Faktencheck: Trumps Äußerungen zur deutschen Autobranche
Verkaufen die Deutschen 'Millionen von Autos' in USA?
Laut US-Präsident Trump verkaufen die deutschen Autobauer "Millionen von Autos" in den USA. Faktencheck: Wie groß ist der Anteil deutscher Hersteller in USA wirklich?
Berlin - US-Präsident Donald Trump hat erneut schwere Vorwürfe gegen deutsche Autohersteller erhoben. VW, BMW oder Mercedes verkauften in den USA zu viele Autos. Der "Spiegel" zitiert Trump unter Berufung auf Teilnehmer an einem Treffen mit der EU-Spitze mit den Worten: "Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen. Fürchterlich. Wir werden das stoppen."
Schon kurz vor seinem Amtsantritt hatte der Präsident mit Strafzöllen gedroht für Autos, die aus Mexiko in die USA eingeführt werden. Damals nannte Trump konkret BMW. Nun machte Trump den zu hohen deutschen Handelsüberschuss erneut an den Autoverkäufen der Deutschen fest. Aber stimmt das? Ein Faktencheck.
Marktanteil: 7 Prozent
Insgesamt wurden 2016 auf dem US-Markt 17,5 Millionen neue Fahrzeuge verkauft, Pkw und Light Trucks. Letzteres sind etwa die beliebten Pick-ups. Nach Daten des deutschen Branchenverbandes VDA kamen die deutschen Autobauer Mercedes, BMW, VW & Co in den USA im vergangenen Jahr auf einen Gesamtabsatz von 1,33 Millionen Fahrzeugen, das war ein Rückgang von 4 Prozent.
Die deutschen Autobauer verkaufen also - auf einen Jahresabsatz bezogen - nicht "Millionen von Autos". Ihr Marktanteil in den USA insgesamt liegt bei etwas mehr als 7 Prozent.
Am erfolgreichsten auf dem US-Automarkt sind die US-Autokonzerne General Motors mit einem Marktanteil von 17,3 Prozent sowie Ford mit 14,8 Prozent. Dahinter folgen der japanische Hersteller Toyota mit einem Marktanteil von 14 Prozent, der italienisch-amerikanische Konzern Fiat Chrysler mit 12,9 Prozent sowie der japanische Autobauer Honda mit 9,3 Prozent.
Deutsche bauten 850.000 Autos in den USA
Während die VW-Töchter Audi und Porsche 2016 in den USA wuchsen, verzeichneten BMW sowie die Marke VW - vom Abgasskandal gebeutelt - ein Minus. Bei Daimler gab es ein Mini-Plus. Stark sind die deutschen Hersteller vor allem im Oberklasse-Segment, hier lag ihr Marktanteil in den USA 2016 nach VDA-Daten bei mehr als 40 Prozent. Diese Fahrzeuge werfen besonders hohe Margen ab.
Die deutschen Autobauer mit Werken in den USA wie BMW, Daimler und VW produzierten im vergangenen Jahr rund 850.000 Autos in den USA. Seit 2009 ist die Produktion demnach vervierfacht worden. Nur 41 Prozent der in den USA gebauten Fahrzeuge werden aber laut VDA in den Vereinigten Staaten verkauft, jeweils etwa ein Viertel geht nach Europa und Asien.
Kritik auch aus Europa
Die Realität ist also komplex. Bei einer früheren Reise in die USA wies BMW-Chef Harald Krüger darauf hin, dass sich die größte BMW-Fabrik weltweit in Spartanburg, im US-Bundesstaat South Carolina, befindet. BMW produziert dort für den Weltmarkt seine SUV-Baureihen und ist nach eigenen Angaben der größte Expoteur von Autos aus den USA.
Noch ein Faktor trägt zur Komplexität bei: Die US-Autokonzerne sorgen selbst für einen hohen Import-Anteil bei Fahrzeugen und Zulieferteilen. "Cars.com" kürt jährlich das US-Auto mit dem höchsten inländischen Wertschöpfungsanteil. Gewinner im Vorjahr war wieder einmal der Toyota Camry.
