Der Zustand deutscher Straßen ist "dramatisch schlecht"
Verkehrsminister schlagen Alarm
Viele deutsche Straßen und Brücken sind in einem sehr schlechten Zustand. Um die Sanierung finanzieren zu können, soll die Lkw-Maut ausgeweitet werden.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Berlin - Die Verkehrsminister von Bund und Ländern schlagen Alarm wegen vieler maroder Straßen und Brücken. "Der Zustand der Verkehrswege in ganz Westdeutschland ist dramatisch schlecht", sagte Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Unterfinanzierung sei gewaltig - in Deutschland fehlten jährlich 7,2 Milliarden Euro, "um unsere Infrastruktur in Schuss zu bringen", so Groschek.
Um voranzukommen, müsse die Lkw-Maut ausgeweitet werden: Die Maut solle schon für Lastwagen ab 3,5 Tonnen gelten, zudem auf alle Bundes- und Landesstraßen sowie kommunale Straßen ausgedehnt werden.
"Wir haben in Deutschland die Modernisierung unsrer Verkehrsinfrastruktur verschlafen", sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) dem Blatt. In seinem Bundesland müssten ein Drittel der Straßen neu gebaut werden.
Großer Nachholbedarf
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) schloss sich der kritischen Sichtweise im Wesentlichen an. "Zu lange ist zu viel vernachlässigt worden - gerade bei Erhalt und Modernisierung", sagte
Ramsauer der Sonntagszeitung. Deutschland habe sehr großen Nachholbedarf. "Dabei gilt: Erhalt vor Neubau", sagte Ramsauer. Sein Ziel sei, etwa zwei Drittel der Infrastrukturausgaben des Bundes in
die Erhaltung der bestehenden Verkehrsnetze zu investieren.
Nach Ansicht Groscheks hat die Gesellschaft die Dringlichkeit des Themas noch nicht begriffen. "Dafür braucht es eine Art Pisa-Schock", sagte der SPD-Politiker. Bisher habe man sich auf die Bildung
konzentriert, Infrastruktur sei "unter ferner liefen abgebucht" worden.
Der Kieler Verkehrsminister Meyer ergänzte, für den Wirtschaftsstandort Deutschland gelte: "Beides, Bildung und Infrastruktur, ist gleichermaßen wichtig."
Quelle: dpa
Ach, und im Osten sieht es besser aus? Was´n Quatsch.
Sprich, auf allen Straßen? Bin ich dafür, sobald die KFZ Steuer für selbige abgeschafft wird.
Wer baut die Straßen, wenn es keine Bildung mehr gibt?
Endlich wacht man mal auf. Lange hätte man diesen Sanierungsstau nicht mehr vor sich herschieben können.
Bundes- und Landesverkehrsminister beklagen den schlechten Zustand deutscher Straßen und beschweren sich, dass "die Gesellschaft" die Dringlichkeit des Themas noch nicht begriffen hat. Willkommen in der deutschen Politik des 21. Jahrhunderts. Idiotismus in Vollendung.
MfG
roughneck
Die Politiker sind ein Teil der Gesellschaft und agieren nicht im luftleeren Raum...
Deutlich besser, da dort viele Straßen nach der Wiedervereinigung neu gebaut oder zumindest saniert wurden 😉
@Drahkke:
Du meinst, sie beschweren sich über sich selber?
MfG
roughneck
Absoluter Blödsinn, die Autobahnen vielleicht, ansonsten sieht es hier aus wie Dresden 45. Hauptstraßen werden geflickt bis vom Original-Belag nichts mehr übrig ist.
Dann kommen Neubeuten von irgendwelchen ominösen Firmen, die so billig gemacht sind das nach spätestens 2 Jahren alles schlimmer aussieht als vorher. Die B6n z.B. musste nach Neu-Eröffnung komplett gesperrt und saniert werden.
Hier gibt es Plattenweg Straßen aus den frühen 80er Jahren, die sich besser fahren als Neubauten aus 2010 + später.
Im übrigen ist die Wiedervereinigung auch schon wieder über 20 Jahre her, solange hält keine Straße die täglichen Berufsverkehr überstehen muss. Also ist davon auch schon mal nichts mehr übrig.
Die Grünen haben das Problem schon erkannt.
Im Parteiprogramm wurden Tempolimits festgeschrieben, max. 120 Km auf AB, max. 80 Km auf Landstraßen, max. 30 Km in der Stadt.
So kann man die zahlreichen Schlaglöcher besser erkennen und diese noch gut umfahren. 😉
Rufus
Nur ist es wissenschaftlich erwiesen das eine derart niedrige Geschwindigkeit (30 km/h in der Stadt) ein großes Aggressionspotenzial weckt und eher zu mehr Unfällen führt.
@draine
Von wem stammt die Arbeit?
Zitat Stauforscher Michael Schreckenberg
mehr maut für LKW?
- na klar doch, lebenserhaltungskosten sind ja nicht schon in letzter zeit genug gestiegen,
mit mehr/höherer maut wird alles noch teurer
im osten sind die strassen besser?
- junge, warste schon mal im osten und bist da auto gefahren?
- die strassen sind weder besser noch schlechter im vergleich zum westen
kein geld für reperaturen?
-wenn sie das geld nehmen würden was der PKW/LKW verkehr in die staatskassen spült,wäre doch ausreichend geld da für reperaturen und neubau, doch lieber fließen die einnahmen in anderen kanälen
So wie bei uns hier einige "Straßen" (oder das, was noch von ihnen übrig geblieben ist) aussehen...😱 Schlechter wird es in Ostdeutschland garantiert nicht sein (wahrscheinlich nirgendwo...).
Steuereinnahmen und Haushaltsetats sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die sollte man nicht in einen Topf werfen.