Opel verlässt Bochum komplett
Verpokert
Bochums Opelaner sind kampferprobt. Doch jetzt stehen sie mit leeren Händen da. Opel wird sich komplett aus Bochum zurückziehen und auch sein Teilelager schließen.
Bochum - Am Freitag bestätigte die Adam Opel AG, dass zusätzlich zur Autoproduktion, die Ende 2014 ausläuft, auch das Ersatzteillager mit 420 Arbeitsplätzen schließt. Damit ist der ganze Standort in knapp zwei Jahren dicht. Die Zahl der Betroffenen erhöht sich auf rund 3700 - eine Katastrophe für die ganze Region. "Ende 2014 bin ich 51 - das wird sehr schwer", sagt ein Bochumer Mitarbeiter.
In Bochum wurden legendäre Autos wie der Kadett oder der vielzitierte Opel Manta gebaut. Zu seinen Hochzeiten Ende der 1960er Jahre gab das Werk mehr als 20.000 Menschen plus Zulieferern Arbeit.
Mitarbeiter vertrauten Betriebsrat
Als einziges Opel-Werk hatte Bochum im März mit großer Mehrheit die Pläne der Unternehmensleitung abgelehnt, die ein langsameres Auslaufen der Bochumer Produktion bis Ende 2016 und hohe Investitionen in Ersatzarbeitsplätze vorsahen.
Misstrauen gegen die Zusagen der Opel/GM-Spitze war dabei im Spiel, sicher auch ein Stück Pokerspiel. Die Mitarbeiter vertrauten den Zusicherungen ihres Betriebsrats, dass Bochum schon aus Produktionsgründen gar nicht Ende 2014 geschlossen werden könne. Denn Bochum baut den aktuellen Zafira, dessen Produktzyklus bis 2016 läuft. Eine Verlagerung der Produktion wäre viel zu teuer, glaubten die Bochumer.
Zafira wird verlagert
Doch das Kalkül ging nicht auf. Nach dem "Nein" aus Bochum zum Sanierungsplan drehte das Opel-Management den Stecker auf "Aus". "Am 1. Januar 2015 ist Opel weg aus Bochum", heißt es aus dem Unternehmen.
Die Zafira-Produktion wird verlagert, auch wenn das teuer wird. Das Ersatzteillager, das mit dem Sanierungsplan auf 600 Jobs erweitert und dauerhaft betrieben worden wäre, schließt Opel ganz.
"Das ist keine Strafaktion", beteuert ein Opel-Sprecher. Einen wirklichen Grund kann er für die Entscheidung auch nicht nennen - außer, dass das Lager der Vermarktung eines Werksteils im Weg gestanden hätte.
Als es zu spät war, hatten in den vergangenen Tagen noch viele Opelaner bei der IG Metall gefragt, ob sie erneut über den Opel-Plan abstimmen - also ihn doch noch annehmen - könnten. Doch jetzt wollte die Firmenspitze nicht mehr. Offenbar ist die Verlagerung einer Produktionsstraße plus tausende Abfindungen immer noch günstiger als ein weiterlaufendes Werk mit nur 50-prozentiger Auslastung.
Was passiert mit dem Werksgelände?
Die Stadt steht nun vor der Frage, was mit dem 170 Hektar großen Opel-Gelände passieren soll. Die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft mit Stadt, Land und Opel-Unterstützung verzögert sich bisher. Zweistellige Millionenbeträge sollen fließen, um neue Firmen auf die Grundstücke zu locken.
Der Blick auf die Entwicklung nach dem Abzug von Nokia 2008, einst ebenfalls großer Industrie-Arbeitgeber in Bochum, könnte die Opelaner um den Schlaf zu bringen. Damals gab es ein 53-Millionen-Euro-Hilfsprogramm, ohne durchschlagenden Erfolg.
4000 Menschen hatten zuvor bei Nokia gearbeitet, bis heute sind nur 1.400 neue Jobs auf der ehemaligen Werksfläche entstanden. "Hoffentlich sind wir erfolgreicher als Nokia", sagt der Bochumer Opel-Sprecher.
Schade für die Mitarbeiter.
Aber so ist das wenn man sich blind auf den Betriebsrat verläßt und denkt die regeln das schon.
Erst zur 'Kampfabstimmung' mit NEIN aufrufen und dann wieder verhandeln wollen...
So war klar das das nix mehr wird.
War leider abzusehen. Schade um die vielen, guten Mitarbeiter, die dem Laden trotz allem die Treue gehalten haben.
Nun ist genau das szenario eingetroffen, welches Unsere Politik in der Krise versucht hat zu unterbinden... Da hätte man Opel auch gleich Fiat überlassen können. Aber das wollten weder Opel noch unsere Politik, noch die Experten.
