunkt auf Elektromobilität zu legen. Damals war die Auslagerung von nicht wettbewerbsrelevanten Aufgaben an Zulieferer vereinbart worden. Davon sind rund 500 Beschäftigte betroffen.
Ziel: Batterien aus Stuttgart
Am Ziel ist der Betriebsrat mit der neuen Vereinbarung noch nicht. Langfristig wollen die Arbeitnehmervertreter die Batterieproduktion des Konzerns nach Stuttgart holen. Daimler fertigt Akkus bislang nur in Kamenz. Die Gespräche darüber laufen weiter. Elektromotoren werden weiter in einem Joint Venture mit Bosch in Hildesheim gefertigt.
Die Bekenntnisse der Autoindustrie zu Elektroautos sorgen bei den Beschäftigten der bisherigen Motorenwerke für Nervosität. Denn in der Branche geht man davon aus, dass für die Produktion von Elektromotoren weniger Personal benötigt wird.
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte die Belegschaft kürzlich zusätzlich aufgeschreckt: "Wir werden jede Möglichkeit zur Reduktion so früh wie möglich nutzen", sagte er mit Blick auf die Fertigung von Verbrennungsmotoren. "Das heißt, wir haben die Verantwortung, die Zukunft der Leute an Bord zu sichern, aber wir sehen keine Verantwortung, die Arbeitsplätze an Bord zu sichern."
Betriebsratschef Nieke hatte daraufhin gewarnt, Arbeitsplätze in Untertürkheim anzutasten. "Nach den heutigen Planungen des Unternehmens werden wir auch 2025 noch die Kapazitäten für Motoren und Getriebe auslasten", sagte er. Bereits jetzt arbeitet die Belegschaft in Untertürkheim an der Kapazitätsgrenze. Daimler plant gerade ein neues Motorenwerk im polnischen Jawor.
Daimler rechnet in der Tat damit, dass auch noch in den nächsten zehn Jahren der weitaus größte Teil seiner Autos einen Verbrennungsmotor haben wird. Erst 2025 soll der Elektroanteil bei 15 bis 25 Prozent der verkauften Autos liegen. Im vergangenen Jahr lag der Absatz bei gut 2,2 Millionen Autos.
Für die Autoproduktion haben die Arbeitnehmervertreter an den Standorten Bremen und Sindelfingen bereits Zusagen ausgehandelt. Dort sollen Daimlers neue Elektroautos der geplanten Marke EQ parallel zu den Verbrennungsmotoren gebaut werden. Der Betriebsrat hat dafür Zugeständnisse bei der Flexibilität gemacht.
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Quelle: dpa
Das eZeitalter hat halt begonnen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Motorenwerke im klassischen Sinne müßen sich langsam transformieren.
Kein Storyvergleich bereitet es sichtbarer auf, wie diese beiden Artikelaussagen:
http://www.motor-talk.de/news/luxus-im-quadrat-t5944669.html
http://www.motor-talk.de/.../...-smarts-fuer-nordamerika-t5946766.html
Daimler hat den Vorteil der "gemischten Rendite", da Daimler in der Luxuswelt im Kundenverständnis zuhause ist. Es können "fette Verbrenner" und "eAutos" in einer gleichen Zeitlinie verkauft werden.
Das heißt dann wohl, dass an anderer Stelle (Tochtergesellschaften wie MDC Power in Thüringen oder diverse Zulieferer) im Gegenzug Stellen abgebaut werden, denn anders passen die Aussagen nicht zusammen. So viel kann der Verbrenner-Anteil nicht wachsen, dass es die 25% E-Anteil in 10 Jahren wieder auffüllt (zumal es ja bald ein neues, großes Motorenwerk in PL gibt). Es sei denn damit sind hauptsächlich aufwändige Plug-In Hybride gemeint, was ich nicht hoffe.
Eine Batterieproduktion in S würde ich begrüßen, aber besser wäre natürlich noch eine Zellfertigung...das wäre KnowHow für die Zukunft - die ist aber m.W. nicht mit dem Wunsch des Betriebsrats gemeint.
In 3-8 Jahren kann man eine Menge Stellen sozialverträglich auslaufen lassen, garkein Problem.
Davon ab, so mein Wissen, hat MB eine enorm hohe Fertigungstiefe, gemessen an den anderen Autobauern.
Und wenn die nun etwas mehr auslagern könnte das zwei Dinge heißen.
1. Mehr Jobs bei den Zulieferern
2. Bisschen Kosten sparen bei MB
Das erkläre mir mal bitte!
Wie ich durch geringere Fertigungstiefe kosten spare.
vereinfacht gesagt, es spart Maschinen und Anlagen, Gebäude, Personal, einfach Kosten.
Wie genau sich das rechnet muß jedes Unternehmen selber prüfen.
Und glaub mir, die Jungs können rechnen.
Es ist schon sehr sehr verständlich das Naturwissenschaftler und techniker wenn es um Logik geht über die BWLer nur den Kopf schütteln können.
Es ist natürlich preiswerter wenn noch ein dritter mitverdient oder die Arbeit von Kindern in der Drittenwelt ausgeführt wird.🙄
Um es mal sehr krass zu verdeutlichen.
Deswegen verdienen quasi auch nur Apple und Samsung Geld im Smartphone Segment.
Und Samsung ist der einzige Hersteller auf der Welt der einen Computer/Fernseher/Smartphone selber Herstellen kann.
Warum haben nochmal die Japaner so viele Industriezweige in Europa vernichtet?
Würde man Autos rational kaufen gebe es die deutsche Industrie in ihrer heutigen Form auch nicht mehr
.
Und was bitte willst du uns damit nun genau sagen, meinst du denn du verbesserst die Welt, es wird noch viel dicker kommen. Der Mensch und das Kapital regiert den Menschen.
Der Zug ist schon lange abgefahren und in voller Fahrt, als dass wir den noch stoppen können, dazu müßte viel mehr geschehen als nur ein paar die es begriffen haben sich darüber aufregen.😆😤