Unabhängig davon wird Deutschlands Handelsüberschuss nicht nur aus den USA kritisiert. Der EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker stimmte Trumps Äußerungen der Sache nach zu. Auch Frankreichs neuer Präsident Emmanuel Macron hatte sich ähnlich geäußert. (bmt)
Quelle: m. Material v. dpa
Es lohnt sich nicht mehr, sich über die Unsinnigkeiten, die der Gelbschopf verbreitet, aufzuregen.
Dagegen bietet sich an jedem Stammtisch im Wirtshaus eine intelligentere Themenabhandlung.
Das Problem ist nur: Trump lebt zwar in seiner eigenen Welt, leider aber hat unsere reale Welt es zugelassen, dass Trumps Welt unsere Welt extrem beeinflusst.
Es gibt viele höchst fragwürdige Staatschefs auf unserem Planten, leider aber ist Trump derjenige, der Finger am Abzug hat.
Bei aller Hetze gegen den amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten und gegen die USA insgesamt, sollte aber nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Bundesrepublik im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von rund 55% in den Vereinigten Staaten erzielte. Insofern ist die Kritik durchaus berechtigt.
Die Feststellung ist berechtigt. Aber Kritik?
Das hat Trump schon mal in einem früheren Interview so zu zu Ausdruck gebracht: "Schauen sie sich doch mal in der xy-Straße (irgendeine Straße in NY wo Geld gemacht wird) um, lauter Mercedes und BMW".
Er ist halt das, was man früher in Deutschland einen Bau Löwen nannte: frech, laut, einfach und irgendwann Pleite. Was ihm noch fehlt, ist die ewige Zigarre im Mundwinkel.
Außerdem ist das mit der Steuerandrohung eh kein Problem. Kommt die Steuer, werden in Gegenzug die US-Kriegs- und Porno-Exporte besteuert!
Ich bin mal gespannt, wie lange es noch dauert, bis die Medien mal die ersten medizinischen Diagnosen zu Trump bringen? Dann zeigen sich die traurigen Hintergründe für sein Verhalten!
Ja, warum auch nicht.
Juncker und Macron kritisieren den hohen Handelsüberschuss der BRD auch, nur hetzt die deutsche Boulevard-Presse – und hier schließe ich MT durchaus mit ein – gegen diese beiden Politiker erstaunlicherweise nicht.
Das liegt aber in erster Linie am Verfall der Preise für Pornofilme.
Gegenüber den Golf-Staaten hat Deutschland auch ein Handelsdefizit. Gegenüber China sieht es wohl meist ausgeglichen aus.
Es gilt für die USA was auch für die Franzosen gilt: Wer nur noch B-Ware produziert steigt ab und muss seine Preise eben senken!
Also ich sehe hier Millionen von Amerikanischen Handys (iPhone, die meisten Android Geräte kommen ja von asiatischen Herstellern).
Sollen wir da auch Strafzölle drauf geben ?
Aber einem Wahnsinnigen, der als Bauernfänger Methoden dahin gekommen ist, wo er ist, braucht man nicht mit Fakten kommen, er hat schließlich alternative Fakten 😆
MfG
Weil es nun mal bezogen auf die gesamte Weltwirtschaft quatsch ist. Auf Dauer ist natürlich ein Handelsüberschuss des einen und ein Defizit des anderen nicht gut - wenn diese beiden Länder ausschließlich nur miteinander handeln würden. Aber so ist es nun mal nicht. Die Euro Partner hätten hier viel eher das Recht zu kritisieren, denn wir saugen ja quasi unsere eigenen Hauptabnehmer leer. Das kann nicht gut sein. Aber die USA sollten hier einfach die Klappe halten. Dass Trump es nicht tut, kann ich aus seiner Sicht zwar verstehen, aber unter Druck setzen lassen sollten wir uns davon nicht.
Bei Leuten, die den USA hier so schnell zur Seite springen, sehe ich doch eher eine Fankultur als objektive Einschätzungen. Bin auch immer gerne da und hab nur nette Leute getroffen, also eine Anti Haltung besteht bei mir nicht im geringsten. Aber bei dieser Sache würde ich Mr. Trump nur sagen "klappe zu".