Der Ausdruck "verpokert" passt wie die Faust aufs Auge. Opel hat keine Seele mehr, ist nur noch eine Marionette.
Die Mitarbeiter sollten jetzt wenigstens Rückrat beweisen und zu ihrer Entscheidung stehen.
Die Mitarbeiten hätten evtl sogar das Rückgrad, aber die Gewerkschaften kriegen ja den Hals nicht voll.
Jetzt passiert in DE genau das Gleiche, wie vor 30 Jahren in Detroit: Die Gewerkschaften hatten die Lohnstückkosten am Band so weit hochgetrieben, dass Produktion dort finanzieller Selbsmord wurde.
Wenn ich sehe, was ein einfacher (beim Autobauer angestellter) Monteur am Band so kriegt, kann ich sowieso nur den Kopf schütteln. Kein Wunder, dass die Autoindustrie (mit Zulieferern) in DE inzwischen weniger Menschen beschäftigt, als die Holzindustrie.
Und Opel ist nur der Anfang, weil die Amis jetzt zur Zeit etwas genauer rechnen. Sobald es VW nicht mehr so blendend geht, werden hier auch Werke schließen. Könnt hr drauf wetten...
Und wohin geht der ZT ??!?? Rüsselsheim ?!?
Jo weil man sich nicht bis zum letzten auspressen lassen wollte.🙄
Die Zafira-Produktion wird verlagert, auch wenn das teuer wird. Das Ersatzteillager, das mit dem Sanierungsplan auf 600 Jobs erweitert und dauerhaft betrieben worden wäre, schließt Opel ganz.
"Das ist keine Strafaktion", beteuert ein Opel-Sprecher. Einen wirklichen Grund kann er für die Entscheidung auch nicht nennen - außer, dass das Lager der Vermarktung eines Werksteils im Weg gestanden hätte.
Am besten sollen 99% der Menschen umsonst arbeiten damit das obere % noch reicher wird.
Warum wird den nicht oben mal gespart oder mit welcher Rechtfertigun werden da zwei stellige Millionen Beträge gezahlt.
Man sollte mal anfangen über das System an sich nachzudenken.
Und noch ca. 15 Jahre bis zur vollen Altersrente. Aber vielleicht gibts für "IG Metall Beamte" eine dicke Abfindung und goldige Frührentnerzeiten. 😱
Dieses Sprachbild passte wie ein Loch ins Klo oder so. MT Praktikantenalarm!
Das wird doch schon gemacht. Oder was glaubt ihr, wie BMW, VW und Co auf derartige Boni kommen? Eine Bekannte arbeitet
beifür BMW. Dafür, dass sie genauso ungelernt ist, wie die Leute im BMW-Fummel neben ihr bekommt sie nur knapp 1/3 dessen, was die BlauWeissen (für die gleiche Arbeit) kassieren (Was die Zeitarbeitsfirma BMW dafür in Rechnung stellt, steht auf einem anderen Blatt).Bedankt euch bei der SPD, für die Liberalisierung der Arbeits- und Finanzmärkte (vulgo Agenta 2010). Sie haben die Vorraussetzungen erst dafür geschaffen, dass jetzt zwei Chefetagen und Bürokratien von einem Arbeitnehmer leben.
Ein wahres Wort. Wir sehen momentan ganz deutlich, wohin ein System führt, welches Leistung nicht (mehr) belohnt und sich stattdessen permanent über eine Umverteilung profiliert.
Wäre denkbar. Gleiwitz sollte schon voll sein.
Arbeite erst mal selber in Schicht am Band und dann schauen wir weiter.🙄
Guten Morgen,.... Ich sass in meinem bewegten Leben auch beiden Seiten des Tisches. War mal Boss,...mal Sklave. Auch kann Ich nur fuer mich selbst reden..... Aber haben Sie schon mal gehoert dass der Betriebsrat die Arbeitgeberseite bestochen, gekauft, oder gemietet hat. Umgekehrt wurde und wird es dauernd getan,... der einfache Mann ist immer das Arschloch, er wird von seinen eigenen Vertretern verklickert. Sollte mir jemand widersprechen wollen;.... so schaue er sich erst nochmal gruendlich um,... am besten bei denen die am lautesten schreien, in seiner naeheren Umgebung. Von der Fahne bis zur Fackel ist es nur ein kleiner Schritt. Ich war 35 Jahre in einer Gewerkschaft und bin angeekelt ausgetreten. Beste Gruesse.
2017 und Opel (deutscher Hersteller?) stellt in DE keine Fahrzeuge mehr her?!