Die Tatsache des (für Deutschland) viel zu niedrig bewerteten Euros ist mir bewußt.
ABM verkaufen Millionen Fahrzeuge, aber nicht Millionen Autos. Eine sehr interessante Schlussfolgerung der dpa. Alles über 1 Million sind Millionen verkaufte Fahrzeuge und mit 1,33 sind wir dabei.
Was hat der Marktanteil mit der Aussage Trumps zu tun? Trump trifft gerade mit Blick auf die dortige Fertigung von ABM mit seiner Aussage die Latte Die dpa schießt meilenweit daneben. In Sachen tiefgründiger Faktenrecherche und breiter Quellenbasis macht der dpa so schnell keiner was vor.🙄
Woran das wohl liegen mag ?? Koennte das etwas mit der Wettbewerbsfaehigkeit der Produkte zu tun haben ? Auch bei Autos ?
Na ja, ich unterstuetze die amerikanische Wirtschaft durch den Kauf von deren Produkten und den amerikanischen Staat durch puenktliche Zahlung meiner Steuern. Hoffentlich wird mir unser mexikanisches Auto von der Regierung vergeben...
Frank
PS. In der Familie des Praesidenten gab es auch deutsche Autos, aber das hat er wohl verdraengt.
Motor-Talk verweist auf nackte Stückzahlen, so wie das die deutschen Politiker auch tun. Nur wird gerne unterschlagen wie hoch die Wertschöpfung ist. Die Deutschen liefern in erster Linie (aus Sicht der Amerikaner) Luxusautos und ziehen vom US-Markt deutlich mehr als 7% der Verkaufserlöse nach Deutschland ab - ich wäre nicht überrascht, wenn diese Zahl das Doppelte oder sogar Mehrfache besagter 7% sind. Ich bin also eher der Ansicht von Moonshine Runner.
Auch die Kritik der Amerikaner, Franzosen, IWF, Griechen,... am deutschen Handelsüberschuss ist berechtigt, zumindest zum Teil.
Zwar ist richtig, dass Deutschland in hochprofitablen Hi-Tech-Nischenmärkten aufgrund des Know-Hows, der Qualität der Produkte und des After-Sales-Geschäfts (Wartungsverträge, Schulung, Systemintegration) extrem erfolgreich agiert. Gleichwohl ist der größere Teil dieses Defizits dem niedrigen Euro zu "verdanken" - und dass da die schwächeren Staaten der Euro-Zone wie GR, E, P aufstöhnen und erwarten, dass Deutschland zurückgibt, was sie diesen Märkten genommen haben, ist mehr als nur nachvollziehbar: es ist im besten Sinne des Wortes gerecht, und darüberhinaus weltwirtschaftlich zwingend notwendig. Und trotzdem tut D so, als gäbe es dieses Problem nicht bzw. als seien die Anderen Schuld.
Es lebt sich halt schön mit Vorurteilen und Vorverurteilungen. D ist da kein Deut besser als USA. Auch Motor-Talk würde es gut zu Gesicht stehen, die andere Seite in solchen Beiträgen etwas ausführlicher und unvoreingenommener zu beleuchten und in den Beiträgen zu berücksichtigen.
Greeetz, Thomas
+ versehentlich duplizierter Beitrag, kann gelöscht werden +
Deutsches ist einfach in den USA begehrter als US-Amerikanisches in D (oder besser gesagt in Europa). Das liegt aber, generell betrachtet, auf der Hand und ist beileibe nicht nur im automotiven Sektor so. Und das sagt einer, der kein Deutscher ist😉.
Man sollte endlich mal realistisch werden. Der Trump ist wie jeder andere Regierungschef gewählt worden um die Interessen seines Landes zu vertreten. Der zurzeit eingeschlagene Weg der Europäer führt in die Katastrophe.
Es geht doch nicht nur um Autos. Man braucht sich doch nur die Außenhandelsbilanz anzuschauen.
Die Märkte wachsen nicht unendlich. Jeder Zugewinn an Marktanteilen bedeutet für jemand anders einen Verlust. Die Größe des Kuchens wird nicht mehr verändert, nur noch das Stück, das sich jeder vom Kuchen abschneidet.